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Besser Traden mit System - Der Blog

  • Der Blog hilft Ihnen, immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. In Wochenberichten und Kommentaren berichtet TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt Simon Betschinger von aktuellen Geschehen an den Kapitalmärkten und lässt Sie auch an seinen persönlichen Einschätzungen teilhaben. Schauen Sie doch ab und zu mal vorbei, um immer up to date zu sein!


 

Liebe Trendfolge-Trader,

der Aktienmarkt ist weiterhin im Tauchmodus. Deutsche Industrieaktien markieren fast jeden Tag neue Tiefs. Es gibt etwas, was mich an die Finanzkrise erinnert. Nach der Lehman Brothers Pleite 2008 gab es zwei Welten. Es gab die reale Welt, in der wir Menschen uns bewegten. Die Restaurants waren voll und die Kneipen und Bars waren gut besucht. Beim lockeren Schlendern durch die Städte hatte man von einer Krise nichts gesehen. Aber dann gab es auch noch die Geschäftswelt, die sich in einer Art Schockstarre befand. Bei Anlagen- und Maschinenbauern gingen 2 Monate lang so gut wie überhaupt keine Neuaufträge mehr ein. Die Aktienmärkte reagierten damals panisch.

Wenn ich mir die Aktienkurse von Anlagen- und Maschinenbauern wie Dürr oder Pfeiffer Vacuum so anschaue, dann habe ich den Eindruck, dass gerade eine ähnlich Schockstarre abläuft. Denn die Kurse sind im freien Fall. Ist es die Gefahr eines ungeregelten Brexits, die nun die Runde macht? Werden Unternehmen vorsichtiger mit ihren Investitionen, weil sich der Handelsstreit zwischen den USA und China immer weiter in die Länge zieht? Beides ist gut möglich und ich muss ehrlich zugeben, dass ich bei beiden Themen schon lange eine Lösung erwartet hätte. Ich lag mit meiner Zuversicht komplett falsch.

In diesem Sinne ist unsere Marktampel, die derzeit auf Rot steht und neue Investitionen verhindert, Gold wert. Die Marktampel verhindert, dass mein reales 100.000 € Trading-Depot ins Negative rutscht.

Beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten fiel mir die Aktie der Hannover Rück auf, die sich mittlerweile auf Rang 5 der Gesamtauswahl vorgeschoben hat. Der zweitgrößte deutsche Rückversicherer überzeugte zuletzt im ersten Halbjahr mit soliden Ergebnissen und erreichte dank geringerer Schadensbelastungen durch Naturkatastrophen ein besser als erwartetes Konzernergebnis. Auch für das Gesamtjahr zeigte sich der scheidende Vorstandschef Wallin optimistisch und bestätigte das Gewinnziel von mehr als 1 Mrd. Euro beim Konzernergebnis. Von den weiterhin guten Aussichten im operativen Geschäft und der soliden Kapitalbasis des Rückversicherers werden auch die Aktionäre profitieren, zumal die Hannover Rück die Ausschüttungsquote bei der Basisdividende von 35 bis 40% auf 35 bis 45% angehoben hat. Inklusive der üblichen Sonderdividende soll die Ausschüttung für 2018 mit mehr als 5 Euro je Aktie mindestens auf Vorjahresniveau liegen, womit sich auf dem aktuellen Kursniveau eine stattliche Dividendenrendite von 4% errechnet. Auch im operativen Kerngeschäft sieht sich die Hannover Rück gut aufgestellt und will trotz stagnierender Preise bei den Rückversicherungsprämien weiter wachsen. Vielversprechende Aussichten sieht die Hannover Rück bei der Absicherung von Cyberrisiken und will daher dieses relativ junge Segment weiter ausbauen. Eine gute Strategie, zumal die Risiken durch Hackerangriffe auf Unternehmen aus dem Cyberspace Jahr für Jahr Schäden im zweistelligen Milliardenbereich verursachen. Entsprechend gehen die Experten von ResearchandMarkets bis 2022 von durchschnittlichen Zuwachsraten bei Cybersecurity-Versicherungen von mehr als 28% aus.

