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Besser Traden mit System - Der Blog

  • Der Blog hilft Ihnen, immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. In Wochenberichten und Kommentaren berichtet TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt Simon Betschinger von aktuellen Geschehen an den Kapitalmärkten und lässt Sie auch an seinen persönlichen Einschätzungen teilhaben. Schauen Sie doch ab und zu mal vorbei, um immer up to date zu sein!


 

Liebe Trader, 

Windkraft spielt bei der Ökostromwende neben Solarenergie eine wichtige Rolle, um die strengen Klimaziele erfolgreich einhalten zu können. Die Zeit drängt, denn um die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens, das bis 2030 eine Verringerung der CO2-Emissionen um 55 % gegenüber dem Referenzjahr 1990 erfüllen zu können, setzen viele EU-Staaten verstärkt auf On- und Offshore-Windparks. Ähnlich gestaltet sich die Ausgangslage in Nordamerika, wobei auch hier der Ausbau von Windenergieanlagen einen maßgeblichen Beitrag leisten soll, um die Treibhausemissionen bis zum Dekadenende um bis zu 52 % zu reduzieren. Angesichts der anhaltenden Lieferkettenprobleme und rekordhohen Transport- und Rohstoffkosten kam der Windkraftausbau in den vergangenen Jahren deutlich ins Stocken. Vor allem bei Onshore-Projekten kam es, nicht zuletzt aufgrund regulatorischer Hürden und der deutlich gestiegenen Kosten, zu teilweise erheblichen Verzögerungen. Mittlerweile scheint die Talsohle jedoch durchschritten zu sein. So rechnet die International Energy Agency für 2023 auch aufgrund der wachsenden politischen Unterstützung für Onshore-Windenergieprojekte im Vergleich zum Vorjahr mit einer Renaissance bei Onshore-Windparks. Laut einer Studie der IEA dürfte demnach die installierte Gesamtleistung bei neuen Onshore-Windenergie-Anlagen bei weltweit rund 107 GW liegen, was einem Anstieg von knapp 70 % gegenüber 2022 entsprechen würde. 

 

Nordex - Onshore-Windturbinen-Spezialist überzeugt mit starkem Portfolio!

Zu den Nutznießern des weiter forcierten Onshore-Windkraftausbaus gehört der Windturbinen-Spezialist Nordex, aktuell Rang 9 der Trendstabilitäts-Rangliste im TecDAX. Nordex profitiert als einer der technologisch führenden Anbieter bei Onshore-Windturbinen massiv von den geplanten milliardenschweren Subventionen zum Ausbau der Windenergiekapazitäten. Allein in Deutschland sollen nach den Plänen der Bundesregierung bis zum Dekadenende neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 115 GW ans Netz gehen. Auch auf EU-Ebene tut sich in Sachen Windenergieausbau einiges, wobei man den Windenergieausbau an Land durch die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für große Windparkprojekte weiter forcieren will. Damit eröffnen sich für Nordex exzellente Aussichten, zumal die Rostocker bei Onshore-Windturbinen zu den technologisch führenden Anbietern gehören. Denn mit High-End-Windturbinen wie der N163/6.X oder dem noch effizienteren Nachfolgemodell N175/6.X mit einer Gesamtkapazität von mehr als 6 GW lassen sich auch in Regionen mit schwachen und mittleren Windgeschwindigkeiten hohe Erträge erzielen, was Nordex gute Chancen auf lukrative Großaufträge eröffnet. Da Konkurrent Siemens/Gamesa aufgrund massiver Qualitätsprobleme den Vertrieb einiger leistungsstarker Onshore-Windturbinen vorübergehend deutlich eingeschränkt hat, dürfte Nordex gute Chancen haben, seine Marktposition in diesem Segment weiter auszubauen. 

