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Besser Traden mit System - Der Blog

  • Der Blog hilft Ihnen, immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. In Wochenberichten und Kommentaren berichtet TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt Simon Betschinger von aktuellen Geschehen an den Kapitalmärkten und lässt Sie auch an seinen persönlichen Einschätzungen teilhaben. Schauen Sie doch ab und zu mal vorbei, um immer up to date zu sein!


 

Liebe Leser,

wenn man historische Chartverläufe des Aktienmarktes betrachtet, dann sieht es so einfach aus: In der Krise muss man kaufen. Bislang erreichten die Aktienmärkte in den kapitalistischen Ländern früher oder später immer neue Hochs. Das verstehen selbst Anfänger sofort. Doch wenn wir uns in der Krise befinden, wie jetzt, dann ist es auf einmal vorbei mit der Einfachheit.

Das Vertrauen an eine bessere Zukunft schwindet

Es ist das Wesen der Krise, dass das Vertrauen in das gesamte System erodiert. Plötzlich kann man sich nicht mehr vorstellen, dass sich die Lage wieder normalisieren wird. Während der Finanzkrise stellten die Medien den Kapitalismus auf den Prüfstand. In diesen Tagen wird bezweifelt, dass die globalisierte Welt in gleichem Umfang wie bisher Bestand haben wird.

Meine Einschätzung ist, dass der Corona-Spuk in einem Jahr vorbei sein wird und dass die Gesundheitssysteme gestärkt aus den Erfahrungen mit Covid-19 hervorgehen werden. Die Sterblichkeitsrate von Covid-19 ist relativ harmlos im Vergleich mit anderen, fatalen Viruserkrankungen, wie zum Beispiel Ebola, das auf Sterblichkeitsraten von bis zu 90 % kommt. Die Menschheit wird langfristig von den Erfahrungen von Covid-19 profitieren und ist dann gut darauf vorbereitet, wenn einmal eine Epidemie mit einem wesentlichen schlimmeren Virus ausbricht.

Wie kann sich wieder alles normalisieren? Mehrere Szenarien sind denkbar:

a) Menschen, die mit Covid-19 infiziert wurden, entwickeln eine Immunität. Das sagen die meisten Expertenstimmen, die ich verfolge. Virologen sagen, dass das Virus nur sehr schwer mutieren kann. Die Anzahl der Menschen, deren Immunsystem mit dem Virus zurechtkommt, steigt gerade exponentiell an.

b) Es gibt nun doch Hinweise darauf, dass Covid-19 eine gewisse Klimaabhängigkeit besitzt. Die Verbreitungs-Spots entstanden bei Temperaturen zwischen 5 und 11 Grad und bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 47 und 79 Prozent. Das ist zum Beispiel das Ergebnis einer Studie der „University of Maryland“. Ja, und ich habe tatsächlich nach dem Wetter in Teheran im Iran gegoogelt, um diese These zu bestätigen. Der anbrechende Sommer würde uns tendenziell helfen, so wie es derzeit aussieht.

c) Die Menschen lernen mit der Gefahr von Virus-Infektionen besser umzugehen und schützen sich gegenseitig mit Atemmasken und Desinfektionsmaßnahmen vor der Ansteckung. So wird die Verbreitungsgeschwindigkeit deutlich verlangsamt.

d) Es wird ab 2021 Impfstoffe geben. Es forschen so viele Pharma- und Biotechfirmen an einem Impfstoff, dass ein Erfolg sehr wahrscheinlich ist.

e) Es kommen Medikamente auf den Markt, die die schweren Verläufe deutlich reduzieren. Remdisivir von Gilead Sciences ist ein vielversprechendes Arzneimittel, für das schon Ende März die Ergebnisse der beschleunigten, klinischen Studie erwartet werden. Remdesivir wurde zum Einsatz gegen Ebola- und Marburgvirusinfektionen entwickelt. Erste Medienberichte sprechen davon, dass über 70-jährige Corona-Virus-Patienten mit der Behandlung von Remdesivir stabilisiert werden konnten.

