Liebe Trader,
aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Rangliste die Aktie von Beiersdorf, die sich auf Rang 2 der Gesamtauswahl vorgeschoben hat. Der Konsumgüter-Hersteller kann dank der nach wie vor robusten Konsumnachfrage vor allem bei seinen starken Kernmarken im Consumer-Segment (Nivea, Eucerin, La Prairie) punkten, während sich die Aussichten in der Klebstoff-Sparte Tesa zuletzt dank der anziehenden Nachfrage aus Schlüsselbranchen wie der Automobil- und Elektronik-Industrie wieder deutlich aufgehellt haben.
Beiersdorf überrascht dank solidem Kerngeschäft und Preiserhöhungen mit starken Jahreszahlen
Auch operativ konnte Beiersdorf zuletzt überzeugen, was ein Blick auf die kürzlich veröffentlichten Jahreszahlen eindrucksvoll belegt. So verbesserten sich die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 15,4 % auf 8,8 Mrd. Euro, wobei man auf wechselkursbereinigter Basis mit einem Anstieg von 10,2 % überzeugen konnte. Hier überzeugte vor allem das Consumer-Segment rund um die Kernmarke Nivea, mit einem zweistelligen organischen Umsatzplus von 10,5 %. Auch die Klebstoff-Sparte konnte trotz der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen dank höheren Absätzen in den Bereichen Consumer Electronics und Automotive mit einem soliden organischen Umsatzplus von 8,8 % aufwarten. Auch beim operativen Ergebnis (EBIT) überzeugte Beiersdorf mit einem unerwartet deutlichen Anstieg von knapp 17 % auf 1,16 Mrd. Euro, womit man über den Konsenserwartungen gelegen hatte. Dass Beiersdorf ausgerechnet im Krisenjahr 2022, eines der besten Ergebnisse der Firmengeschichte einfahren konnte, hatte der Traditionskonzern neben dem starken Abschneiden in den beiden Kerngeschäftsfeldern vor allem einem verbesserten Produkt-Mix und teilweise deutlichen Preiserhöhungen zu verdanken. Damit konnte Beiersdorf die rekordhohen Energie- und Rohstoffpreise mehr als ausgleichen, wobei die operative Marge leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 13,2 % verbessert werden konnte. Auch unter dem Strich überraschte Beiersdorf beim Konzernüberschuss mit einem unerwartet deutlichen Anstieg von 17,7 % auf 771 Mio. Euro.
Dermatologie-Segment überrascht mit zweistelligen Zuwächsen!
Sehr stark präsentierte sich neben der Kernmarke "Nivea" (organisches Umsatz: +9,6 %) vor allem das Dermatologie-Segment, in dem Beiersdorf mit Eucerin und AquaFor zu den führenden Anbietern im gehobenen Preissegment gehört. Mit einem Umsatzplus von knapp 37 % konnte man bei den Umsatzerlösen erstmals die Marke von 1 Mrd. Euro knacken, während man organisch mit +23,9 % ebenfalls deutlich zweistellige Zuwächse vorzuweisen hatte. Punkten konnte man dabei vor allem dank Produktinnovationen wie Eucerin Sun, während man im Gesichtspflege-Segment dank Produkt-Innovationen rund um den von Eucerin entwickelten Pflegewirkstoff Thiamidol, der sich bei Pigmentflecken und Hyper-Pigmentierungen als hochwirksam erwiesen hat, weitere Marktanteile gewinnen konnte.
Luxus-Kosmetik-Segment präsentiert sich erholt!
Erholt präsentierte sich zuletzt auch die Luxus-Kosmetik-Marke "La Prairie", wobei man nach langer Durststrecke auf Jahressicht wieder ein leichtes organisches Umsatzplus von immerhin 1,9 % vorzuweisen hatte. Zwar wurde die Premium-Marke nach wie vor durch die Covid-19-Restriktionen auf dem wichtigen Absatzmarkt in China ausgebremst. Dank des Reopenings im Reise- und Touristiksektor zogen die Produktabsätze im Reise-Einzelhandelsgeschäft jedoch wieder merklich an, zumal "La Prairie" gerade in Duty-Free-Shops zu den beliebtesten Make-Up und Kosmetik-Produkten im gehobenen Preissegment gehört. Da man mit zuletzt mit neuen Produktlinien wie "Skin Caviar Harmony" auf allen Absatzmärkten punkten konnte und die Absätze bei Premium-Kosmetika in China nach dem Ende der Zero-Covid-Politik wieder anziehen, sollte "La Prairie" in 2023 wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren.
Beiersdorf sieht sich weiter auf Wachstumskurs!
Nach dem unerwartet starken Abschneiden im Jahr 2022 gab Beiersdorf für das laufende Fiskaljahr 2023 einen eher verhaltenen Ausblick. Angesichts der nach wie vor schwierigen Großwetterlage erwartet Beiersdorf bei den Umsatzerlösen lediglich einen Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich, während die bereinigte operative Marge auf Konzernebene leicht über Vorjahresniveau erwartet wird. Da sich der Druck auf der Kostenseite angesichts deutlich rückläufiger Energie- und Rohstoffnotierungen weiter abgeschwächt hat und man vor allem im Consumer-Segment dank Produkt-Innovationen Marktanteile weitere gewinnt, bieten sich hier Spielraum für positive Überraschungen.
Viele Grüße
Martin Springmann
BLEIBEN SIE AUCH IN DEN SOZIALEN MEDIEN AUF DEM LAUFENDEN UND FOLGEN SIE UNS AUF INSTAGRAM!