 

Hohe Kosten bremsen Nordex weiter aus - Margen verbessern sich!
Ausgebremst wird Nordex jedoch nach wie vor durch hohe Fracht- und Personalkosten sowie Investitionen in den Kapazitätsausbau, was weiterhin auf die Margen drückt. Mittlerweile hat sich die Ausgangssituation für Nordex jedoch gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Da der Windkraftausbau an Land wieder an Fahrt aufnimmt, konnte Nordex zuletzt bei Neuaufträgen seit Jahresbeginn Preiserhöhungen durchsetzen, womit man einen Großteil der Kostensteigerungen an seine Endkunden weitergeben kann. Dies machte sich zuletzt auch nachhaltig positiv beim Konzernergebnis bemerkbar. Zwar schrieb man beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) im ersten Halbjahr mit -114,3 Mio. Euro (Vorjahr: -173,3 Mio. Euro) immer noch tiefrote Zahlen. In Q2 schaffte Nordex mit +0,6 Mio. Euro jedoch den Sprung in die operative Gewinnzone. 

 

Ordereingang zieht deutlich an - Nordex vor Sprung in die Gewinnzone!
Auch beim Ordereingang setzte sich das positive Momentum bei Nordex zuletzt weiter fort. So wurde Nordex Mitte September u.a. mit einem Großauftrag über die Lieferung von 24 Windturbinen mit einem Gesamtvolumen von 141 MW beauftragt. Zuvor hatte Nordex bereits einen Großauftrag über 280 MW aus Kanada und eine Order über 189 Megawatt aus der Türkei zu vermelden. Im abgelaufenen Q3 hatte Nordex Aufträge über insgesamt 365 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 2,2 GW zu vermelden, während der Ordereingang im Vorjahresquartal gerade einmal bei kumuliert 1,4 GW gelegen hatte. Da das Auftragsmomentum in Q3 nach Aussage von CEO José Luis Blanco vor allem in Europa und Lateinamerika spürbar zugenommen hat, dürfte sich die dynamische Entwicklung beim Ordereingang auch in den kommenden Quartalen weiter fortsetzen. Da sich die Margen dank der zuletzt durchgesetzten Preiserhöhungen weiter verbessern und der Druck auf der Kostenseite nachlässt, hat Nordex gute Chancen, nach einem Übergangsjahr 2023 (Analystenkonsens -83 Cent je Aktie) schwarze Zahlen zu schreiben. So rechnen die Experten von FactSet 2024 bereits mit einem EPS von 25 Cent, während für 2025 schon ein Gewinn von 73 Cent je Aktie erwartet wird. 

 

Viele Grüße
Martin Springmann

 

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Liebe Trader, 

eine neue Wirkstoffklasse eröffnet bei der Behandlung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes-Typ-II vielversprechende neue Möglichkeiten. Die Rede ist von sogenannten GLP-1-Rezeptor-Agonisten, die gegenüber herkömmlichen Diabetes-Präparaten bei der Behandlung von Patienten mit Diabetes-Typ-II erhebliche Vorteile aufweisen, da diese Wirkstoffe nicht nur den Blutzuckerspiegel dauerhaft senken, sondern gleichzeitig auch das Risiko von schweren Herzerkrankungen deutlich reduzieren. Entsprechend zieht die Nachfrage bei Diabetes-Typ-II-Präparaten wie Ozempic und Mounjaro seit geraumer Zeit kräftig an. Neue Möglichkeiten eröffnet diese neue Wirkstoffklasse auch bei der Behandlung von Adipositas und chronischer Fettleibigkeit, da diese Präparate nicht nur den Stoffwechsel anregen, sondern gleichzeitig auch das Hungergefühl effektiv unterdrücken. Da es mit Präparaten wie Wegovy möglich ist binnen kürzester Zeit ein paar überschüssige Pfunde loszuwerden, avanciert das Adipositas-Medikament zum Megablockbuster seit sich viele Stars und Celebreties wie die Kardashians oder Tesla-CEO Elon Musk Wegovy-Nutzer geoutet haben. 