Aufgefallen ist mir beim Screening auch die Aktie von LVMH, die sich aktuell auf Rang 2 der Trendstabilitäts-Rangliste im EUROSTOXX50 befindet. Der Luxusgüterkonzern konnte im abgelaufenen dritten Quartal erneut mit einem zweistelligen Umsatzplus aufwarten und erreichte ein organisches Wachstum von 10%. Im Neun-Monats-Vergleich fiel das bereinigte organische Umsatzplus mit 13% sogar noch kräftiger aus. Überdurchschnittlich gut verkauften sich wie bereits im ersten Halbjahr vor allem Mode- und Lederartikel, Parfüms und Kosmetik sowie Luxusuhren und Schmuck, was vor allem der kaufkräftigen Kundschaft aus den Emerging Markets wie China geschuldet war. LVMH will daher seine Präsenz im Reich der Mitte weiter ausbauen und hat kürzlich eine Vertriebsallianz mit AliBaba bekanntgegeben, die den Verkauf exklusiver Weine und Spirituosen über das Online-Netzwerk des chinesischen eCommerce-Giganten vorsieht. Eine weitsichtige Strategie, da China laut einer kürzlich veröffentlichten Erhebung des chinesischen Online-Giganten Tencent im Jahr 2024 rund 40% aller Umsatzerlöse im Luxusgütersegment auf sich vereinigen wird. Nach dem starken Abschneiden im dritten Quartal haben die Experten von JPMorgan das Kursziel mit 360 Euro und der Einstufung "Overweight" bestätigt.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten

Liebe Leser,

am deutschen Markt geht es tiefer und immer tiefer. Es herrschen Zustände wie im Bärenmarkt. Ich nenne folgend ein paar Aktien und ihre Verluste vom 6-Monatshochs: Tele Columbus (-67%),  Tom Tailor (-61%), SMA Solar (-65%), Gerry Weber (-59%), SLM Solutions (-49 %), Aixtron (-48%), Osram (-46%), Bauer (-41%), Ceconomy (-41%, Stratec (-40%), Leoni (-40%), Continental (-37%), Elringklinger (-37%). Brutal. Der Markt gleicht einem Schlachtfeld.

In meinem realen 100.000 € Trading-Depot bekomme ich von diesem ausgeprägtem Bärenmarkt nichts mit. Die Marktampel verhindert schon seit Wochen, dass neue Positionen aufgenommen werden können und meine 3 Depot-Basiswerte MTU, TAG Immobilien und Deutsche Börse AG zeigen sich weiterhin sehr stabil.

Ich muss in dieser Situation wieder zwangsweise an den US-Trader Daniel Zanger denken, der um das Jahr 2000 mit einer Depotvertausendfachung für Furore sorgte. Zanger bezeichnet sich selbst als Bullenmarkt-Trader. Wenn es eine Hausse gibt, dann möchte Zanger den stärksten Bullen folgen. Wenn der Markt bärisch ist, braucht man gar nicht erst zu handeln, ist seine Philosophie. Unser Trendfolge-Depot folgt der gleichen Logik. Wenn der Markt freundlich ist und über dem GD 200 notiert, dann folgen wir den stärksten Aktien. Wenn die Aktien um uns herum in Grund und Boden geprügelt werden, dann bleiben wir passiv und gehen keine neuen Trades ein.

Ereilt die Autobauer das gleiche Schicksal wie einst RWE und E.ON?

Am meisten Sorge bereitet mir die Schwäche der deutschen Autobranche. Die Daimler-Aktie fällt seit den Hochs im Jahr 2015 kontinuierlich. Das Kursverhalten erinnert mich an die Kursentwicklung der Versorgeraktien E.ON und RWE ab 2008. Genau wie damals bei den Energieriesen ist auch heute die Dividendenrendite bei Daimler mit 6,6 % noch sehr attraktiv. Aber ich persönlich glaube nicht, dass diese hohe Rendite gehalten werden kann. Ein Sturmtief mit dem Namen Tesla zieht auf. Tesla konnte im dritten Quartal in den USA erstmals die Produktion für das Model 3 auf bedeutsame Stückzahlen hochschrauben und Daimler ist sofort der Leidtragende. Während Tesla in Q3 55.800 Fahrzeuge verkaufte, sank der Absatz der Mercedes C-Klasse um satte 24 Prozent, berichtet das Handelsblatt heute. Den deutschen Autobauern ist das spöttische Lachen über Tesla im Halse steckengeblieben, denn nun steigen die Tesla-Produktionszahlen und rauben Daimler und BMW die Marktanteile.

