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Besser Traden mit System - Der Blog

  • Der Blog hilft Ihnen, immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. In Wochenberichten und Kommentaren berichtet TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt Simon Betschinger von aktuellen Geschehen an den Kapitalmärkten und lässt Sie auch an seinen persönlichen Einschätzungen teilhaben. Schauen Sie doch ab und zu mal vorbei, um immer up to date zu sein!


 

Liebe Trader,

aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie von RWE, die sich aktuell auf Rang 11 der Gesamtauswahl befindet.

 

Vorstandschef Markus Krebber treibt Ausbau der Ökostromkapazitäten massiv voran

Der Energieversorger hat sich in den vergangenen Jahren auf den Ausbau seiner Erzeugerkapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien fokussiert und avanciert mittlerweile zu den weltweit führenden Ökostromanbietern. Unter der Ägide des seit Mai 2021 amtierenden neuen CEO Markus Krebber wird RWE den Ausbau seiner Ökostromkapazitäten in den kommenden Jahren weiter forcieren. Laut der im November 2021 angekündigten neuen Ökostrom-Agenda sollen ab 2022 jährlich knapp 5 Mrd. Euro in den Ausbau von Solar-, Wind- und Wasserstoffkapazitäten sowie der notwendigen Energie-Speicherkapazitäten fließen. Damit erhöht RWE seine Schlagzahl beim Ausbau der Ökostromkapazitäten deutlich, nachdem der Essener Energieversorger zuvor gemeinsam mit internationalen Partnern rund 3 Mrd. Euro pro Jahr in den Ausbau der Erzeugerkapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien investiert hatte. Bis zum Dekadenende will CEO Markus Krebber die Ökostromkapazitäten damit von 25 GW auf rund 50 GW verdoppeln und RWE damit endgültig zu einem der weltweit führenden Ökostromanbieter umbauen.

 

Ausbau von Wind- und Solarkapazitäten hat oberste Priorität

Eine zentrale Rolle beim Erreichen dieser ehrgeizigen Planziele spielt dabei der Ausbau der Windenergiekapazitäten von RWE. Vor allem bei Großprojekten rund um On- und Offshore-Windparks mischen die Essener ganz vorne mit, wobei hier vor allem Großbritannien eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Windenergie-Strategie spielt. Unter anderem errichtet RWE gemeinsam mit weiteren Partnern vor der britischen Küste den Offshore-Windpark Sofia. Mit einer Gesamtleistung von rund 1,4 GW ist das Vorzeigeprojekt nach der geplanten Fertigstellung Ende 2026 einer der weltweit größten Offshore-Windparkanlagen. Anfang des Jahres hatte RWE mit der Fertigstellung des Windparks Triton Knoll in der Nordsee bereits einen wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung seiner Offshore-Windparkstrategie zu vermelden. Mit einer installierten Gesamtleistung von 857 Megawatt liefert Triton Knoll Energie für mehr als 800.000 Haushalte und gehört damit zu den weltweit größten Offshore-Windparks. Außerdem hat sich RWE vor der britischen Küste Konzessionen für den Bau von vier weiteren Offshore-Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von rund 2,6 GW gesichert. Großbritannien spielt damit eine Schlüsselrolle bei der Realisierung des von RWE geplanten Ausbaus seiner Onshore-Windparkkapazitäten, die man bis 2030 von derzeit knapp 2,4 auf 8 GW verdreifachen will. Auch bei Onshore-Wind- und Solarparkprojekten will RWE seine Kapazitäten bis zum Dekadenende in Kernmärkten wie Europa, Nordamerika und Asien von derzeit knapp 7 GW auf rund mehr als 20 GW ausbauen, wobei die entsprechenden Energiespeicherkapazitäten auf 3 GW erweitert werden sollen.