Gerresheimer profitiert als Pharmaverpackungs-Spezialist massiv vom Boom bei Wegovy & Co!
Der Hype um Wegovy & Co beschert nicht nur Herstellern wie Novo Nordisk und Eli Lilly Rekordergebnisse. Auch Gerresheimer, aktuell Rang 6 der Gesamtauswahl der Trendstabilitäts-Rangliste, schwimmt dank den Rekordabsätzen der neuen Adipositas-Blockbuster seit geraumer Zeit auf der Erfolgswelle. Denn der Düsseldorfer Pharmaverpackungs-Spezialist gehört zu den führenden Herstellern für sogenannte Pen-Injektions-Systeme, die speziell für die neuen Diabetes- und Adipositas-Präparate wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro entwickelt wurden. Da Gerresheimer mit führenden Herstellern wie Novo Nordisk und Eli Lilly dem Vernehmen nach langjährige Lieferverträge ausgehandelt hat, dürfte der Pharmaverpackungshersteller am Verkaufserfolg von Wegovy, Ozempic oder Mounjaro kräftig mitverdienen, zumal der Markt für die neuen Diabetes- und Adipositas-Präparate laut einer Erhebung der Marktforscher von Precision Markets Insights bis 2028 durchschnittlich um 13,3 % zulegen dürfte. 

Gerresheimer mit soliden Zahlen – Rekordauftragseingang dank GLP-I-Segment!
Der Absatzerfolg der neuen Adipositas- und Diabetes-Präparate sorgt bei Gerresheimer seit geraumer Zeit für neue Dynamik im hochmargigen Segment Plastics & Devices, das in den ersten neun Monaten mit einem organischen Umsatzwachstum von 14,7 % aufwarten konnte und mit einem operativen Gewinnplus von 19,9 % maßgeblich zum starken Abschneiden auf Konzernebene beigetragen hatte. Sehr solide abgeschnitten hatte Gerresheimer in den ersten drei Quartalen auch im Kerngeschäftsfeld Primary Packaging-Glass, das vor allem dank der starken Nachfrage für Glasverpackungen für die Kosmetik-Industrie mit +10,5 % zweistellige Umsatzzuwächse zu verzeichnen hatte, während der bereinigte operative Gewinn der Konzernsparte um 23,2 % zulegen konnte. Dass Gerresheimer trotz eines Anstiegs von 20,6 % auf 285,2 Mio. Euro beim bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) leicht schwächer als vom Konsens erwartet abgeschnitten hatte, lag vor allem an den hohen Investitionen in den Ausbau der Fertigungskapazitäten für GLP-I-Pen-Injektionssysteme. Diese sollten sich für Gerresheimer mittelfristig jedoch auszahlen, da man nach Aussage von Konzernchef Dietman Siemssen im abgelaufenen Q3 weitere langfristige Aufträge für Spritzen, Pens und Autoinjektoren für neue GLP-I-Adipostas-Präparate an Land ziehen konnte. 

Gerresheimer sieht sich weiter auf Wachstumskurs - Höhermargige Segmente sorgen für Schwung!
Trotz der etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Neun-Monats-Zahlen sieht sich Gerresheimer auf Kurs zu den Jahreszielen, und rechnet für 2023 trotz hoher Investitionen in den Ausbau der Fertigungskapazitäten bei Umsatz und operativem Ergebnis weiterhin mit Zuwächsen von jeweils mehr als 10 % gegenüber dem Vorjahresergebnis. Da der Absatz bei Pen-Injektionssystemen für Adipositas- und Diabetes-Präparate weiter anzieht und Gerresheimer dank seiner Kompetenz bei High-Value-Packaging-Solutions vom Boom bei Bio-Pharmaka profitiert, dürfte das Kerngeschäftsfeld Plastics & Devices das Ergebnis bei Gerresheimer auch in den kommenden Jahren weiter anschieben. Entsprechend dürften die Umsatzerlöse bei Gerresheimer laut Konzernchef Siemssen in den kommenden Jahren auf bis zu 4 Mrd. Euro zulegen, nachdem der Analystenkonsens für 2023 bei rund 2 Mrd. Euro liegt. Auch in puncto Profitabilität sieht der Konzernchef dank der starken Aussichten in höhermargigen Segmenten mittelfristig weiter Luft nach oben, wobei man hier mittelfristig eine bereinigte operative Gewinnmarge von 23 bis 25 % anpeilt. 