Was Cash hat, ist König. Wer investiert ist, sollte nicht die Nerven verlieren

Ich unterscheide an der Börse zwischen den Disziplinen Trading und Investieren. In meinen Investment-Depots bin ich zu 80 % investiert. Sobald ich mich dazu entscheide, an den Aktienmärkten mit einem Depot als Investor zu agieren, weiß ich, dass es irgendwann im Verlaufe meiner Investoren-Laufbahn zu einem heftigen Markteinbruch kommen wird. Diese Crashphasen gab es an der Börse schon immer. Im Schnitt kracht es alle 9 Jahre. Ein Bullenmarkt bringt im durchschnittlich 480 % Gewinn. Ein Bärenmarkt führt zu Verlusten von durchschnittlich -41 %. Als Investor akzeptiere ich das Bärenmarkt-Risiko, weil ich langfristig in den Genuss der Renditen eines Bullenmarktes kommen möchte. Ich verkaufe nicht in Krisen, denn ich muss fest davon ausgehen, dass es sie gibt und dass ich sie vorab nicht vorhersagen kann.

Wer hohe Cashbestände hält, kann sich glücklich schätzen. Warren Buffett sagt, dass man als Investor ein Grundvertrauen in das Funktionieren der Marktwirtschaft und in die Menschheit benötigt. Wer auf Cashbeständen sitzt und dieses Grundvertrauen hat, kann nun mit Käufen von Qualitätsaktien beginnen. Aus meiner Sicht sprichts nichts dagegen.

Supermärkte werden Infektionszentren: Der Umgang mit der Krise ist grotesk!

Es ist mittlerweile klar, dass ältere Menschen ab 60 Jahren zur Hauptrisikogruppe des Corona-Virus zählen. Meine Eltern gehören auch dazu. Es ist wichtig, dass wir ältere Menschen schützen und ihnen dabei helfen, sich zu isolieren. Wenn ich meine Eltern besuche, treffen wir uns im Freien und ich halte 2 Meter Abstand. Supermarkteinkäufe stelle ich vor die Tür. Es ist machbar.

Das Krisenmanagement in Deutschland empfinde ich als grotesk. Insgesamt findet keine Isolation statt. Ich verstehe nicht wie die Verbreitung des Virus maßgeblich verlangsamt werden soll, wenn die Menschen in den Supermärkten dicht an dicht stehen. Keiner trägt Atemschutzmasken, um seine Mitmenschen zu schützen. Die Einkaufswägen werden nicht desinfiziert. Jeder fasst sie an. In den Supermärkten der Nation stecken sich wohl in diesen Tagen die meisten Menschen an.

Wenn die Wirtschaft kollabiert, entstehen unkalkulierbare Risiken

2009 während der Finanzkrise verzeichnete das BIP in Deutschland einen Rückgang von 5 %. Wenn die gegenwärtige Politik des öffentlichen Shutdowns fortgesetzt wird, dann wird der Rückgang der Wirtschaftsleistung weit drastischer sein. Gastronomen, Veranstalter, Hoteliers und Einzelhändler stehen vor dem finanziellen Ruin. Das darf nicht passieren. Die langfristigen Folgen einer Weltwirtschaftskrise wie in den 1929/30er Jahren wären unkalkulierbar. Damals radikalisierten sich die politischen Kräfte und das Ergebnis ist bekannt. Es mündete im zweiten Weltkrieg.

Wirtschaftliche Stabilität ist darum wichtig, auch wenn es herzlos klingt.

In der heutigen Zeit verlaufen fast alle Debatten hitzig und es wird sofort die moralische Keule geschwungen, wenn man über das große Ganze und nicht über einzelne Opfer spricht. Manchmal scheint es so, dass die einzige gesellschaftlich akzeptierte Diskussionsthese die Fokussierung auf Einzelschicksale ist. Ich denke aber, dass die Politik schon in ein oder zwei Wochen Entscheidungen treffen muss, die auf das große Ganze und die Stabilisierung der Wirtschaft abzielen.