 

Grüner Wasserstoff und LNG-Terminals-RWE will zentrale Rolle bei der Energiewende spielen

Auch im Zukunftssegment Grüner Wasserstoff möchte RWE künftig ganz vorne mitmischen. In diesem Zusammenhang setzt RWE bei der Realisierung von Großprojekten auf Kooperationen mit renommierten Technologiepartnern. Gemeinsam mit Shell und Equinor errichtet RWE im Rahmen des Wasserstoffkonsortium NortH2 eine der größten Anlagen zur industriellen Erzeugung von Grünem Wasserstoff mit einer Gesamtleistung von rund 4 GW. Daneben ist RWE auch als Technologiepartner von BASF bei der Realisierung des Leuchtturm-Projekt „Offshore-to-X“ an Bord. Beide Partner wollen gemeinsam in der Nordsee einen Offshore-Windenergiepark mit einer Gesamtkapazität von 2 GW errichten, der die Energie für die Herstellung von Grünem Wasserstoff für den BASF-Chemiestandort Ludwigshafen liefern wird. Damit soll die Produktion von Basischemikalien am Firmenhauptsitz von BASF ab 2030 komplett CO₂-neutral erfolgen. Ein Projekt, das nicht nur für Big-Player aus der Chemieindustrie Signalwirkung haben dürfte. Denn Grüner Wasserstoff gewinnt als CO₂-neutraler Energieträger auch in anderen Schlüsselindustrien immer stärker an Bedeutung, weshalb sich RWE in diesem Segment stärker positionieren will. So werden am RWE-Standort Lingen derzeit Elektrolyseur-Kapazitäten mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt errichtet, mit denen u.a. Grüner Wasserstoff für die Roheisenerzeugung von ThyssenKrupp am Standort Duisburg bereitgestellt werden soll. Bis 2026 sollen die Elektrolyseur-Kapazitäten am RWE-Standort Lingen um weitere 200 Megawatt ausgebaut werden - genug um 150.000 Tonnen Grünen Stahl herzustellen. Auch beim von der Bundesregierung forcierten Aufbau der notwendigen Infrastruktur für den Import von Flüssiggas möchte RWE ganz vorne mitmischen. So wurden von RWE zwei schwimmende LNG-Terminals gechartert, mit denen jährlich knapp 10 bis 14 Milliarden Kubikmeter flüssiges Erdgas für den deutschen Gasmarkt verfügbar gemacht werden können. Da LNG eine Schlüsselrolle spielen wird, um die Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten zu verringern, will man parallel gemeinsam mit dem niederländischen Gasversorger GasUnie ein stationäres LNG-Terminal in Brunsbüttel mit einer Jahreskapazität von rund 8 Milliarden Kubikmetern errichten.

 

RWE überzeugt mit starken Q1-Zahlen - Angehobene Jahresprognose steht!

Auch operativ läuft es bei RWE derzeit rund. Dank höherer Stromabsätze und rekordhoher Großhandelspreise für Strom und Erdgas konnte der Essener Energieversorger auch im Auftaktquartal 2022 mit einem unerwartet deutlichen Anstieg beim bereinigten operativen Gewinn von 65 % auf 1,46 Mrd. Euro aufwarten, während der bereinigte Nettogewinn mit 735 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 340 Mio. Euro) mehr als verdoppelt werden konnte. Da die Strom- und Erdgasnachfrage weiter anzieht und diese weiter nach oben klettern, hob RWE seine Ergebnisprognose für das laufende Fiskaljahr nach oben an. Dabei rechnet man für 2022 beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) nun mit einem Gewinn von 3,6 bis 4,0 Mrd. Euro (zuvor: 3,3 bis 3,6 Mrd. Euro). Dank des steigenden Ökostromanteils dürfte sich das Gewinn-Momentum bei RWE mittelfristig deutlich erhöhen. Da Strom aus regenerativen Energiequellen wie Solar- und Windkraft deutlich höhere Margen abwerfen als konventionell erzeugter Strom, dürfte sich der Ausbau des margenträchtigen Ökostromsegments trotz milliardenschwerer Investitionen positiv beim Konzernergebnis niederschlagen. Daher rechnet Konzernchef Krebber in diesem Zusammenhang bis 2030 von einer Verbesserung beim bereinigten operativen Ergebnis in Höhe von 9 % pro Jahr.