Viele Grüße
Martin Springmann

 

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Liebe Trader, 

der französische Branchenprimus L’Oréal dominiert mit seinen qualitativ hochwertigen Kosmetik-, Styling- und Pflegeprodukten seit Jahrzehnten das obere Preissegment im Bereich Skincare und Luxuskosmetik und gehört mittlerweile auch im Dermatologiesegment zu den führenden Anbietern. Das starke Markenimage in Verbindung mit qualitativ hochwertigen Produkten beschert L'Oréal auch in konjunkturell schwierigen Zeiten stabile Einnahmen und attraktive Margen, da viele Verbraucher auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für ein gepflegtes Erscheinungsbild gerne etwas tiefer in die Tasche greifen. 

L’Oréal überrascht mit starken Halbjahreszahlen!
Im ersten Halbjahr konnte L'Oréal mit einem deutlichen Umsatzplus von knapp 12,0 % auf 20,57 Mrd. Euro aufwarten, wobei man auf wechselkursbereinigter Basis einen deutlichen Anstieg von 13,3 % verbucht hatte. Als Treiber erwies sich hier vor allem die starke Nachfrageerholung bei Make-Up- und Hautpflegeprodukten in Kernmärkten wie Europa und Lateinamerika, wobei man hier mit deutlich zweistelligen Umsatzzuwächsen von 18,2 bzw. 23,6 % aufwarten konnte. Auch operativ konnte L'Oréal mit einem deutlichen Gewinnplus von 13,7 % auf 4,26 Mrd. Euro im ersten Halbjahr überzeugen. Neben höheren Absätzen vor allem im Luxury-Segment und bei Dermatologieprodukten profitierte L’Oréal einmal mehr von teilweise kräftigen Preiserhöhungen, wobei man die operative Gewinnmarge um 30 Basispunkte auf 20,7 % verbessern konnte. 

China dürfte Wachstum bei L’Oréal weiter ankurbeln 
Auch für das laufende Fiskaljahr sieht sich L’Oréal weiter auf Wachstumskurs. Als Katalysator dürfte sich hier vor allem China erweisen. Hier zieht die Nachfrage nach dem Ende der "Zero-Covid-Politik" wieder deutlich an, was dem Beauty-Branchenprimus nach dem schwachen Jahresauftakt im ersten Halbjahr in der Region Nordasien immerhin ein vergleichbares Umsatzplus von 3,9 % beschert hatte. Überzeugen konnte man nach Aussage von L’Oréal-CEO Nicolas Hieronimus einmal mehr im Luxussegment, wobei man hier in China dank neuer Produktlinien bei Kernmarken wie Lancôme Yves Saint Laurent, Valentino und Prada seinen Marktanteil auf mehr als >30 % ausbauen konnte. Da Kosmetik- und Beautyprodukte nicht nur bei Onlineshopping-Events wie dem Midyear E-Commerce 618 Shopping Festival zu den beliebtesten Produktkategorien gehören, sondern auch die Erlöse im stationären Einzelhandel nach Aussage des CEO wieder deutlich anziehen, dürfte L’Oréal in der zweiten Jahreshälfte im Reich der Mitte wieder deutlich zweistellig zulegen können. 