Was gibt es Neues in den Trendstabilitäts-Ranglisten?

Auf Rang 4 der Gesamtauswahl der Trendstabilitäts-Rangliste befindet sich aktuell die Aktie von Sartorius. Der Labortechnikspezialist profitiert aktuell von steigenden Ausgaben der Pharma- und Biotechindustrie für Forschung & Entwicklung. Denn neue Verfahren wie die Krebsimmuntherapie oder die Genschere CRISPR benötigen modernste Labortechnik und Analytik-Systeme, mit denen sich Prozesse in Echtzeit visualisieren und analysieren lassen. Sartorius hat es verstanden, sich in diesem Zukunftsmarkt mit gezielten Übernahmen zu verstärken und kann somit überdurchschnittlich vom Siegeszug dieser neuen Verfahren profitieren. Dies bescherte Sartorius im ersten Halbjahr in der Sparte Lab Products & Services ein überdurchschnittliches wechselkursbereinigtes Umsatzplus von 12,0% und trug damit wesentlich zur besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisentwicklung bei. Im Anschluss wurde die Jahresprognose angehoben, wobei man sich mit einem Umsatzanstieg von 12 bis 15% deutlich höhere Ziele als zuvor (9 bis 12%) zutraut. Künftig will sich Sartorius mit weiteren Akquisitionen verstärken. In der Kriegskasse liegen etwa 2 Milliarden Euro. Nach Aussage von Vorstandschef Joachim Kreuzburg hat man dabei vor allem China im Visier, wo in den kommenden Jahren überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten zu erwarten sind.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten

Liebe Leser,

es hätte eine ungemütliche Woche für mein Trendfolge-Depot werden können. In Italien kriselt es wieder. Der Markt hat Angst vor einer neuen Banken- und Schuldenkrise. Die Börse in Mailand taucht ab und der DAX gleich mit. Sehr oft, wenn in Texten über die Börse Sätze mit „hätte“ eingeleitet werden, kommt im gleichen Atemzug eine Rechtfertigung dafür, warum etwas nicht wie geplant funktioniert hat. An dieser Stelle ist es anders. Ich bin heilfroh darüber, dass die auf Rot stehenden Marktampeln schon seit Wochen die Aufnahme neuer Werte in mein Depot verhindern. Das Regelwerk unseres Trendfolge-Konzepts ist darauf ausgelegt, dass wir in guten Börsenphasen den Trends folgen und ich schlechten Börsenphasen, wie aktuell, eher passiv bleiben. Nun erfüllt das Regelwerk seinen Sinn und Zweck auf ganzer Linie.

Was gibt es Neues in den Trendstabilitäts-Ranglisten?

Aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie von Airbus, die sich mittlerweile auf Rang 6 der Gesamtauswahl vorgearbeitet hat. Der europäische Flugzeugbauer kristallisiert sich immer mehr als Profiteur des weiter eskalierenden Handelsstreits zwischen China und den USA heraus. Medienberichten zufolge kann sich Airbus demnach berechtigte Hoffnungen auf einen Großauftrag zur Lieferung von 180 Mittelstreckenjets vom Typ A320NEO machen. Entsprechende Verhandlungen habe es bereits zwischen dem Airbus-Management und den zuständigen chinesischen Wettbewerbsbehörden gegeben, hieß es laut Agenturberichten. Da China alle Modelle des Konkurrenten Boeing mit Strafzöllen von 25% belegen will, dürfte Boeing im Zukunftsmarkt China gegenüber Airbus künftig das Nachsehen habe. Auch sonst hat Airbus dank der extrem sparsamen NEO-Modellreihe gute Chancen, dem Erzrivalen Boeing im internationalen Wettbewerb weitere Marktanteile abzujagen. Denn angesichts steigender Ölpreisnotierungen sind die Mittel- und Langstreckenmaschinen von Airbus, die Kerosineinsparungen von 20% ermöglichen, gefragt wie nie. Unter anderem wird die Billigfluglinie Ryanair künftig wohl auch neue NEO-Maschinen vom Typ A320 und A321 ordern und damit die bisher fast ausschließlich aus Boeing-Modellen bestehende Flotte ergänzen. Analysten der Commerzbank sehen bei Airbus weiteres Aufwärtspotential und haben das Kursziel für die Aktie mit 128 Euro und der Einstufung „Buy“ bestätigt.