 

Viele Grüße
Simon Betschinger

TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt

 

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Liebe Trader,

aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie der Deutschen Telekom, die sich derzeit auf Rang 6 im DAX befindet. Der führende europäische Internet-, Festnetz- und Mobilfunkkonzern hatte zuletzt für das abgelaufene Fiskaljahr 2021 mit einem sehr starken Ergebnis überrascht. Mit einem Umsatzplus von 7,7 % auf 108,8 Mrd. Euro verbuchte man beim bereinigten operativen Konzernergebnis einen Anstieg von 6,6 % auf 37,3 Mrd. Euro, was leicht über den Konsenserwartungen gelegen hatte. Deutlich zugelegt hatte der Bonner Telekom-Gigant auch beim für die Dividendenausschüttung relevanten Free-Cash-Flow, der im Vorjahresvergleich um satte 40,1 % auf 8,8 Mrd. Euro verbessert werden konnte.

 

Starke Zuwächse im US-Geschäft sorgen für Schwung!

Während man auf dem Heimatmarkt Deutschland und in Europa dank Neukundengewinnen bei High-Speed-Internet-Zugängen sowie im Mobilfunksegment sowohl bei Umsatz als auch beim operativen Ergebnis solide Zuwächse zu verzeichnen hatte, profitierte man einmal mehr vom starken Abschneiden bei T-Mobile US. Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom hat sich dank der Übernahme des US-Rivalen Sprint zu einem der wichtigsten Ertragstreiber bei der Deutschen Telekom gemausert. T-Mobile US verfügt dank der Sprint-Übernahme über das mit Abstand am besten ausgebaute 5G-Mobilfunknetz in den USA, womit man gegenüber Konkurrenten wie AT&T oder Verizon die Nase vorne hat. Daher entscheiden sich immer mehr Mobilfunknutzer für einen Wechsel zu T-Mobile US, was der Telekom-Tochter satte Neukundengewinne auf dem hart umkämpften US-Mobilfunkmarkt beschert. Allein im abgelaufenen Fiskaljahr konnte T-Mobile US 5,5 Millionen Neukunden hinzugewinnen, wobei man im Vertragskunden-Segment mit +2,9 Millionen Neukunden ebenfalls sehr stark abgeschnitten hatte. Auch bei der Integration von Sprint kommt T-Mobile US schneller als erwartet voran, wobei man im abgelaufenen Fiskaljahr Synergien in Höhe von rund 3,8 Mrd. USD aus dem Zusammenschluss der beiden Mobilfunk-Carrier realisieren konnte. Entsprechend verbesserte sich das bereinigte operative Konzernergebnis der US-Mobilfunktochter um 11,8 % auf 26,9 Mrd. USD und trug damit maßgeblich zum starken Abschneiden der Konzernmutter bei.

 

T-Mobile US mit Prognoseanhebung - Möglicher Verkauf von Funkturmsparte sorgt für Fantasie

Auch im laufenden Fiskaljahr dürfte T-Mobile US das Wachstum bei der Deutschen Telekom weiter kräftig anschieben. Zuletzt hatte der US-Carrier nach dem starken Abschneiden im 1. Quartal seine Prognose beim Neukundenwachstum auf 5,3 bis 5,8 Millionen (zuvor: 5,0 bis 5,5 Millionen) nach oben revidiert. Dank höherer Synergien aus dem Zusammenschluss mit Sprint wurde außerdem die Prognose beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) von 25,6 bis 26,1 auf 25,8 bis 26,2 Mrd. USD erhöht. Da die Deutsche Telekom ihre Beteiligung an der US-Mobilfunktochter zuletzt von 46,7 auf 48,4 % durch die Übernahme von 21,2 Millionen T-Mobile-Anteilsscheinen vom Großaktionär Softbank aufgestockt hatte, wird T-Mobile im Jahr 2022 einen höheren Beitrag zum Konzernergebnis beisteuern. Positive Impulse kann sich die Deutsche Telekom auch durch die erfolgreich umgesetzten Sparmaßnahmen und der Fokussierung auf das operative Kerngeschäft erhoffen. So kommt man mit dem Verkauf von Randbereichen gut voran, wobei man kürzlich seine 75%igen Mehrheitsbeteiligung an T-Mobile Niederlande für rund 3,8 Mrd. Euro veräußert hatte. Auch beim geplanten Verkauf der Funkturmtochter macht die Deutsche Telekom dem Vernehmen nach gute Fortschritte. Jüngsten Medienberichten zufolge sind neben der spanischen Funkturmbetreiber Cellnex und der britischen Vodafone auch Finanzinvestoren wie KKR an der Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der Funkturmsparte interessiert. Für die Deutsche Telekom wäre der Verkauf der Funkturmsparte ein bedeutender Erfolg. Da die Funkturmsparte derzeit Analystenschätzungen zufolge mit rund 18 Mrd. Euro bewertet wird, könnte man mit dem Verkaufserlös den Ausbau des 5G- und Glasfasernetzwerks deutlich beschleunigen und gleichzeitig die Konzernverschuldung weiter reduzieren.

