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Besser Traden mit System - Der Blog

  • Der Blog hilft Ihnen, immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. In Wochenberichten und Kommentaren berichtet TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt Simon Betschinger von aktuellen Geschehen an den Kapitalmärkten und lässt Sie auch an seinen persönlichen Einschätzungen teilhaben. Schauen Sie doch ab und zu mal vorbei, um immer up to date zu sein!


 

Liebe Leser,

es gibt nun klare Vorstellungen davon wie unser Leben in zwei Monaten aussehen kann: Menschen unter 50 Jahren gehen unter strengen hygienischen Schutzmaßnahmen zur Arbeit. Atemschutzmasken werden in der Öffentlichkeit Pflicht. Corona-Schnelltests werden wöchentlich auch stichprobenmäßig durchgeführt. In Japan und Südkorea hat sich das Leben so bereits wieder relativ gut eingependelt.

Ein Manager, der bei Bosch arbeitet, hat zu mir gesagt: „Unternehmen, die zwei Weltkriege überstanden haben, werden nun von einem Virus zerstört, wenn wir nicht aufpassen.“ Ja, wir müssen aufpassen, denn das weltweite Rennen um Marktanteile hat nicht gestoppt. In China, Japan und Südkorea laufen die Fabriken schon wieder großteils.

Ich hoffe, dass sich nächste Woche die politische Diskussion darum drehen wird wie das wirtschaftliche Leben wieder hochgefahren werden kann.

Sartorius ist eine trendstabile Aktie aus der Medizintechnik-Branche

Aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie von Sartorius, die sich derzeit auf Rang 4 der Gesamtauswahl befindet. Der Göttinger Labortechnikspezialist ist dank seiner technologischen Expertise und der breit diversifizierten Produktpalette ein gefragter Partner bei der Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe. Dies gilt vor allem bei der Suche nach einem geeigneten Impfstoff gegen das Coronavirus, an dem derzeit weltweit fieberhaft geforscht wird. Hier liefert Sartorius mit Zellkulturmedien, komplexen Analysegeräten, Bioreaktoren, Filtersystemen und Analytik-Software das passende Equipment, das für die Entwicklung moderner Impfstoffe benötigt wird. Die Zeit drängt, da sich das Coronavirus trotz weitreichender Quarantänemaßnahmen in vielen Ländern immer schneller ausbreitet und mittlerweile weltweit bereits mehrere tausend Todesopfer gefordert hat. Entsprechend eng arbeitet Sartorius derzeit mit vielen Pharma- und Biotechunternehmen intensiv zusammen, um diese bei der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs gegen die neuartige Lungenerkrankung zu unterstützen.

Die Laborausrüstung von Sartorius kommt beim Kampf gegen „Corona“ zum Einsatz

Der aktuelle Wettlauf um einen geeigneten Impfstoff bzw. um ein wirksames Medikament gegen das Coronavirus zeigt, welche bedeutende Rolle modernes Labor- und Analytik-Equipment bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für schwerwiegende Erkrankungen spielt. Sartorius hat es dank hoher Forschungsausgaben und gezielten Übernahmen verstanden, sich in diesem Zukunftsmarkt eine führende Marktposition aufzubauen. Frische Impulse verspricht die Übernahme der Life Sciences-Sparte des US-Mischkonzerns Danaher, die nach der Genehmigung der US-Behörden noch im ersten Halbjahr abgeschlossen sein dürfte. Damit erhält Sartorius Zugriff auf verschiedene Labor- und Bioprozess-Technologien, die nicht nur das bestehende Portfolio im Bereich Labortechnik, sondern auch den zweiten Kerngeschäftsbereich Bioprozess-Solutions passend ergänzen. In diesem Segment produziert Sartorius Verbrauchsmaterialien und Equipment zur Produktion so genannter Biopharmaka, einem Marktsegment, dem Experten vom Absolute Markets Inside bis 2027 jährliche Zuwachsraten von 16% zutrauen.

