Liebe Leser,
aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie von AIXTRON, der sich derzeit auf Rang 7 im TecDAX befindet. Spezialisiert hat sich der in Herzogenrath beheimatete Technologiekonzern auf so genannte MOCVD-Anlagen, die über ein breites Anwendungsspektrum verfügen. Gefragt sind die Depositionsanlagen von AIXTRON vor allem zur Herstellung von elektronischen und optoelektronischen Bauelementen, die beispielsweise im Bereich Unterhaltungselektronik, aber auch in Zukunftstechnologien wie dem neuen Mobilfunkstandard 5G, optische Datenübertragung oder die Herstellung von OLED´s für Smartphones oder Tablets verwendet werden. Den Löwenanteil seiner Umsatzerlöse generiert der Technologiekonzern mit der Chip- und Halbleiterindustrie, womit AIXTRON derzeit massiv von den milliardenschweren Investitionen in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten profitieren kann. Da Schwergewichte wie Samsung, NEC, Avago, LG Electronics oder Infineon zum Kundenkreis von AIXTRON gehören, sind die Orderbücher von AIXTRON derzeit prall gefüllt.
AIXTRON hebt Jahresprognose beim Ordereingang an!
Im ersten Halbjahr konnte man neue Aufträge im Gesamtwert von 263,3 Mio. Euro (+90%) an Land ziehen, womit AIXTRON den höchsten Ordereingang seit mehr als zehn Jahren verbuchen konnte. Besonders gefragt waren dabei Anlagen für Anwendungen im Bereich Galliumnitrid-Anwendungen, die vor allem für den 5G-Mobilfunkstandard, aber auch im Bereich optischer Datenübertragung eingesetzt werden. Deutliche Zuwächse beim Auftragseingang hatte man auch bei Depositionsanlagen zur Herstellung von LED´s für so genannte Fine Pitch Displays, die etwa für hochauflösende Video-Wand-Displays verwendet werden. Auch für die zweite Jahreshälfte rechnet AIXTRON mit einer Fortsetzung der dynamischen Entwicklung beim Ordereingang. Vorstandschef Felix Grawert verwies in diesem Zusammenhang auf die weiterhin "sehr hohe Kundennachfrage in allen relevanten Endmärkten". Entsprechend wurde die Prognose beim Ordereingang für das laufende Fiskaljahr auf 440 bis 480 Mio. Euro nach oben revidiert, nachdem man bislang von einem Auftragseingang von bis zu 460 Mio. Euro ausgegangen war.
Nachfrage bei SiC-Chips bietet für AIXTRON neue Wachstumsperspektiven!
Aktuell kann AIXTRON vor allem von der starken Nachfrage bei Anlagen zur Herstellung von Galliumnitrid-Leistungselektronik-Bauteilen profitieren. Mittelfristig bieten sich für AIXTRON dank des Siegeszugs bei Silizium-Carbid-Leistungshalbleitern neue Wachstumsperspektiven. Die neue Generation dieser so genannten SiC-Chips weisen im Vergleich zu herkömmlichen Chip-Lösungen aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften eine deutlich höhere elektrische Leitfähigkeit auf, was enorme Vorteile in punkto Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz mit sich bringt. Da sich bei SiC-Chips auf vergleichbarer Fläche aufgrund der höheren Energiedichte 10 mal mehr Rechenpower als bei herkömmlichen Chips unterbringen lässt, sehen viele Experten mittelfristig attraktive Chancen für diese neue Halbleitergeneration. Vor allem bei komplexen Anwendungen wie im Bereich Elektromobilität werden mittlerweile verstärkt SiC-Chip-Lösungen verbaut, da sich damit die durchschnittliche Reichweite von Elektro-Fahrzeugen um bis zu 6% erhöhen lässt. Hier gilt AIXTRON mit seiner neuen AIX G5 WW-C-Anlagengeneration als einer der technologisch führenden Anbieter bei Depositionsanlagen zur Herstellung von SiC-basierter Leistungselektronik. Nachdem AIXTRON bereits mit dem deutschen Automobilzulieferer Bosch und dem chinesischen Halbleiter-Hersteller EpiWorld bereits zwei hochkarätige Referenzkunden für seine neue Anlagengeneration vorzuweisen hatte, kann sich AIXTRON aufgrund der starken Nachfrage bei SiC-Chip-Lösungen berechtigte Hoffnungen auf weitere Großaufträge in diesem Segment machen.
Überzeugende Performance im ersten Halbjahr - Deutsche Bank bestätigt mit Buy und sieht Aufwärtspotential bis 27 Euro!
Auch operativ konnte AIXTRON zuletzt mit einem sehr starken Ergebnis überzeugen, was die zuletzt vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal eindrucksvoll belegen. Bei einem Umsatzplus von 21% konnte das bereinigte operative Ergebnis im Vorjahresvergleich auf 4,9 Mio. Euro (Vorjahr: 2,2 Mio. Euro) mehr als verdoppelt werden, womit man deutlich besser als erwartet abgeschnitten hatte. Die Deutsche Bank zeigte sich im Anschluss an das besser als erwartet ausgefallene Ergebnis im ersten Halbjahr weiterhin optimistisch zu den weiteren Aussichten bei AIXTRON. Dabei rechnen die Experten mit einer Fortsetzung der starken Geschäftsentwicklung im laufenden dritten Quartal, wobei man sich dabei auf Aussagen des Konzernmanagements beruft. Daher wurde die Einstufung mit "Buy" bestätigt, wobei die Deutsche Bank bei AIXTRON Aufwärtspotential bis 27 Euro sieht.
Viele Grüße
Simon Betschinger