 

Deutsche Telekom sieht sich weiter auf profitablem Wachstumskurs

Dank der dynamischen Entwicklung bei T-Mobile-US und den soliden Aussichten in Europa und dem Heimatmarkt Deutschland rechnet die Deutsche Telekom mittelfristig mit einer Fortsetzung ihres profitablen Wachstumskurses. So peilt man für das laufende Fiskaljahr trotz hoher Investitionen in den 5G- und Glasfaser-Netzausbau eine weitere Verbesserung beim bereinigten Gewinn je Aktie von 1,22 auf 1,25 Euro je Aktie an, während der Free-Cash-Flow im Jahr 2022 auf rund 10 Mrd. Euro verbessert werden soll. Bis 2024 will die Deutsche Telekom den Gewinn je Aktie auf mindestens 1,75 Euro steigern, während der Free-Cash-Flow auf mehr als 18 Mrd. Euro steigen soll.

 

Attraktive, steuerfreie Dividendenrendite von 3,6 %!

Von den starken Aussichten im operativen Geschäft werden auch die Aktionäre der Deutschen Telekom profitieren. Schon jetzt weist die Aktie auf Basis der geplanten Dividendenausschüttung für 2021 in Höhe von 64 Cent je Aktie eine sehr attraktive Dividendenrendite von 3,6 % auf. Da die Deutsche Telekom ihre Dividenden vollständig aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinn des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes ausschüttet, kommen die Aktionäre dabei in den Genuss einer steuerfreien Dividende, was die T-Aktie als renditestarke Alternative zu Festgeldanlagen attraktiv macht. Dank der starken Aussichten im operativen Geschäft dürften die Dividendenausschüttungen laut Analystenkonsens auch in den kommenden Jahren weiter kontinuierlich angehoben werden, wobei für 2024 eine Dividende von 0,86 Euro je Aktie erwartet wird. Aufgrund dieser Perspektiven bleibe ich in der Aktie in der Deutschen Telekom weiter investiert.

 

Viele Grüße
Simon Betschinger

TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt

 

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Liebe Leser,

das Aquafarming ist der am schnellsten wachsende Sektor der Lebensmittelproduktion weltweit – insbesondere die Lachszucht verzeichnet seit Jahren starke Wachstumsraten. Lachs gilt als äußerst gesund und steht auf immer mehr Speiseplänen. Fishfarming ist dabei im Gegensatz zum klassischen Fischfang ein ausgezeichnet skalierbares Geschäftsmodell. Gegenüber dem Fischfang in öffentlichen Gewässern unterscheidet sich Fishfarming außerdem dadurch, dass der Fischbestand einem festen Besitzer zuzuordnen ist. Fishfarming könnte sich langfristig als eine Lösung für die Nahrungsmittelknappheit der Weltbevölkerung erweisen.

 

Fishfarming gewinnt Marktanteile gegenüber dem klassischen Fischfang

Der Anteil der Aquakultur an der weltweiten Fischproduktion steigt kontinuierlich. Nachdem vor 15 Jahren noch knapp 35 % des weltweit produzierten Fischs durch Farmen erzeugt wurde, beträgt der Anteil heute fast 50 %. Im vergangenen Jahr wurden 85,5 Millionen Tonnen der insgesamt geschätzten 178 Millionen Tonnen produzierten Fischs durch Fischfarmen erzeugt. Schon im Jahr 2023 könnte die Aquakultur mehr als die Hälfte der weltweiten Fischerzeugnisse verantworten. Da der klassische Fischfang im Gegensatz zum Farming nicht skalierbar ist und durch die Überfischung viele Nachteile mit sich bringt, wird modernes Fishfarming mit hoher Wahrscheinlichkeit mittelfristig den Markt dominieren. Ein Kostenvorteil des Fishfarmings gegenüber dem klassischen Fischfang besteht auch in den hohen Treibstoffkosten – einer der stärksten Kostenfaktoren für den klassischen Fischfang.