Operativ läuft es hervorragend

Auch operativ läuft es bei Sartorius dank der starken Entwicklung in den beiden Kerngeschäftsfeldern trotz Beeinträchtigungen durch das Coronavirus in der Zulieferkette rund. Nach einem soliden Umsatz- und Ergebnisanstieg im Jahr 2019 peilt man für das laufende Fiskaljahr ein wechselkursbereinigtes Umsatzwachstum von 10 bis 13% an, während die operative Marge von 27,1 auf 27,5% verbessert werden soll. Mittelfristig sieht sich Sartorius auf Kurs, um seine Umsatzerlöse bis 2025 von zuletzt rund 2 Mrd. Euro auf rund 4 Mrd. Euro zu verdoppeln und dabei die operative Marge auf mehr als 28% zu heben. Die Experten von Warburg Research haben zuletzt die Einstufung von "Hold" auf "Buy" angehoben und ein Kursziel von 235 Euro vergeben.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Liebe Leser,

es gibt ermutigende Momente. Heute beim Einkaufen war ein solcher. Die Leute hielten Abstand voneinander. Die Kassierer an der Kasse waren mit Handschuhen und Glasfolien vor dem Kassenplatz besser geschützt als noch zuletzt. Die Menschheit hat in der Vergangenheit immer eine unglaubliche Widerstandskraft gegen Krisen entwickelt. Es ist eine Fähigkeit, die tief in uns schlummert und die in der Wohlstandsphase der letzten Jahrzehnte eventuell in Vergessenheit gerade ist.

Die Statistiken zum COVID-19-Virus werden immer konkreter

Wir wissen immer mehr über das COVID-19-Virus. Auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princes, wo eine Infektionswelle ausbrauch und wo alle Passagiere getestet werden konnten, lag die Todesrate bei 0,5%. Es starben keine Patienten mit einem Alter von unter 70 Jahren. Ein ähnliches Muster zeigen auch die Daten von JAMA vom 17. März für Italien. Unter 40 Jahren starben insgesamt nur 4 Menschen bislang.

Je mehr wir über das Virus wissen, desto besser können wir Entscheidungen treffen wie damit umzugehen ist. Schnelle Shutdowns, wenn Infektionsherde ausbrechen, sind notwendig, um schnelle Verbreitungswellen zu verhindern. Zeit ist wichtig. Medikamente werden kommen, Impfstoffe auch und das Gesundheitssystem kann sich vorbereiten und lernen.

Selektive Isolation: Der nächste Schritt

Das wirtschaftliche Leben wird auch mit COVID-19 weitergehen müssen, weil sonst irgendwann die Wirtschaft komplett kollabieren würde und die daraus resultierenden Negativeffekte unkontrollierbar wären. Ich erinnere diesbezüglich noch einmal an die politische Radikalisierung nach der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren.

Meine Einschätzung ist, dass nach den ersten Shutdowns in etwa zwei bis drei Wochen in immer mehr Ländern die Entscheidung getroffen wird, dass Menschen unter 50 Jahren ihr wirtschaftliches Leben wieder aufnehmen sollen. Unter Beachtung von strengen Hygiene-Vorschriften und regelmäßigen Tests. So eben wir in Singapur und anderen asiatischen Gebieten. Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sollten selbstverständlich weiter geschützt werden.

Welche Firmen helfen den Menschen in diesen Zeiten gut über die Runde zu kommen?

Beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten ist mir die Aktie von Delivery Hero aufgefallen, die sich aktuell auf Rang 2 der Gesamtauswahl befindet. Delivery Hero gehört zu den führenden Essenslieferdiensten weltweit und gehört in vielen Kernmärkten wie Europa, Süd- und Nordamerika sowie in Asien über eine starke Marktposition. Damit ist der Food Delivery-Spezialist mit Sitz in Berlin bestens positioniert, um von der Coronavirus-Pandemie profitieren zu können. Viele Verbraucher verlassen aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr immer seltener die eigenen vier Wände und verrichten ihre Arbeit nach Möglichkeit im Home Office.

Da Restaurants und Gaststätten in vielen Ländern mittlerweile strengen Auflagen bei den Öffnungszeiten unterliegen oder ganz geschlossen bleiben, sind Anbieter wie Delivery Hero eine gute Alternative, um auch in Krisenzeiten nicht auf seine Lieblingsgerichte verzichten zu müssen. Essenslieferdienste dürfen ihre Bestellungen hingegen auch im Rahmen der von vielen Staaten erlassenen Quarantäne-Regelungen weiter ungehindert ausliefern. Da die Bezahlung der Gerichte meist online erfolgt und die Bestellungen vor die Haustür gestellt werden, wird das Risiko einer Coronavirus-Infektion quasi ausgeschlossen. Daher trauen die Experten von Reportlinker dem Markt für Food Delivery-Services bis 2025 jährlich durchschnittliche Zuwachsraten von 15,8% zu.