Ich plädiere dafür, das öffentliche Leben für Nichtrisikogruppen wieder aufzunehmen

Angesichts der Erfahrungen aus den Supermärkten, wo neue Infektionszentren entstehen, komme ich zu folgender Schlussfolgerung: Gesunde Menschen unter 50 Jahren sollten ihr alltägliches Leben wieder aufnehmen, um zu verhindern, dass die gesamte Wirtschaft kollabiert.  Die Statistiken zu Covid-19 geben eine solche Entscheidung her.

Die Berichte aus Singapur, Taiwan oder mittlerweile auch China sind sehr ermutigend. Dort geht das öffentliche Leben mit der entsprechenden Vorsicht weiter. Wo viele Menschen sind, werden Atemschutzmasken getragen und Arbeitsflächen und andere Dinge, die häufig berührt werden, werden regelmäßig desinfiziert. Wenn möglich arbeiten die Menschen vom Home-Office aus.

In den nächsten zwei Wochen werden die Aktienmärkte meiner Einschätzung nach ihre Tiefs bilden

Langfristig können wir davon ausgehen, dass die Menschen das Covid-19-Problem in den Griff bekommen werden. Für die kurze Sicht bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Politik Maßnahmen treffen wird, die auf eine Fortsetzung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens für Nichtrisikogruppen abzielen. China gibt uns eine Blaupause. Zuerst wurden in China die Fabriken komplett abgeriegelt. Dann wurden die Arbeiter wieder in die Fabriken geschickt, unter Einhaltung strenger hygienischer Maßnahmen.

Sehr ermutigende Nachrichten kommen auch aus Taiwan. Das Land hat 23 Millionen Einwohner. 2019 reisten rund 2,7 Chinesen vom chinesischen Festland nach Taiwan. Es findet ein reger Flugverkehr zwischen China und Taiwan statt. Nach der SARS-Epidemie im Jahr 2003 hat Taiwan ein ausgefeiltes System entwickelt, um Epidemien schnell in den Griff zu bekommen. Mit Hilfe von Big Data werden Risikopersonen identifiziert und ab einer gewissen Risikoklassifizierung sofort in die häusliche Quarantäne entsendet. Obwohl ein reger Reiseverkehr zwischen Taiwan und China stattfindet, gab es bislang in Taiwan nur einen Corona-Virus-Toten.

Fazit: Das Virus Covid-19 ist beherrschbar. Ich bin der Überzeugung, dass sich erstens in der Politik die richtigen Vorgehensweisen sehr schnell durchsetzen werden und dass zweitens an den Aktienmärkten dann wieder Zuversicht einkehrt.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Disclaimer: Dieser Text stellt eine persönliche Einschätzung von Simon Betschinger dar. Es ist ein journalistischer Text, der nicht zur Anlageberatung geeignet ist. Simon Betschinger gibt zudem anderen Menschen keine Empfehlungen. Er äußert lediglich seine eigene Meinung.

Liebe Leser,

wenn man in Zukunft im Lexikon nach „Schwarzer Schwan“ sucht, dann wird als Paradebeispiel das Jahr 2020 und das Corona-Virus aufgeführt werden. Eine solche heftige und unerwartete Marktreaktion hätte man sich wohl kaum vorstellen können. Lustig finde ich, dass sich jetzt die Crashpropheten feiern lassen, die seit mehreren Jahren vor einem Crash warnen – sie wissen bestimmt wen ich meine.

In deren Büchern steht nichts von einem Virus. Die Katastrophen, vor denen gewarnt wurde, sind nicht eingetreten. Crash-Prophet zu sein, ist ein Geschäftsmodell. Im Schnitt kommt es an den Börsen alle 8 Jahre zu einer heftigen Korrektur. Nach 7 Jahren Bullenmarkt ein Buch auf den Markt zu bringen und vor dem Einbruch zu warnen, ist im Grunde genommen eine kluge Geschäftsstrategie. Amüsant ist es allerdings, wenn keiner der in den Büchern genannten Gründe eintritt und ein ganz anderer Faktor die Börsenturbulenzen auslöst, wie in diesem Jahr zum Beispiel das Corona-Virus.