Übernahme von Aesop Beauty verspricht neues Wachstumspotenzial – L’Oréal peilt neues Rekordergebnis an!
Frische Impulse erhofft sich L’Oréal dabei durch die kürzlich abgeschlossene Milliardenübernahme der Premiummarke Aesop Beauty. Das auch hierzulande beliebte australische Markenlabel, das für seine nachhaltigen Haut-, Haar- und Körperpflegeprodukte und exklusiven Fragrances bekannt ist, ist seit Dezember 2022 auch in China präsent. Mit seinen hochpreisigen Produktlinien liefert Aesop Beauty die perfekte Ergänzung für das Hochpreissegment L’Oréal Luxe, zumal das Premiumkosmetiklabel seit seinem Markteintritt in China deutlich zweistellige Umsatzzuwächse zu verzeichnen hatte. Auch international gehört Aesop Beauty zu den am schnellsten wachsenden Markenlabels im Premium-Beauty-Segment, wobei man im vergangenen Jahr mit seinen mehr als 400 Niederlassungen in Nordamerika, Europa, Australien und China einen Umsatz von umgerechnet rund 537 Mio. USD (+21 %) erzielen konnte. Alles in allem hat L’Oréal damit gute Chancen, seine dynamische Umsatz- und Ergebnisentwicklung auch im aktuell weiter herausfordernden Marktumfeld fortschreiben zu können. Auch das Konzernmanagement rechnet trotz des nach wie vor schwierigen Marktumfelds für das laufende Fiskaljahr mit weiteren Bestmarken bei Umsatz und Ergebnis, wobei man im Anschluss außerdem ein neues Aktienrückkaufprogramm über 500 Mio. Euro angekündigt hatte. 
 

Viele Grüße
Martin Springmann

 

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Liebe Trader,

Schwergewichte aus dem Versicherungssektor profitieren weiterhin von steigenden Prämieneinnahmen und steigenden Preisen vor allem in der Schadens- und Unfallversicherung. Hier kristallisiert sich unter anderem Talanx, aktuell Rang 2 der Gesamtauswahl der Trendstabilitätsrangliste, als einer der Favoriten heraus. Mit Kernmarken wie HDI, Neue Leben und Targo ist man im Privat- und Unternehmenskundensegment stark aufgestellt und kann außerdem von den starken operativen Aussichten der Konzerntochter Hannover Rück (Talanx-Anteil: >50 %) profitieren. Der nach Prämieneinnahmen weltweit drittgrößte Rückversicherer erwies sich in den vergangenen Jahren als Ertragsperle im Talanx-Konzern. Denn aufgrund steigender Schadensrisiken im Zuge des Klimawandels profitiert die Hannover Rück von Preiserhöhungen und steigenden Prämieneinnahmen.

 

Talanx überrascht mit starken Halbjahreszahlen!

Im ersten Halbjahr überraschte Talanx mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und operativem Ergebnis. Dank deutlich geringerer Großschadensbelastungen und deutlicher Preisanpassungen vor allem im Bereich Industrieversicherungen verbesserte sich der bereinigte operative Gewinn im ersten Halbjahr um 30,3 % auf 1,957 Mrd. Euro, während man beim Nettogewinn nach Anteilen Dritter mit einem Anstieg von 20,6 % auf 827 Mio. Euro über den Konsenserwartungen gelegen hatte. Besonders deutliche Zuwächse hatte Talanx im Industrieversicherungssegment vorzuweisen, zumal man hier vor allem von deutlichen Zuwächsen im Sach- und Haftpflichtgeschäft, aber auch im margenstarken Segment zur Absicherung von Spezialrisiken, profitieren konnte, wobei das versicherungstechnische Ergebnis mit 292 Mio. Euro deutlich über Vorjahresniveau (226 Mio. Euro) gelegen hatte. Solide Zuwächse hatte man auch im Bereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland zu verzeichnen, wobei man hier dank eines verbesserten Finanz- und Kapitalanlageergebnisses mit 150 Mio. Euro leicht über Vorjahresniveau gelegen hatte.
 

Auslandsgeschäft erweist sich erneut als Wachstumstreiber – Milliardenübernahme in Lateinamerika!