Insbesondere in der Lachsindustrie spielt Aquakultur eine wichtige Rolle. Seit ihren Anfängen in den 1960er-Jahren ist die Lachszuchtindustrie in den letzten Jahrzehnten erheblich gewachsen, sodass heute etwa 70 % des weltweit produzierten Lachses in Zuchtbetrieben erzeugt werden. Im Jahr 2020 wurden mehr als 2,6 Millionen Tonnen Zuchtlachse produziert, im Vergleich dazu wurden nur etwa 550.000 Tonnen Wildlachse gefangen.

 

Skandinavische Firmen dominieren den Weltmarkt

Die größten Unternehmen der Lachsindustrie kommen aus Skandinavien. Norwegische Unternehmen wie Mowi, Leroy, Salmar, Grieg, Austevoll, Norway Royal Salmon und NTS weisen Milliardenbewertungen an der Börse auf und stellen einen wichtigen Wirtschaftszweig des Landes dar. In den Fjorden des Landes werden Bestände von rund 400 Millionen Zuchtlachsen gehalten. Auf den Färöer-Inseln ist der Premiumhersteller Bakkafrost sogar der größte Arbeitgeber des Landes. Auch vor den Küsten Chiles wird Lachs in Farmen produziert, jedoch dominiert Skandinavien und insbesondere Norwegen den Markt, da die Zuchtbedingungen hier am besten sind. Um eine Verunreinigung des Wassers zu vermeiden und potenzielle Krankheiten zu verhindern, erfordert die Lachszucht Orte mit einer stetigen Durchströmung, ausreichender Tiefe und einer optimalen Wassertemperatur, die nicht zu warm und nicht zu kalt ist. Die Fjorde Skandinaviens eignen sich hierfür perfekt.

 

Lachs ist das neue Hähnchen

Das US-amerikanische Wirtschaftmagazin Barrons stellte 2019 die These auf "Salmon is the new chicken" (zu Deutsch: "Lachs ist das neue Hähnchen"). Wie auch bei Chicken steigt die Nachfrage nach Lachs seit Jahren an. Lachs ist allerdings deutlich effizienter und nachhaltiger. Hühner verwandeln etwa zwei Kilogramm Futter in ein Kilogramm Eiweiß. Lachsfische hingegen verwandeln ein Kilogramm Futter in etwa ein Kilogramm Eiweiß.

Zwar steht auch das Lachsfarming immer wieder in der Kritik, unter anderem aufgrund der Massentierhaltung, dem Einsatz von Antibiotika und der Überdüngung der Gewässer. Allerdings ist diese Problematik nicht annähernd so dramatisch, wie es in der Geflügelzucht der Fall ist. Da seit Jahren weltweit Stimmen lauter werden, dass die Geflügelzucht stärker reguliert werden muss und die Tiere artgerechter gehalten werden sollen, könnte man hier in den kommenden Jahren mit höheren Preisen rechnen. Lachs gilt zwar immer noch als Premiumprodukt, könnte aber bei höheren Geflügelpreisen zunehmend Marktanteile gewinnen. Auch schätzen die zunehmend gesundheitsbewussten Konsumenten die Vorteile vom Lachs durch ungesättigte Fettsäuren und die hohe Proteineffizienz.

In den skandinavischen Ländern finden sich Lachsprodukte bereits überall. In Fast-Food-Restaurants sind Lachsburger so beliebt wie hierzulande Chicken-Burger. Auch im Rest der Welt scheint sich ein Trend zu mehr Lachskonsum abzuzeichnen.

 

Mowi ist der größte Zuchtlachskonzern der Welt

Mowi ASA (bis Ende 2018 bekannt als Marine Harvest ASA) ist der größte Zuchtlachskonzern der Welt und sitzt im norwegischen Bergen. Mowi beschäftigt mehr als 12.000 Mitarbeiter, ist in 25 Ländern aktiv und wird derzeit mit einer Marktkapitalisierung von etwa 14 Mrd. Euro an der Börse bewertet. Das Unternehmen produzierte im vergangenen Jahr 14,9 % des globalen Zuchtlachsangebots. Neben Norwegen ist man in Schottland, Irland, Chile, Kanada und auf den Färöer-Inseln in der Lachszucht aktiv.