Ich war am Mittwoch und Donnerstag in Frankfurt im Hotel. Mir war wegen Corona schon ein wenig mulmig zu Mute und meinen Geschäftspartnern, mit denen ich verabredet war, wohl auch, so dass wir uns in keinem Restaurant oder anderswo im öffentlichen Bereich getroffen hatten, sondern direkt in der Hotellobby. Wir waren den ganzen Nachmittag allein dort. Es herrschte eine gespenstische Stille. Fast schon unheimlich. Das öffentliche Geschäftsleben ist in gewisser Weise zum Erliegen gekommen.

HOCHSPEKULATIV: Der Reisekonzern TUI – Chance 200 %

Der Reisekonzern TUI befindet sich in einer existenziellen Krise. Der Aktienkurs signalisiert bedrohliche Insolvenzrisiken. Der Börsenwert von TUI beträgt nur noch 2,45 Milliarden Euro und das bei stolzen Jahresumsätzen von 20,28 Milliarden Euro. Das Corona-Virus bringt TUI in gefährliche Situation, denn die Gesamtverschuldung des Konzerns beläuft sich auf 10,9 Milliarden Euro. Ein heftiges Verlustjahr kann nicht so ohne weiteres weggesteckt werden. ABER: Der Staat springt jetzt ein und wird Kredite bereitstellen, kam gerade über den Ticker. Ich glaube daher, dass es TUI schaffen wird.

Der Bull-Case sieht folgendermaßen aus. 2017 und 2018 lag der Gewinn je Aktie bei über 1 €. Wenn sich die Aktie auf ein 12er KGV im Jahr 2022 erholt, besteht die Chance einer Kursverdreifachung. Ich weiß, dass ich dieses Szenario in den nächsten beiden Monaten einmal antesten werde. Ich bin mir nur noch nicht sicher wann ich einsteigen werde. Aktuell ist es vermutlich noch zu früh. Ich gehe die Aktie als Trader an. Ich warte einen Zeitpunkt ab, wenn sich eine Markterholung andeutet und riskiere einmalig etwa 15 %. Für Buy-and-Hold wäre mir der Wert nun zu unsicher.

KONSERVATIV. MTU Aero Engines – Chance 100 %

MTU ist ein alter Liebling von mir. Ich bin seit Kursen bei 60 € investiert. Ich plane bis 2030 zu halten. Nun gab es einen Rücksetzer von 290 € auf nur noch 160 €. Ich bin überzeugt davon, dass die alten Höchstkurse in den kommenden Jahren wieder überschritten werden.

Ich erinnere mich an die Finanzkrise 2008 / 2009. Auch damals war die MTU-Aktie stark unter Druck. Doch letzten Endes wurden die Gewinnziele eben zwei Jahre später als ursprünglich geplant erreicht. Die Finanzkrise stellte lediglich eine kurze Unterbrechung des Wachstumspfades dar. Für 2021 erwarten Analysten im Konsens derzeit einen Gewinn je Aktie von 12,45 €. Bis 2025 soll dieser auf fast 15 € je Aktie ansteigen. So wie ich es einschätze, wird diese Gewinnreihe durch Corona eben ein Jahr nach hinten verschoben.

Ich kann mir derzeit kein realistisches Szenario vorstellen, dass sich die Flugverkehr-Branche nicht wieder erholt. Und ich kann mir auch kein realistisches Szenario vorstellen, dass die Branchen ihren strukturellen Wachstumspfad verlassen wird. In Asien werden in den nächsten 10 Jahren etwa weitere 500 Millionen Menschen das Einkommen einer Mittelschichts-Klasse erreiche, die es sich leisten kann zu fliegen. Ob mit fossilem Kerosin oder ob CO2-neutral mit synthetischem Sprit sei dahingestellt.