Überzeugen konnte einmal mehr der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International, den Talanx in den vergangenen Jahren durch gezielte Übernahmen deutlich ausgebaut hatte. Dies macht sich für Talanx bezahlt, zumal man vor allem aufgrund gestiegener Durchschnittsprämien in der Türkei und der Kfz-, Gebäude- und Lebensversicherung in Polen in Europa mit einem deutlichen wechselkursbereinigten Anstieg von 32 % beim Versicherungsumsatz aufwarten konnte. Auch in Lateinamerika konnte man in allen Kernmärkten der Region ebenfalls mit zweistelligen Zuwächsen aufwarten, wobei die wechselkursbereinigten Versicherungserlöse um 24 % auf 1,1 Mrd. Euro zulegen konnten. Auch operativ überzeugte das Segment mit einem deutlichen operativen Gewinnanstieg von 104 auf 249 Mio. Euro, was neben der Komplettübernahme der türkischen HDI Fiba Emeklilik ve Hayat A.Ş sowie der Integration der HDI Italia vor allem dem starken Abschneiden in Lateinamerika geschuldet war. Da vor allem Schlüsselmärkte wie Brasilien enormes Wachstumspotenzial versprechen, hat Talanx seine Marktposition in dieser Region zuletzt mit der Übernahme von Liberty Mutual Insurance deutlich ausgebaut. Mit dem rund 1,4 Mrd. Euro schweren Zukauf ergänzt Talanx seine bereits bestehenden Versicherungsaktivitäten in dieser Region und avanciert in den Bereichen Schaden-/Unfall im Privat- und Firmenkundensegment in Brasilien, Chile, Kolumbien und Ecuador zu einem der führenden Anbieter.

 

Talanx blickt optimistisch nach vorne - Peilt bis 2025 deutliche Ergebnisverbesserung an!

Nach dem starken Abschneiden im ersten Halbjahr setzt sich das Konzernmanagement nun ambitionierte Ziele für das laufende Fiskaljahr. Bleiben Großschadensereignisse aus, rechnet man nun mit einem bereinigten Nettogewinn von mehr als 1,4 Mrd. Euro, nachdem man bislang einen Nettogewinn in Höhe von bis zu 1,4 Mrd. Euro in Aussicht gestellt hatte. Auch die Aktionäre werden von der starken Ergebnisentwicklung im Kerngeschäft profitieren, wobei man für 2023 eine Dividende von mindestens 2 Euro je Aktie ausschütten will. Auch die mittelfristigen Planziele, die bis 2025 einen bereinigten Nettogewinn von mindestens 1,6 Mrd. Euro vorsehen, wurden bestätigt. Da man sich dank der Milliardenübernahme von Liberty Mutual in den kommenden Jahren einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag verspricht, bietet die Mittelfristprognose von Talanx Spielraum für positive Überraschungen. Fundamental ist Talanx ebenfalls attraktiv bewertet. Laut Analystenkonsens dürfte der Gewinn je Aktie in 2023 bei 5,84 Euro liegen, während die Konsenserwartungen für 2025 bereits einen Gewinn von 7,16 Euro vorsehen. Damit sinkt das KGV auf Basis der Schätzungen für 2025 auf 8,4, was auch im Branchenvergleich moderat erscheint.


Viele Grüße
Martin Springmann

 

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Liebe Leser,

Pinterest (PINS) gilt als Inspirationsquelle für die Suche nach neuen Rezeptideen, Kleidungsstilen, Möbeln oder Reisezielen. Jeden Monat werden schon über 6 Mrd. Suchen durchgeführt. Der Start nach dem IPO im Jahr 2019 war zunächst vielversprechend. Während des Lockdowns war das Interesse immens, ehe sich die Nutzerzahlen nach der Pandemie verringerten und sich das Wachstum durch den angeschlagenen digitalen Werbemarkt abschwächte. CEO Bill Ready, der zuvor bei Google und PayPal wichtige Funktionen ausübte, übernahm im Juni 2022 das Ruder mit dem Ziel, das Shopping-Erlebnis und somit auch das Monetarisierungspotenzial zu verbessern. Dabei soll jeder „Pin kaufbar“ gemacht werden. Nun hielt Pinterest am 19. September erstmals seinen Investorentag ab, bei dem Ready auch auf die große Chance durch die prognostizierten 550 Mrd. USD an globalen digitalen Werbeausgaben hinwies. Mit einem Jahresumsatz von 2,8 Mrd. USD scheint noch viel Potenzial vorhanden zu sein. Die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer konnte ausgehend vom Jahr 2018 von 265 Mio. bis heute 465 Mio. gesteigert werden. Dies liefert wichtige First-Party-Daten für das Erreichen der richtigen Zielgruppen und eine laut eigenen Angaben 45 % höhere Rendite auf Werbeausgaben. Dabei wird insbesondere die Generation Z als „aufstrebendes Kraftpaket“ betrachtet, wo das Interesse gemessen an dieser Kennzahl um 42 % zulegen kann. Die Hälfte der Nutzer betrachtet die Plattform bereits als Ort zum Einkaufen. Genau hier liegt das große Monetarisierungspotenzial, denn mit wöchentlich über 1,5 Mrd. gespeicherten Pins auf über 10 Mrd. Boards, sieht Pinterest ein Alleinstellungsmerkmal bei der Verbraucheranalyse. Neue Kaufoptionen führten bereits dazu, dass die Anzahl der kaufbaren gespeicherten Artikel im Jahresvergleich um 50 % gesteigert werden konnte.