Entsprechend optimistisch zeigte sich zuletzt Konzernchef und Firmengründer Niklas Östberg und rechnet für 2020 erneut mit einem satten Umsatzplus von rund 70%. Frische Impulse verspricht die Übernahme des südkoreanischen Essenslieferdienstes Woowa. Mit der bislang größten Übernahme der Firmengeschichte für rund 3,6 Mr.d Euro kann Delivery Hero seine bestehenden Geschäftsaktivitäten in der Region Asien/Pazifik perfekt ergänzen und erreicht damit endlich eine kritische Größe in diesem wichtigen Wachstumsmarkt. Gerade jüngere asiatische Konsumenten ordern und bezahlen Fast-Food- oder Schnellgerichte fast ausschließlich Online und lassen sich die Gerichte an den Arbeitsplatz oder nach Hause liefern. Dies bescherte Woowa als führendem Anbieter in Südkorea und Vietnam konstant hohe Umsatzzuwächse von mehr als 80% p.a., wobei Woowa auch operativ schwarze Zahlen schreibt. Die Experten vom Analystenhaus Jefferies sehen Delivery Hero daher als einen ihrer Favoriten im Wachstumsmarkt für Essenslieferdienste und haben zuletzt das Kursziel von 65 auf 80 Euro angehoben. Die Einstufung wurde auf "Overweight" belassen.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Liebe Leser,

gestern habe ich eine ausführliche Einschätzung zum Aktienmarkt veröffentlicht und darin die Einschätzung geäußert, dass der Aktienmarkt bereits in den kommenden beiden Wochen, also bis zum 03. April 2020 seine Tiefs bildet. Das möchte ich heute noch ausführlicher begründen. Es gibt zwei plausible Wendeszenarien, die in diesem Zeitraum aktiviert werden können:

Wende-Szenario 1: Peak-Corona
Die Aktienmärkte drehen nach oben, wenn die Infektionswelle in Europa ihren Höhepunkt erreicht hat! China, Taiwan, Südkorea und Singapur haben die Corona-Epidemie bereits in den Griff bekommen. Die Neuinfektionszahlen sinken. Ausgehend von diesem Zustand aus, können nun Maßnahmen ergriffen werden, um das wirtschaftliche Leben wieder zu aktivieren.

In Italien wird ein Höhepunkt der Infektionswelle an diesem Wochenende erwartet. In Spanien in den kommenden 10 Tagen. Die verhängten Ausgangssperren werden ihre Wirkung entfalten.

Im März 2009 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise drehten die Märkte nicht etwa nach oben als wieder alles gut war, sondern bereits als das Licht am Ende des Tunnels zu sehen war. Damals im März 2009 meldeten amerikanischen Großbanken, dass sie wieder Gewinne schreiben und ihre Lage stabilisiert haben. Das markierte den Wendepunkt.

Sobald Peak-Corona erreicht wurde, schwindet die Unsicherheit und eine unkalkulierbare Situation wandelt sich in eine von Menschen kalkulierbare Situation. Es kann dann wieder geplant werden wie die wirtschaftliche Aktivität nach oben gefahren wird. Beispiel: BMW schließt für einen Monat die Werke. Diese Meldungen hören sich einerseits schrecklich an, aber andererseits macht sie den wirtschaftlichen Schaden endlich berechenbar, man kann damit umgehen. Ich gehe fest davon aus, dass nach einem Monat die Produktion wieder anläuft.

Wende-Szenario 2: Medikament gegen das Corona-Virus

Gilead Sciences will Ende des Monats noch melden, ob das Medikament Remdesivir die Sterblichkeitsrate des Corona-Virus deutlich verringert. Wie Bloomberg berichtete, sind erste Tests mit älteren Patienten bereits sehr vielversprechend gelaufen. Wenn Ende März die offizielle Meldung kommt, dass es ein Medikament gibt, das die Sterblichkeitsraten deutlich verringert, dann nimmt das dem Corona-Virus den Schrecken und reduziert das Problem auf den Verlauf der uns seit Jahren bekannten Grippe-Welle.  

Wir stehen vor der Asset-Price-Inflation 2.0

Die Staaten weltweit schrauben jetzt ihre Staatsverschuldung nach oben, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Länder wie Italien oder Frankreich haben diesen fiskalpolitischen Spielraum eigentlich nicht. Sie werden Anleihen ausgeben und die Notenbanken werden Anleihen aufkaufen. Wir stehen vor einer großen Monetarisierungswelle der Staatsschulden. Das ist dann gleichzeitig der neue Nährboden für eine neue Boomphase.