Im Endeffekt gibt es nur ein Worst-Case-Szenario, das den Luftverkehr dauerhaft einschränken könnte. Nämlich wenn das Corona-Virus mutiert und wenn sich keine Immunitäten bei bereits infizierten Menschen entwickeln und uns das Corona-Virus somit ab sofort jedes Jahr heimsucht. Ich höre hier zu was die Virologen und andere Experten so von sich geben. Derzeit lautet der Tenor der Meinungen erstens, dass eine Immunisierung stattfindet und dass das Corona-Virus-Problem sich damit irgendwann erledigt haben wird. Und zweitens rechnen die Experten damit, dass ein Imprstoff gefunden wird. Also es deutet auf Entspannung ab 2021 hin. Man darf gespannt sein wie sich die Lage weiterentwickelt.

Beachten Sie bitte auch, liebe Leser, dass ich keine Empfehlungen gebe. Ich äußere lediglich meine Meinung, in der Hoffnung, dass Ihnen diese Meinung einen Mehrwert bietet.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Liebe Trendfolge-Trader,

am 10.07.2017 startete hier mein Trendfolge-Projekt. Die Idee war, ein 100 % regelbasiertes Trendfolge-Konzept auf die Beine zu stellen, das systematisch in die trendstabilsten Aktien investiert. Der DAX notierte zum Start des Projekts bei knapp über 12.400 Punkten. Seitdem ist der DAX um -12 % gefallen. Die Performance all meiner Trades beträgt -1,7 %. Mich tröstet es nicht, dass ein passives Investment im DAX noch schlechter gelaufen wäre. Die Entwicklung der letzten 3 Jahre ist schlichtweg ein frustrierendes Ergebnis.

Es war in den letzten 3 Jahren wahrlich kein Markt für Trendfolge-Trader. Noch im Februar notierte mein Depot 20 % im Plus, aber gegen das Corona-Virus war unser Trendfolge-Regelwerk machtlos. Die Marktampel konnte mein Depot nicht schützen. Der Marktumbruch erfolgte zu schnell und zu brachial. Ähnlich wie bei der DAX-Korrektur Ende 2018 notierte der DAX zu Beginn der Korrektur deutlich oberhalb des GD 200. Der Fallsturz war schon gewaltig bevor die Marktampel dann aktiv wurde und neue Käufe gemäß dem Trendfolge-Regelwerk eingestellt wurden.

Meine gehebelten Long-Trades auf CTS Eventim und MTU Aero Engines wurden ausgeknockt. Der Verlust beträgt etwa 13.000 €

Normalerweise sollten die Trendstabilitäts-Ranglisten vor so etwas schützen. Die Philosophie ist Folgende: Wenn eine Aktie ihr trendstabiles Verhalten verliert, rutscht sie in den Trendstabilitäts-Ranglisten nach unten ab und wird durch eine andere ersetzt. Aber die Umschichtungstermine sind nur alle 2 Wochen und die Corona-Krise hat die MTU-Aktie innerhalb kürzester Zeit von 280 € auf 190 € einbrechen lassen. Die Umschichtungs-Zyklen konnten diese blitzartigen Kursverluste nicht erfassen.

Marktampeln zeigen nun rotes Licht

Hannover Rück musste ich verkaufen, weil die Aktie am Montagabend zum Umschichtungs-Stichpunkt nicht mehr in den Top-12 der Trendstabilitäts-Rangliste notierte. Gemäß Regelwerk wird die Position damit liquidiert. Neue Positionen werden erst einmal nicht gekauft, weil die Marktampeln nun rotes Licht zeigen.