Die Strategie von Mowi besteht darin, einen großen Teil der Wertschöpfungskette im eigenen Haus zu vereinen. So kümmert man sich neben der Zucht auch um den Transport, die Verarbeitung, die Herstellung des Futters und den Verkauf des Lachses. Dies geschieht unter anderem mit einer eigenen Futter-Sparte, die in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde. Über 17 verschiedene Eigenmarken wird Mowis Lachs direkt an den Konsumenten im Supermarkt vertrieben.

Die Zucht beginnt mit den Fischeiern, die in der Regel von anderen Lachsstationen kommen, und in Süßwasserbecken aufgezogen werden. Nach rund einem Jahr werden die Tiere geimpft, um Krankheitsrisiken zu minimieren. 2016 haben Lachskrankheiten zum Tod von Millionen Tieren und zu Umsatzausfällen für die norwegische Lachsindustrie von über 50 Mio. Euro geführt, weshalb die Impfungen wichtig sind, bevor die Tiere in die Aquakulturen in den Fjorden gebracht werden. Nach weiteren 1,5 Jahren, wenn die Fische ein Gewicht von etwa 5 kg erreicht haben, werden sie geschlachtet und verarbeitet.

Mowi vertreibt seinen Lachs weltweit. Europa ist der wichtigste Absatzmarkt und machte zuletzt einen Umsatzanteil von 68 % aus, wobei man 2021 rund 3,8 % gegenüber dem Lockdown-Jahr 2020 wachsen konnte. Nord- und Südamerika sind der zweitgrößte Absatzmarkt mit einem Anteil von rund 22 % am Umsatz (+ 12,6 %). Rund 9 % des Umsatzes erzielt man in Asien (+4,3 %) und 1,5 % im Rest der Welt. Die erwartete Menge am produzierten Lachs beläuft sich im Jahr 2022 auf 460.000 Tonnen.

Fazit: Mowi ist aktuell mit einem KUV22 von 3 und einem KGV22 von 21 bewertet und liegt damit etwa auf dem Niveau des historischen Durchschnitts der Aktie. Als Investor in der Aktie setze ich darauf, dass sich die Fischzucht gegenüber dem klassischen Fischfang weiter durchsetzt. Die hohen Ölpreise verstärken die Wettbewerbsvorteile der Fishfarmer.

 

Viele Grüße
Simon Betschinger

TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt

 

 

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Liebe Trader,

überraschend starke Geschäftszahlen für das erste Quartal präsentierte kürzlich der Industriegase-Hersteller Air Liquide, der sich aktuell auf Rang 7 der Trendstabilitäts-Rangliste im EURO STOXX50 befindet. So verbuchte der französische Branchenprimus im Auftaktquartal ein unerwartet deutliches Umsatzplus von 29,1 % auf 6,887 Mrd. Euro. Bereinigt um diverse Zukäufe und Wechselkurseffekte legte der Gesamtumsatz im Auftaktquartal um 7,9 % zu und übertraf dabei die Konsenserwartungen der Analysten.

 

Preiserhöhungen und hohe Nachfrage im Kerngeschäft sorgen für deutliches Umsatzplus

Zu verdanken hatte Air Liquide das starke Abschneiden im Auftaktquartal der starken Absatzentwicklung im Kerngeschäftsfeld Industriegase, das für mehr als 90 % der Gesamterlöse steht. Dank der konjunkturell bedingten Belebung in allen Kernabsatzmärkten verzeichnete man in Schlüsselbranchen, wie der Chemie- und Stahlindustrie, nicht nur deutliche Absatzzuwächse. Dank Preiserhöhungen in allen Kernsegmenten konnte Air Liquide auch die deutlich gestiegenen Energiekosten an die Kunden weitergeben. Deutliche Zuwächse hatte man daneben im Healthcare-Segment vorzuweisen. Hier gehört Air Liquide bei medizinischem Sauerstoff zu den führenden Anbietern in Schlüsselmärkten wie Europa und Nordamerika. Er wird etwa für die Behandlung von Patienten genutzt, welche an schweren Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD oder Covid-19 leiden. Hier hatte man sich zuletzt mit mehreren Übernahmen, etwa mit dem Kauf des polnischen Anbieters Betamed, in diesem margenträchtigen Segment weiter verstärkt. Dies macht sich für Air Liquide bezahlt, zumal man sowohl in Nordamerika als auch in Europa erneut deutliche Zuwächse zu verzeichnen hatte.