Fazit: Ich denke, dass Peak-Corona in Europa und in Asien in den nächsten beiden Wochen erreicht wird und dass die Aktienmärkte dann nach oben drehen werden. Die Wirtschaft wird von den Staaten gestützt. Die Notenbanken werden einen Teil der Staatsschulden monetarisieren. Die größte Unsicherheitskomponente für dieses Szenario sehe ich derzeit noch in einer unkontrollierten Verbreitung des Corona-Virus in den USA.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Disclaimer: Diese Text stellt eine persönliche Einschätzung von Simon Betschinger dar. Es ist ein journalistischer Text, der nicht zur Anlageberatung geeignet ist. Simon Betschinger gibt zudem anderen Menschen keine Empfehlungen. Er äußert lediglich seine eigene Meinung.

Liebe Leser,

wenn man historische Chartverläufe des Aktienmarktes betrachtet, dann sieht es so einfach aus: In der Krise muss man kaufen. Bislang erreichten die Aktienmärkte in den kapitalistischen Ländern früher oder später immer neue Hochs. Das verstehen selbst Anfänger sofort. Doch wenn wir uns in der Krise befinden, wie jetzt, dann ist es auf einmal vorbei mit der Einfachheit.

Das Vertrauen an eine bessere Zukunft schwindet

Es ist das Wesen der Krise, dass das Vertrauen in das gesamte System erodiert. Plötzlich kann man sich nicht mehr vorstellen, dass sich die Lage wieder normalisieren wird. Während der Finanzkrise stellten die Medien den Kapitalismus auf den Prüfstand. In diesen Tagen wird bezweifelt, dass die globalisierte Welt in gleichem Umfang wie bisher Bestand haben wird.

Meine Einschätzung ist, dass der Corona-Spuk in einem Jahr vorbei sein wird und dass die Gesundheitssysteme gestärkt aus den Erfahrungen mit Covid-19 hervorgehen werden. Die Sterblichkeitsrate von Covid-19 ist relativ harmlos im Vergleich mit anderen, fatalen Viruserkrankungen, wie zum Beispiel Ebola, das auf Sterblichkeitsraten von bis zu 90 % kommt. Die Menschheit wird langfristig von den Erfahrungen von Covid-19 profitieren und ist dann gut darauf vorbereitet, wenn einmal eine Epidemie mit einem wesentlichen schlimmeren Virus ausbricht.

Wie kann sich wieder alles normalisieren? Mehrere Szenarien sind denkbar:

a) Menschen, die mit Covid-19 infiziert wurden, entwickeln eine Immunität. Das sagen die meisten Expertenstimmen, die ich verfolge. Virologen sagen, dass das Virus nur sehr schwer mutieren kann. Die Anzahl der Menschen, deren Immunsystem mit dem Virus zurechtkommt, steigt gerade exponentiell an.

b) Es gibt nun doch Hinweise darauf, dass Covid-19 eine gewisse Klimaabhängigkeit besitzt. Die Verbreitungs-Spots entstanden bei Temperaturen zwischen 5 und 11 Grad und bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 47 und 79 Prozent. Das ist zum Beispiel das Ergebnis einer Studie der „University of Maryland“. Ja, und ich habe tatsächlich nach dem Wetter in Teheran im Iran gegoogelt, um diese These zu bestätigen. Der anbrechende Sommer würde uns tendenziell helfen, so wie es derzeit aussieht.

c) Die Menschen lernen mit der Gefahr von Virus-Infektionen besser umzugehen und schützen sich gegenseitig mit Atemmasken und Desinfektionsmaßnahmen vor der Ansteckung. So wird die Verbreitungsgeschwindigkeit deutlich verlangsamt.

d) Es wird ab 2021 Impfstoffe geben. Es forschen so viele Pharma- und Biotechfirmen an einem Impfstoff, dass ein Erfolg sehr wahrscheinlich ist.

e) Es kommen Medikamente auf den Markt, die die schweren Verläufe deutlich reduzieren. Remdisivir von Gilead Sciences ist ein vielversprechendes Arzneimittel, für das schon Ende März die Ergebnisse der beschleunigten, klinischen Studie erwartet werden. Remdesivir wurde zum Einsatz gegen Ebola- und Marburgvirusinfektionen entwickelt. Erste Medienberichte sprechen davon, dass über 70-jährige Corona-Virus-Patienten mit der Behandlung von Remdesivir stabilisiert werden konnten.