Corona: Einer der wenigen schwarzen Schwäne in der Börsengeschichte

Der schwarze Schwan wurde von Nassim Taleb als Ereignis mit massiver Tragweite definiert, das vollkommen unerwartet kommt und das außerhalb der bekannten und kalkulierbaren Normalzustände liegt. Dass sich in meinem Trendfolge-Depot mit CTS Eventim und MTU Aero Engines zwei Werte aus Branchen befunden haben, die von einer Virus-Epidemie am stärksten betroffen sind, ist ein auch solches Ereignis. Noch einmal ein unglücklicher Zufall in einem Crash-Markt.

Knock-Out-Produkte schützen vor extremen Verwerfungen

Wenn ich in einem Basiswert mit 20.000 € effektivem Kapitaleinsatz investiert sein möchte, kann ich entweder direkt die Aktie kaufen oder ich kann ein Hebelprodukt mit einem Hebel von knapp 3 wählen und knapp 7.000 € in dieses Produkt investieren. Der maximale Verlust, den ich erleiden kann, ist auf den Kapitaleinsatz beschränkt. Der Einsatz von Knock-Out-Produkten ist daher bei Tradern ein beliebtes Konzept der Risikobegrenzung, wenn es zu starken Verwerfungen kommt.

Wenn der DAX weiter abstürzt, dann steht das Trendfolgesystem mit deutlicher Outperformance da

Der Nachteil einer solchen Konstruktion ist, dass man nicht automatisch mit dabei ist, wenn eine Erholungsbewegung einsetzt. Wann ich wieder dabei bin, entscheidet das Regelwerk. Und hier stehen die Marktampeln erst einmal auf Rot. Das heißt neue Positionen werden nicht gekauft. Wenn der Markt weiter kollabiert, dann stehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge da, denn ich habe zwar Geld verloren, aber das Trendfolge-Regelwerk und die Abbildung der Positionen über Knock-Out-Produkte haben schlimmeres verhindert.

Wenn der Markt jetzt sofort wieder nach oben durchzieht, nachdem meine Positionen ausgeknockt wurden, dann müssen wir als Fazit konstatieren: Corona hat das Regelwerk gesprengt! Es hilft dann auch nicht, die Sache schön zu reden. Dann ist das Projekt mit seiner Philosophie wohl einfach gescheitert.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Liebe Trendfolge-Trader,

dass Anfang 2020 ein schwarzer Schwan mein Trendfolge-Depot derart unter Druck bringt, ist ein Zufallsereignis, das ich nicht kontrollieren kann. Dass sich in meinem Depot, das 100% regelbasiert geführt wird, mit CTS Eventim und MTU Aero Engines zwei Branchenvertreter befinden, die am stärksten überhaupt von dem Coronavirus betroffen sind, ist schlichtweg Pech. CTS Eventim leidet als Veranstalter großer Live-Events unter der Absage vieler Veranstaltungen und MTU Aero Engines wird von Investoren mit der restlichen Luftfahrtindustrie in Sippenhaft genommen.

CTS Eventim ist mein Favorit für die Schnäppchenjagd

Letzte Woche beim Lesen der schwäbischen Zeitung bin auf einen Artikel über einen regionalen Konzertveranstalter gestoßen, der nun wegen Corona vor der Insolvenz steht. Die Absage von Veranstaltungen können sich kleinere Veranstalter meist nicht leisten. Die Kapiteldecken sind dünn.

CTS Eventim als Gigant in der Branche für Live Entertainment und Ticketing wird langfristig von der Marktbereinigung profitieren, die das Coronavirus auslöst.

Kurzfristig gehört die Aktie von CTS Eventim allerdings zu den größten Verlierern der Corona-Krise. Abgesagte Veranstaltungen und eine Zurückhaltung der Menschen, Großveranstaltungen zu besuchen, werden das Ergebnis in den ersten beiden Quartalen 2020 wohl deutlich unter Druck bringen.

Ich finde das Spannungsverhältnis für die Aktie unheimlich interessant und wenn CTS Eventim nach schlechten Quartalsergebnissen abgestraft wird, würde ich als Investor beherzt zugreifen.