 

Jahresprognose trotz schwierigem Marktumfeld bestätigt!

Nach dem überraschend starken Jahresauftakt sieht sich Air Liquide trotz des weiterhin herausfordernden Marktumfelds weiter auf Kurs, seinen profitablen Wachstumskurs auch im Jahr 2022 fortzusetzen. Da Air Liquide Spielraum für weitere Preiserhöhungen sieht und die Nachfrage bei Industriegasen in den Schlüsselregionen weiter anzieht, geht Air Liquide für 2022 von einem organischen Umsatzplus von 5 % bis 6 % aus. Da man bei der Umsetzung des Ende 2021 aufgelegten neuen Sparprogramms, das Kostensenkungen in Höhe von 400 Mio. Euro vorsieht, gut vorankommt, soll auch das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis im Jahr 2022 weiter zulegen.

 

Air Liquide ist bestens positioniert für den Übergang zur Wasserstoff-Wirtschaft.

Neue Perspektiven eröffnen sich für Air Liquide im Zuge des von der EU forcierten Übergangs zur Wasserstoff-Wirtschaft. Denn Wasserstoff soll nach den Plänen der EU eine zentrale Rolle spielen, um die Abhängigkeit von russischen Erdgas-, Öl- und Kohleimporten bis zum Ende der Dekade zu verringern. Air Liquide gehört mit seiner Konzernsparte Global Markets & Technologies, die unter anderem schlüsselfertige Wasserstoff-Tankstellen, Elektrolyseure sowie passende Lösungen für die Distribution und Lagerung von Wasserstoff anbietet, zu den weltweit führenden Anbietern. Daher bieten sich für Air Liquide im Zuge der kürzlich von der Europäischen Union verabschiedeten RepowerEU-Agenda vielversprechende Wachstumschancen in diesem Segment.

 

Air Liquide will Umsatz mit Grünem Wasserstoff bis 2035 verdreifachen!

Der französische Industriegase-Hersteller hat die Chancen, die der Übergang zur Wasserstoff-Wirtschaft bietet, frühzeitig erkannt und kooperiert mit Branchengrößen wie Siemens Energy bei der Entwicklung neuer Elektrolyseure für die industrielle Herstellung von Grünem Wasserstoff und passender Wasserstoff-Infrastrukturlösungen. Auch bei der Herstellung des Co2-neutralen Energieträgers gehört Air Liquide mit rund 1,2 Tonnen pro Jahr zu den führenden Anbietern in Europa, wobei dieses Segment aktuell rund 2 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz von Air Liquide beisteuert. Angesichts der rasant steigenden Nachfrage bei Grünem Wasserstoff will Air Liquide die Produktionskapazitäten in den kommenden Jahren durch Investitionen in Höhe von mehr als 8 Mrd. Euro massiv ausweiten. Ziel ist es, die Umsatzerlöse in diesem margenstarken Segment bis 2035 auf 6 Mrd. Euro zu verdreifachen.

 

Viele Grüße
Simon Betschinger

TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt

 

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Liebe Leser,

die Chipindustrie steht vor einem Paradigmenwechsel. Angesichts der Lieferschwierigkeiten vieler asiatischer Auftragsproduzenten, investieren Branchengrößen wie TSMC, Samsung oder Intel massiv in den Auf- und Ausbau ihrer Fertigungskapazitäten. Gleichzeitig investieren viele Auftragschiphersteller in neue High-End-Chip-Formate mit Abmessungen von 5 bis 7 Nanometern, was ebenfalls hohe Investitionen erfordert.

 

JENOPTIK profitiert von Investitionsboom in der Chipindustrie!