Was Cash hat, ist König. Wer investiert ist, sollte nicht die Nerven verlieren

Ich unterscheide an der Börse zwischen den Disziplinen Trading und Investieren. In meinen Investment-Depots bin ich zu 80 % investiert. Sobald ich mich dazu entscheide, an den Aktienmärkten mit einem Depot als Investor zu agieren, weiß ich, dass es irgendwann im Verlaufe meiner Investoren-Laufbahn zu einem heftigen Markteinbruch kommen wird. Diese Crashphasen gab es an der Börse schon immer. Im Schnitt kracht es alle 9 Jahre. Ein Bullenmarkt bringt im durchschnittlich 480 % Gewinn. Ein Bärenmarkt führt zu Verlusten von durchschnittlich -41 %. Als Investor akzeptiere ich das Bärenmarkt-Risiko, weil ich langfristig in den Genuss der Renditen eines Bullenmarktes kommen möchte. Ich verkaufe nicht in Krisen, denn ich muss fest davon ausgehen, dass es sie gibt und dass ich sie vorab nicht vorhersagen kann.

Wer hohe Cashbestände hält, kann sich glücklich schätzen. Warren Buffett sagt, dass man als Investor ein Grundvertrauen in das Funktionieren der Marktwirtschaft und in die Menschheit benötigt. Wer auf Cashbeständen sitzt und dieses Grundvertrauen hat, kann nun mit Käufen von Qualitätsaktien beginnen. Aus meiner Sicht sprichts nichts dagegen.

Supermärkte werden Infektionszentren: Der Umgang mit der Krise ist grotesk!

Es ist mittlerweile klar, dass ältere Menschen ab 60 Jahren zur Hauptrisikogruppe des Corona-Virus zählen. Meine Eltern gehören auch dazu. Es ist wichtig, dass wir ältere Menschen schützen und ihnen dabei helfen, sich zu isolieren. Wenn ich meine Eltern besuche, treffen wir uns im Freien und ich halte 2 Meter Abstand. Supermarkteinkäufe stelle ich vor die Tür. Es ist machbar.

Das Krisenmanagement in Deutschland empfinde ich als grotesk. Insgesamt findet keine Isolation statt. Ich verstehe nicht wie die Verbreitung des Virus maßgeblich verlangsamt werden soll, wenn die Menschen in den Supermärkten dicht an dicht stehen. Keiner trägt Atemschutzmasken, um seine Mitmenschen zu schützen. Die Einkaufswägen werden nicht desinfiziert. Jeder fasst sie an. In den Supermärkten der Nation stecken sich wohl in diesen Tagen die meisten Menschen an.

Wenn die Wirtschaft kollabiert, entstehen unkalkulierbare Risiken

2009 während der Finanzkrise verzeichnete das BIP in Deutschland einen Rückgang von 5 %. Wenn die gegenwärtige Politik des öffentlichen Shutdowns fortgesetzt wird, dann wird der Rückgang der Wirtschaftsleistung weit drastischer sein. Gastronomen, Veranstalter, Hoteliers und Einzelhändler stehen vor dem finanziellen Ruin. Das darf nicht passieren. Die langfristigen Folgen einer Weltwirtschaftskrise wie in den 1929/30er Jahren wären unkalkulierbar. Damals radikalisierten sich die politischen Kräfte und das Ergebnis ist bekannt. Es mündete im zweiten Weltkrieg.

Wirtschaftliche Stabilität ist darum wichtig, auch wenn es herzlos klingt.

In der heutigen Zeit verlaufen fast alle Debatten hitzig und es wird sofort die moralische Keule geschwungen, wenn man über das große Ganze und nicht über einzelne Opfer spricht. Manchmal scheint es so, dass die einzige gesellschaftlich akzeptierte Diskussionsthese die Fokussierung auf Einzelschicksale ist. Ich denke aber, dass die Politik schon in ein oder zwei Wochen Entscheidungen treffen muss, die auf das große Ganze und die Stabilisierung der Wirtschaft abzielen.

