Liebe Trader,
aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitätsrangliste die Aktie von Pernod-Ricard, die sich derzeit auf Rang 15 im EUROSTOXX50 befindet. Der französische Traditionskonzern gehört mit seinen mehr als 240 Premiummarken und einem kumulierten Jahresumsatz von mehr als 10 Mrd. Euro zu den mit Abstand führenden Herstellern bei Whisky, Wodka, Likören und anderen hochprozentigen Spirituosen.
Pernod-Ricard baut Premiummarkensegment gezielt aus!
Unter der Ägide des seit 2015 amtierenden CEO Alexandre Ricard hat sich Pernod-Ricard durch zahlreiche Übernahmen zu einem der weltweit führenden Player im Hochpreissegment gemausert. Alexandre Pernod hat es dabei geschickt verstanden, sich gerade in wachstumsstarken Segmenten wie etwa Premium-Bourbonwhisky mit der Übernahme bekannter US-Labels wie Smooth Ambler oder bekannter US-Whisky-Destillerien wie Rabbit Hole, TX Whisky und Castle Brands zu verstärken. Mit dem Kauf des italienischen Premium-Ginherstellers Malfy oder dem Einstieg beim kubanischen Premium-Rum-Labels Hechicera hat man sich in den vergangenen Jahren auch in anderen Marktsegmenten prominent verstärkt. Diese Strategie macht sich für Pernod-Ricard bezahlt, da hochpreisige Premiummarken nicht nur deutlich höhere Margen als konventionelle Spirituosen abwerfen. Dank der schnell wachsenden Mittel- und Oberschicht in den westlichen Industrieländern und Emerging Markets wie Asien dürfte auch das Wachstum im Premiumsegment in den kommenden Jahren weiter hoch bleiben. Laut einer Studie von Maximize Market Research wird im Premium-Spirits-Segment bis zum Dekadenende mit Zuwachsraten von 10,74 % p.a. gerechnet, was deutlich über dem Marktdurchschnitt liegt.
Reopening sorgt für Schwung – Pernod-Ricard überzeugt mit deutlichem Umsatzplus!
Nach der knapp zweijährigen pandemiebedingten Auszeit zieht das Geschäft bei Pernod-Ricard wieder merklich an. Hier macht sich nicht nur das Reopening in der Systemgastronomie positiv bemerkbar, das vor allem bei bekannten Megasellern wie Absolut Vodka, Ramazotti, Chivas Regal, Jameson oder Ballentines für deutlich steigende Absätze sorgt. Da sich viele Urlauber bei ihren Reisetrips in Duty-Free-Shops mit hochprozentigen Alkoholika eindecken, ziehen die Umsatzerlöse im Segment Global Travel Retail seit dem Reopening im internationalen Flug- und Reiseverkehr ebenfalls seit geraumer Zeit wieder deutlich an. In den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahres verzeichnete Pernod-Ricard im Segment Global Travel Retail ein deutliches Umsatzplus von 33 %. Auch auf Konzernebene schnitt Pernod-Ricard in den ersten drei Quartalen 2022/23 mit einem organischen Erlösanstieg von 7,6 % sehr überzeugend ab, wobei man vor allem von teilweise deutlichen Preiserhöhungen von durchschnittlich 9 % profitieren konnte.
Absatzerholung in China und Nordamerika erwartet – Pernod-Ricard peilt Rekordergebnis an!
Überzeugen konnten in den ersten neun Monaten vor allem Kernmärkte wie Asien, wobei man hier vor allem dank höherer Absätze in Indien (+15 %) auf vergleichbarer Basis um 12 % zulegen konnte. Auch in Europa schnitt man dank höherer Absätze in Spanien, Deutschland und im Duty-Free-Geschäft mit einem organischen Umsatzplus von 6 % sehr respektabel ab. Etwas ausgebremst wurde Pernod-Ricard vor allem im 3. Quartal durch die schwächere Absatzentwicklung in Einzelmärkten wie China, wobei man hier nicht zuletzt aufgrund der nach wie vor spürbaren Auswirkungen der Zero-Covid-Politik einen organischen Umsatzrückgang von 5 % hinnehmen musste. Auch in den USA hatte man angesichts der hohen Vergleichsbasis im Vorjahr einen leichten Umsatzrückgang von 1 % hinnehmen müssen. Da die Absätze im Reich der Mitte seit März wieder anziehen und man ab April sowohl in China als auch in Nordamerika teilweise deutliche Preiserhöhungen implementiert hat, rechnet Pernod-Ricard für das Schlussquartal mit einem deutlichen organischen Umsatzplus. Dank der zuletzt durchgesetzten Preiserhöhungen sieht sich Pernod-Ricard auf Kurs zu einem weiteren Rekordergebnis und peilt dabei eine Verbesserung beim bereinigten operativen Gewinn von mindestens 10 % an, nachdem man im Jahr 2022 mit 3,0 Mrd. Euro ein Rekordergebnis beim bereinigten EBIT eingefahren hatte. Auch bei der operativen Gewinnmarge sieht Pernod-Ricard weiteren Spielraum nach oben, nachdem diese im Vorjahr bei 28,3 % auf Rekordniveau gelegen hatte.
Viele Grüße
Martin Springmann
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