Liebe Leser,
beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten ist mir die Aktie von Aixtron aufgefallen, die sich derzeit auf Rang 10 der Gesamtauswahl befindet. Der Technologiekonzern mit Sitz in Herzogenrath hat sich als einer der technologisch führenden Anbieter bei so genannten MOCVD-Anlagen einen Namen gemacht, die aktuell vorwiegend in der Chip- und Halbleiter-Industrie sowie zur Herstellung für LED-Displays für Smartphones- oder Tablets eingesetzt werden. Dank neuer Spezifikationen lassen sich die Depositionsanlagen von AIXTRON auch für die Produktion von Lasern für High-Speed-Datenübertragungs-Anwendungen, aber auch für die neueste Generation von Silizium-Carbid-Leistungshalbleitern, so genannten SiC - Chips, einsetzen, was AIXTRON mittelfristig spannende neue Wachstumsperspektiven eröffnet.
Bosch setzt auf neue AIXTRON-Anlagen zur Herstellung von SiC-Chips!
Ende Dezember letzten Jahres hatte AIXTRON bei der Herstellung von SiC-Halbleitern einen bedeutenden Referenz-Auftrag vom Automobilzulieferer Bosch zu vermelden. Bosch wird demnach die Epi-Wafer für seine Silizium-Carbid-Leistungshalbleiter auf der neuen, vollautomatischen AIX G5 WW-C-Anlage von AIXTRON fertigen. Silizium-Carbid (SiC) - Chips sind aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen Eigenschaften erheblich Energie-effizienter und deutlich belastbarer als herkömmliche Silicium-basierte Halbleiter, was diese Chip-Generation vor allem für den Einsatz bei Fahrzeugen mit Elektroantrieb attraktiv macht. Da sich durch den Einsatz der neuen Chip-Generation Schaltverluste erheblich reduzieren lassen, erhöht sich die Reichweite von Elektrofahrzeugen um durchschnittlich 6%, was angesichts der beschränkten Reichweite vieler Lithium-Ionen-Akkus einen entscheidenden Vorteil darstellt. Da nicht nur Bosch im Bereich E-Mobility künftig auf SiC-Halbleiter setzen will, wird auch AIXTRON mit seiner neuen Anlagengeneration vom Siegeszug der Elektromobilität profitieren.
Neue OLED-Anlagengeneration verspricht Wachstumschancen - Auftraggeber Samsung?
Auch im Megamarkt für OLED-Displays könnte AIXTRON als Zulieferer künftig ganz vorne mitmischen. Derzeit durchläuft die neueste Generation von Beschichtungs-Anlagen zur OLED-Herstellung von AIXTRON ein Qualifizierungs-Verfahren bei einem der weltweit führenden Display-Hersteller. Mit der neuen Anlagengeneration, die auf der innovativen OVPD-Technologie von AIXTRON basiert, wird eine hocheffiziente Abscheidung von organischen Materialien für OLED-Displays ermöglicht. Nach dem erfolgreichen Abschluss der zweiten Phase des OLED-Projekts geht es nun um die Skalierbarkeit der neuen OVPD-Beschichtungstechnologie. Gelingt hier der Durchbruch, wären die Voraussetzung für eine Kommerzialisierung des neuen Verfahrens erfüllt. Da es sich bei dem nicht namentlich genannten Display-Hersteller nach Aussage des Analystenhauses Liberium um Samsung Electronics handeln soll, kann sich AIXTRON im Falle eines erfolgreich abgeschlossenen Qualifizierungs-Prozesses berechtigte Hoffnungen auf neue Großaufträge machen.
AIXTRON überzeugt mit starkem Q3-Ergebnis
Auch operativ konnte AIXTRON zuletzt trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zuletzt überzeugen. Dank der kräftigen Nachfrage-Erholung in Schlüsselbranchen wie der Chip- und Halbleiterindustrie überzeugte man in Q3 mit einem Umsatzplus von 13%, während der operative Gewinn im Vorjahresvergleich mit einem satten Plus von 148% auf 8,2 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden konnte, dank der starken Entwicklung beim Ordereingang (+39% in den ersten neun Monaten) hat AIXTRON allen Grund, weiter optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Liberium sieht bei AIXTRON neue Perspektiven
Die Experten vom Analystenhaus Liberium haben daher kürzlich das Kursziel für die Aktie des Technologiekonzerns von 14,00 auf 16,50 Euro angehoben und die Einstufung mit "Buy" bestätigt. Die Experten sehen bei AiXTRON vor allem bei SiC-basierten Leistungshalbleiteranlagen und in Zusammenhang mit dem OLED-Projekt mit Samsung Electronics spannende neue Perspektiven. Dabei rechnet das Analystenhaus im ersten Quartal des neuen Fiskaljahres mit deutlich steigenden Auftragseingängen in allen Segmenten.
Viele Grüße
Simon Betschinger