Ich plädiere dafür, das öffentliche Leben für Nichtrisikogruppen wieder aufzunehmen

Angesichts der Erfahrungen aus den Supermärkten, wo neue Infektionszentren entstehen, komme ich zu folgender Schlussfolgerung: Gesunde Menschen unter 50 Jahren sollten ihr alltägliches Leben wieder aufnehmen, um zu verhindern, dass die gesamte Wirtschaft kollabiert.  Die Statistiken zu Covid-19 geben eine solche Entscheidung her.

Die Berichte aus Singapur, Taiwan oder mittlerweile auch China sind sehr ermutigend. Dort geht das öffentliche Leben mit der entsprechenden Vorsicht weiter. Wo viele Menschen sind, werden Atemschutzmasken getragen und Arbeitsflächen und andere Dinge, die häufig berührt werden, werden regelmäßig desinfiziert. Wenn möglich arbeiten die Menschen vom Home-Office aus.

In den nächsten zwei Wochen werden die Aktienmärkte meiner Einschätzung nach ihre Tiefs bilden

Langfristig können wir davon ausgehen, dass die Menschen das Covid-19-Problem in den Griff bekommen werden. Für die kurze Sicht bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Politik Maßnahmen treffen wird, die auf eine Fortsetzung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens für Nichtrisikogruppen abzielen. China gibt uns eine Blaupause. Zuerst wurden in China die Fabriken komplett abgeriegelt. Dann wurden die Arbeiter wieder in die Fabriken geschickt, unter Einhaltung strenger hygienischer Maßnahmen.

Sehr ermutigende Nachrichten kommen auch aus Taiwan. Das Land hat 23 Millionen Einwohner. 2019 reisten rund 2,7 Chinesen vom chinesischen Festland nach Taiwan. Es findet ein reger Flugverkehr zwischen China und Taiwan statt. Nach der SARS-Epidemie im Jahr 2003 hat Taiwan ein ausgefeiltes System entwickelt, um Epidemien schnell in den Griff zu bekommen. Mit Hilfe von Big Data werden Risikopersonen identifiziert und ab einer gewissen Risikoklassifizierung sofort in die häusliche Quarantäne entsendet. Obwohl ein reger Reiseverkehr zwischen Taiwan und China stattfindet, gab es bislang in Taiwan nur einen Corona-Virus-Toten.

Fazit: Das Virus Covid-19 ist beherrschbar. Ich bin der Überzeugung, dass sich erstens in der Politik die richtigen Vorgehensweisen sehr schnell durchsetzen werden und dass zweitens an den Aktienmärkten dann wieder Zuversicht einkehrt.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Disclaimer: Dieser Text stellt eine persönliche Einschätzung von Simon Betschinger dar. Es ist ein journalistischer Text, der nicht zur Anlageberatung geeignet ist. Simon Betschinger gibt zudem anderen Menschen keine Empfehlungen. Er äußert lediglich seine eigene Meinung.

Liebe Leser,

wenn man in Zukunft im Lexikon nach „Schwarzer Schwan“ sucht, dann wird als Paradebeispiel das Jahr 2020 und das Corona-Virus aufgeführt werden. Eine solche heftige und unerwartete Marktreaktion hätte man sich wohl kaum vorstellen können. Lustig finde ich, dass sich jetzt die Crashpropheten feiern lassen, die seit mehreren Jahren vor einem Crash warnen – sie wissen bestimmt wen ich meine.

In deren Büchern steht nichts von einem Virus. Die Katastrophen, vor denen gewarnt wurde, sind nicht eingetreten. Crash-Prophet zu sein, ist ein Geschäftsmodell. Im Schnitt kommt es an den Börsen alle 8 Jahre zu einer heftigen Korrektur. Nach 7 Jahren Bullenmarkt ein Buch auf den Markt zu bringen und vor dem Einbruch zu warnen, ist im Grunde genommen eine kluge Geschäftsstrategie. Amüsant ist es allerdings, wenn keiner der in den Büchern genannten Gründe eintritt und ein ganz anderer Faktor die Börsenturbulenzen auslöst, wie in diesem Jahr zum Beispiel das Corona-Virus.

Ich war am Mittwoch und Donnerstag in Frankfurt im Hotel. Mir war wegen Corona schon ein wenig mulmig zu Mute und meinen Geschäftspartnern, mit denen ich verabredet war, wohl auch, so dass wir uns in keinem Restaurant oder anderswo im öffentlichen Bereich getroffen hatten, sondern direkt in der Hotellobby. Wir waren den ganzen Nachmittag allein dort. Es herrschte eine gespenstische Stille. Fast schon unheimlich. Das öffentliche Geschäftsleben ist in gewisser Weise zum Erliegen gekommen.