Pech ist, dass sich CTS Eventim schon jetzt in meinem regelbasierten 100.000 € Trendfolge-Depot als Trading-Position befindet. Das Regelwerk hat Corona einfach nicht kommen sehen. Ein schwarzer Schwan eben – danke an den Philosophen Nassim Nicholas Taleb für dieses wunderbare Gedankenkonstrukt.

Iberdrola ist die trendstabilste Aktie am Markt!

Aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie von Iberdrola, die sich aktuell auf Rang 1 der Gesamtauswahl befindet. Der spanische Energieversorger konnte im abgelaufenen Fiskaljahr erneut mit einem sehr starken Ergebnis aufwarten und toppte mit einem Anstieg von 13% auf 3,41 Mrd. Euro beim Nettoergebnis die Analystenerwartungen. Neben höheren Stromabsätzen in Kernmärkten wie Spanien, Mexiko und Großbritannien trug vor allem das Netzwerksegment maßgeblich zur besser als erwarteten Ergebnisentwicklung bei. Dank milliardenschwerer Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau der Stromversorgungs-Infrastruktur konnte Iberdrola in wichtigen Kernmärkten wie Brasilien und Großbritannien deutlich höhere Netzentgelte durchsetzen. Etwas schwächer präsentierte sich hingegen die Entwicklung bei den Erneuerbaren Energien. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen und geringe Niederschläge sorgten für eine deutlich rückläufige Stromerzeugung bei den heimischen Wasserkraftwerken, was durch die höheren Erzeugerkapazitäten im Windenergiesegment nicht vollständig kompensiert werden konnte.

Iberdrola setzt auf erneuerbare Energien

Da sich mit Ökostrom deutlich höhere Margen als mit konventioneller Energie erzielen lassen, will Iberdrola den Ausbau der Erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren massiv vorantreiben. Dabei will Iberdrola bis Ende 2022 neue Wind- und Solarenergie-Parks mit einer Erzeugerkapazität von mehr als 9,9 Gigawatt ans Netz bringen. Im Rahmen des Ende 2019 überarbeiteten Investitions- und Wachstumsprogramms mit einem Gesamtvolumen von rund 34 Mrd. Euro sind neben milliardenschweren Investitionen in die Erschließung neuer Märkte und die Modernisierung der Netzinfrastruktur mehr als 13 Mrd. Euro für den Ausbau der Ökostromkapazitäten vorgesehen. Dies wird sich mittelfristig für Iberdrola auszahlen, da man zum Einen im Netzgeschäft höhere Gebühren durchsetzen kann und der Anteil des margenstarken Ökostromsegments von derzeit 40 auf 60% steigt.

Dividendenrendite beträgt 3,5%

Von den guten Aussichten im operativen Geschäft werden auch die Aktionäre profitieren. So wurde neben einer Dividendenanhebung von 28 auf auf 40 Cent je Aktie auch ein Aktienrückkaufprogramm über 1,57 Mrd. Euro angekündigt. Die Dividendenrendite beträgt damit etwa 3,5%. Die Experten von Goldman Sachs haben in diesem Zusammenhang kürzlich die Einstufung mit "Buy" bestätigt und das Kursziel von 11,00 auf 11,20 Euro angehoben.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Liebe Trendfolge-Trader,

-13 % in einer Woche. Das ist das Resultat, dass das Corona-Virus im DAX hinterlassen hat. Mal wieder hat sich im Börsenjahr 2020 ein schwarzer Schwan in seiner ganzen prachtvollen Größe aufgebaut. Dass eine weltweite Virus-Epidemie die Aktienmärkte einstürzen lassen würde, habe ich in keiner Jahresprognose gelesen.

Der Aktienmarkt zeigt damit eine äußert rationale Reaktion auf die neue Informationslage. Ich finde es immer beeindruckend wie schnell und konsequent die Aktienmärkte neue Situationen bewerten. Das Corona-Virus wird sich in Europa verbreiten, vermutlich anschließend in den USA und wie in China werden die betroffenen Menschen unter Quarantäne gestellt. Fabriken müssen ihre Produktion vorübergehend stilllegen, Geschäftsreisen werden auf ein Minimum reduziert, die Leute bleiben eher zu Hause. Das kostet die Wirtschaft Geld.