Der Boom in der Chip- und Halbleiterindustrie bietet Zulieferern wie dem Technologiekonzern JENOPTIK, der sich aktuell auf Rang 10 der Trendstabilitäts-Rangliste im TecDAX befindet, mittelfristig exzellente Perspektiven. Schwergewichte wie Infineon oder GlobalFoundries vertrauen seit Jahren auf die Expertise des Jenaer Technologiekonzerns bei komplexen optischen Systemen oder Mess- und Prüftechnik für die Chip- und Waferfertigung. Da viele Branchengrößen ihre Fertigungskapazitäten aufgrund der hohen Chip-Nachfrage massiv nach oben fahren, profitiert JENOPTIK aktuell von steigenden Auftragseingängen in der Konzernsparte Lights & Optics, die mittlerweile mehr als 50 % der Gesamterlöse bei JENOPTIK generiert. Gut ins Konzept passt die im vergangenen Jahr abgeschlossene Trioptics-Übernahme, mit der man sich auch bei Testsystemen für Sensoren, Chip-Komponenten und Displays, die etwa bei VR/AR-Gadgets wie Smart Glasses zum Einsatz kommen, positioniert hat.

 

Chip- und Halbleiterboom beschert JENOPTIK starkes Ergebnis - Auftragseingang legt deutlich zu!

Die Fokussierung auf margenstarke Segmente macht sich für JENOPTIK bezahlt, was die zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr eindrucksvoll belegen. Mit einem Umsatzplus von 17 % auf 895 Mio. Euro verbesserte sich außerdem der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) mit +59 % auf 177 Mio. Euro deutlich stärker als vom Konsens erwartet, maßgeblichen Anteil hatte dabei neben der starken Entwicklung im Chip- und Halbleitersegment auch die mittlerweile voll konsolidierte neue Konzerntochter Trioptics, die maßgeblich zum starken Abschneiden von JENOPTIK beigetragen hatte. Sehr stark präsentierte sich auch der Ordereingang des Jenaer Technologiekonzerns, wobei man hier mit einem deutlichen Plus von 45 % mit 1,074 Mrd. Euro erstmals die Marke von 1 Mrd. Euro knacken konnte.

 

CEO Traeger stellt starken Jahresauftakt in Aussicht

Aufgrund der prall gefüllten Auftragsbücher und der anhaltend hohen Nachfrage aus der Chip- und Halbleiterindustrie hat JENOPTIK allen Grund, optimistisch nach vorne zu blicken. So rechnet man für das Jahr 2022 mit einem Umsatzplus von 20 %, während die bereinigte EBIT-Marge auf 18 % (Vorjahr: 16,7 %) verbessert werden soll. Nach Aussage von Konzernchef Stefan Traeger ist JENOPTIK auf gutem Weg, die konzerneigenen Planziele für das laufende Fiskaljahr zu erfüllen. In einem kürzlich veröffentlichten Interview sprach der Konzernchef von einem "starken ersten Quartal" wobei JENOPTIK erneut von der hohen Nachfrage bei Equipment für die Halbleiterindustrie profitiert habe. Auch der Ordereingang habe im Auftaktquartal nach Aussage von Traeger deutlich über den Erwartungen gelegen.

 

Fokussierung auf margenstarke Kerngeschäftsfelder wird fortgesetzt!

Weiter forcieren will JENOPTIK nach Aussage von Traeger auch die angekündigte Fokussierung auf das eigentliche Kerngeschäft. Nach dem Verkauf der Militärtechnik-Sparte "Vincorion" stehen nach Aussage des CEO nun auch große Teile des Anlagenbaus im Automotive-Segment, wie etwa Messtechnik-Anlagen für die Motorenentwicklung oder Laseranlagen zur Materialbearbeitung, zur Disposition. Gelingt es JENOPTIK diese Randbereiche, die aktuell einen Umsatzbeitrag von 100 Mio. Euro generieren, zu veräußern, wäre dies ein bedeutender Schritt bei der Umsetzung der langfristigen Konzernstrategie von JENOPTIK. Im Rahmen der im Jahr 2021 vorgestellten Wachstums-Agenda "More Value" will Traeger JENOPTIK zu einem der technologisch führenden Player im Bereich Photonics mit Fokus auf Schlüsselsegmente wie Chip- und Halbleiter-Fertigung, Life Sciences und Medizintechnik umbauen und dadurch den profitablen Wachstumskurs weiter beschleunigen. Bis 2025 will JENOPTIK dadurch die Umsatzerlöse von zuletzt knapp 900 Mio. Euro auf 1,2 Mrd. Euro steigern und gleichzeitig die operative Gewinnmarge nachhaltig über die Schwelle von 20 % heben.

 

Viele Grüße
Simon Betschinger

TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt

 

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