HOCHSPEKULATIV: Der Reisekonzern TUI – Chance 200 %

Der Reisekonzern TUI befindet sich in einer existenziellen Krise. Der Aktienkurs signalisiert bedrohliche Insolvenzrisiken. Der Börsenwert von TUI beträgt nur noch 2,45 Milliarden Euro und das bei stolzen Jahresumsätzen von 20,28 Milliarden Euro. Das Corona-Virus bringt TUI in gefährliche Situation, denn die Gesamtverschuldung des Konzerns beläuft sich auf 10,9 Milliarden Euro. Ein heftiges Verlustjahr kann nicht so ohne weiteres weggesteckt werden. ABER: Der Staat springt jetzt ein und wird Kredite bereitstellen, kam gerade über den Ticker. Ich glaube daher, dass es TUI schaffen wird.

Der Bull-Case sieht folgendermaßen aus. 2017 und 2018 lag der Gewinn je Aktie bei über 1 €. Wenn sich die Aktie auf ein 12er KGV im Jahr 2022 erholt, besteht die Chance einer Kursverdreifachung. Ich weiß, dass ich dieses Szenario in den nächsten beiden Monaten einmal antesten werde. Ich bin mir nur noch nicht sicher wann ich einsteigen werde. Aktuell ist es vermutlich noch zu früh. Ich gehe die Aktie als Trader an. Ich warte einen Zeitpunkt ab, wenn sich eine Markterholung andeutet und riskiere einmalig etwa 15 %. Für Buy-and-Hold wäre mir der Wert nun zu unsicher.

KONSERVATIV. MTU Aero Engines – Chance 100 %

MTU ist ein alter Liebling von mir. Ich bin seit Kursen bei 60 € investiert. Ich plane bis 2030 zu halten. Nun gab es einen Rücksetzer von 290 € auf nur noch 160 €. Ich bin überzeugt davon, dass die alten Höchstkurse in den kommenden Jahren wieder überschritten werden.

Ich erinnere mich an die Finanzkrise 2008 / 2009. Auch damals war die MTU-Aktie stark unter Druck. Doch letzten Endes wurden die Gewinnziele eben zwei Jahre später als ursprünglich geplant erreicht. Die Finanzkrise stellte lediglich eine kurze Unterbrechung des Wachstumspfades dar. Für 2021 erwarten Analysten im Konsens derzeit einen Gewinn je Aktie von 12,45 €. Bis 2025 soll dieser auf fast 15 € je Aktie ansteigen. So wie ich es einschätze, wird diese Gewinnreihe durch Corona eben ein Jahr nach hinten verschoben.

Ich kann mir derzeit kein realistisches Szenario vorstellen, dass sich die Flugverkehr-Branche nicht wieder erholt. Und ich kann mir auch kein realistisches Szenario vorstellen, dass die Branchen ihren strukturellen Wachstumspfad verlassen wird. In Asien werden in den nächsten 10 Jahren etwa weitere 500 Millionen Menschen das Einkommen einer Mittelschichts-Klasse erreiche, die es sich leisten kann zu fliegen. Ob mit fossilem Kerosin oder ob CO2-neutral mit synthetischem Sprit sei dahingestellt.

Im Endeffekt gibt es nur ein Worst-Case-Szenario, das den Luftverkehr dauerhaft einschränken könnte. Nämlich wenn das Corona-Virus mutiert und wenn sich keine Immunitäten bei bereits infizierten Menschen entwickeln und uns das Corona-Virus somit ab sofort jedes Jahr heimsucht. Ich höre hier zu was die Virologen und andere Experten so von sich geben. Derzeit lautet der Tenor der Meinungen erstens, dass eine Immunisierung stattfindet und dass das Corona-Virus-Problem sich damit irgendwann erledigt haben wird. Und zweitens rechnen die Experten damit, dass ein Imprstoff gefunden wird. Also es deutet auf Entspannung ab 2021 hin. Man darf gespannt sein wie sich die Lage weiterentwickelt.

Beachten Sie bitte auch, liebe Leser, dass ich keine Empfehlungen gebe. Ich äußere lediglich meine Meinung, in der Hoffnung, dass Ihnen diese Meinung einen Mehrwert bietet.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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