Bis jetzt war der Kursrückgang rational: Was danach kommt wäre eher Panik!

Nehmen wir an, dass der Corona-Virus im Wirtschaftsjahr 2020 immensen Schaden anrichtet und viele Firmen in die roten Zahlen treibt? Ich habe einige Bewertungssimulationen mit dem Discounted-Cash-Flow-Modell durchgeführt. Bei gut entwickelten und profitablen Geschäftsmodellen, die in etwa mit der Gesamtwirtschaft wachsen, reduziert sich die Bewertung um etwa 10 %. Der Aktienmarkt hat den wirtschaftlichen Schaden des Corona-Virus nun eigentlich ausreichend berücksichtigt. Alles was jetzt kommt, ist eine Überreibung.

Folgende Annahme dafür ist essenziell. Ab Mai läuft die Welt normal weiter!

Ich gehe nicht davon aus, dass es starke wirtschaftliche Einschränkungen über den Mai 2020 hinaus geben wird. Ein denkbares Szenario sieht wohl so aus, dass wir mit Atemmasken zur Arbeit gehen, um niemanden anders anzustecken und sämtliche Flächen bei der Arbeit vorher desinfizieren, bevor wir sie anfassen. Nach den warmen Sommermonaten hat sich das Corona-Problem dann erledigt, oder es gibt dann ab 2021 Impfstoffe, die vermutlich relativ gut funktionieren. So ganz genau scheint es niemand zu wissen. Ich lese viel. Der eine Experte sagt es so, der andere behauptet genau das Gegenteil.

Für das Trendfolge-Depot habe ich Hannover Rück gekauft

Die Aktie rückt gemäß dem Trendfolge-Regelwerk in mein Depot auf. Auch wenn die Aktie ebenfalls auf Crashkurs ist, verhält sie sich auf die letzten 12 Monate betrachtet doch trendstabiler als die meisten anderen Aktien. Ich habe 123 Stück zu 162,41 € gekauft.

Hannover Rück konnte zuletzt höhere Prämien durchsetzen

Der zweitgrößte deutsche Rückversicherer überzeugte zuletzt erneut mit einem sehr starken Zahlenwerk für das abgelaufene Fiskaljahr. Dabei konnte der Überschuss nach vorläufigen Berechnungen um rund 20% gesteigert werden, womit die Hannover Rück ein neues Rekordergebnis ausweisen konnte. Auch für das neue Fiskaljahr hat der Rückversicherer allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Im Rahmen der Vertragserneuerungs-Runde zu Beginn des neuen Kalenderjahres gelang es der Hannover Rück, in wichtigen Endmärkten wie Nordamerika oder Großbritannien teilweise deutliche Prämienerhöhungen durchzusetzen. Im Schnitt steigen die Prämien vor allem in der Schadens-Rückversicherung im Rahmen der zum 1. Januar in Kraft tretenden neuen Tarife im Vorjahresvergleich um 2,3%.

Neugeschäft zeigt starke Zuwachsraten

Da die Hannover Rück beim Neugeschäft einen deutlichen Anstieg von 14% vorzuweisen hatte, ist für 2020 von einer starken Entwicklung im operativen Kerngeschäft auszugehen. Die von Konzernchef Jean-Jacques Henchoz für 2020 in Aussicht gestellte Prognose, die lediglich ein bereinigtes Konzernergebnis auf Vorjahresniveau vorsieht, dürfte sich daher als zu konservativ erweisen. Die Analysten der Nord LB zeigten sich zuletzt nach dem Erfolg bei den jüngsten Vertragserneuerungen verhalten optimistisch zu den weiteren Aussichten für die Hannover Rück und hoben das Kursziel von 155 auf 175 Euro an. Die Einstufung wurde jedoch auf "Hold" belassen.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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