 

Partnerschaft mit Amazon und neue Anbindungen zu Salesforce und Adobe

Als Schlüssel für den Erfolg und zur Steigerung des Nutzerengagements werden neue Partnerschaften, Werbetools und personalisierte Anzeigen betrachtet. Im April wurde eine Kooperation mit dem E-Commerce-Giganten Amazon verkündet, um mit Amazon Ads erstmals auch Drittanbieter-Anzeigen auf Pinterest zu präsentieren. Damit können nicht nur Verbraucher mit relevanteren Inhalten angesprochen werden, sondern auch die Investitionen neuer Werbetreibender angefacht werden. Ein wichtiger Schritt, um ein nahtloses Kauferlebnis zu schaffen, wo auch neu eingeführte Deep Links ansetzen, um potenzielle Käufer von einer Inspiration bei Pinterest direkt auf eine bestimmte Seite in der mobilen App eines Einzelhändlers zu leiten. Der verkürzte Kaufprozess soll die Konversionsrate steigern. Erweitert werden auch die E-Commerce-Integrationen über Salesforce Commerce Cloud und Adobe Commerce, womit Händler ihre Produktkataloge ohne großen Aufwand auf Pinterest hochladen können. Neu ist auch die branchenweit erste KI-Lösung, die Form, Größe und Struktur verschiedener Körpertypen auf über 5 Mrd. Bildern auf der Plattform erkennen und einordnen kann. Algorithmen sorgen dann dafür, dass bei der Suche nach Damenmode oder Hochzeitsinhalten Feeds angezeigt werden, die den Nutzer selbst besser repräsentieren und passend erscheinen. Pinterest baut hier auf Technologien für die Hautton- und Haarmustererkennung auf. Die KI-basierte Personalisierung soll bereits dafür gesorgt haben, dass die gespeicherten Inhalte der monatlich aktiven Nutzer um 60 % zugenommen haben.

 

Wachstumsziele für die nächsten Jahre angehoben

Im 2. Quartal gab es mit einem Wachstum von 8 % bei der globalen monatlichen Nutzerbasis wieder einen positiven Trend. Das Engagement der Nutzer nahm mit 14 % sogar noch schneller zu und auch die Werbeimpressionen konnten um ganze 33 % zulegen. Das Schwungrad zur besseren Monetarisierung könnte damit Fahrt aufnehmen. Eine Kernaussage des CEO gab es beim Investorentag zu den durchschnittlichen jährlichen Wachstumszielen für die nächsten drei bis fünf Jahre, die im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich liegen sollen. Im letzten Jahr wuchs Pinterest etwa 9 % und stellte für das laufende 3. Quartal ein Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich in Aussicht. Auch die EBIDTA-Marge soll in diesem Zeitraum im niedrigen 30 %-Bereich landen, nachdem diese im letzten Quartal bei 15 % lag. Mit einem KGV24e von unter 24 erscheint die Bewertung angesichts der Wachstumschancen attraktiv. Das Management genehmigte wenige Tage zuvor auch ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 1 Mrd. USD.

 

Viele Grüße
Andreas Zehetner

 

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