Auf Rang 5 der Gesamtauswahl der Trendstabilitäts-Rangliste befindet sich aktuell die Aktie von Sartorius. Der Labortechnikspezialist profitiert aktuell von steigenden Ausgaben der Pharma- und Biotechindustrie für Forschung & Entwicklung. Denn neue Verfahren wie die Krebsimmuntherapie oder die Genschere CRISPR benötigen modernste Labortechnik und Analytik-Systeme, mit denen sich Prozesse in Echtzeit visualisieren und analysieren lassen. Sartorius hat es verstanden, sich in diesem Zukunftsmarkt mit gezielten Übernahmen zu verstärken, und kann somit überdurchschnittlich vom Siegeszug dieser neuen Verfahren profitieren. Dies bescherte Sartorius im ersten Halbjahr in der Sparte Lab Products & Services ein überdurchschnittliches wechselkursbereinigtes Umsatzplus von 12% und trug damit wesentlich zur besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisentwicklung bei. Im Anschluss wurde die Jahresprognose angehoben, wobei man sich mit einem Umsatzanstieg von 12 bis 15% deutlich höhere Ziele als zuvor (9 bis 12%) zutraut. Künftig will sich Sartorius mit weiteren Akquisitionen verstärken, wobei man über eine Kriegskasse von rund 2 Mrd. Euro verfügt. Nach Aussage von Vorstandschef Joachim Kreuzburg hat man dabei vor allem China im Visier, wo in den kommenden Jahren überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten zu erwarten sind.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten

Liebe Leser,

der Daimler-Aktienkurs kennt seit 2015 nur den Weg Richtung Süden. Von etwa 94 € ging es auf aktuell 55 € nach unten. Nun hört der CEO Dieter Zetsche auf. Zetsche hat einen ordentlichen Job gemacht. Er hat das Design der Autos runderneuert und modernisiert. Im Jahr 2010 hätte ich es mir noch nicht vorstellen können, jemals einen Mercedes zu kaufen. Aber heute im Jahr 2018 gibt es zahlreiche Autos, die mir sehr gut gefallen. Zum Beispiel die SUV-Reihen GLE und GLS.

Andererseits war Zetsche, wie die meisten seiner Kollegen auch, ein Manager, der es nicht schaffte, den Autokonzern fit für die Zukunft zu machen und die Kerntechnologien des Automobils der Zukunft im eigenen Haus an die Weltspitze zu treiben.

Das Auto der Zukunft fährt im Jahr 2030 emissionsfrei und autonom. Bei der Wasserstofftechnologie hat Daimler quasi das Handtuch geworfen und bezeichnet sie als zu teuer für den Massenmarkt. Toyota ist hier enteilt. Bei der Elektromobilität muss Daimler nur 40 % der Wertschöpfungskette eines Elektroautos, die Akkutechnologie, extern dazukaufen. Das wird langfristig sehr schmerzhaft sein, denn der Verbrennungsmotor begründete bislang einen Großteil des Technologievorsprungs der Deutschen. Aber der Verbrennungsmotor wird sukzessive verschwinden.

Der alles entscheidende Wettbewerbsfaktor in den nächsten Jahren wird die Technologie für autonomes Fahren sein. Konsumenten werden die Autos kaufen, die sie sicher von A nach B bringen. Die Technologie hierfür (Software-Framework und Hardware) muss Daimler nun weitgehend aus dem Silicon Valley einkaufen. Der Großteil des Kuchens landet bei den IT-Firmen. Daimler läuft Gefahr, dass am Ende beim Verkauf eines Autos nur noch die Krümel hängenbleiben. Es ist noch nicht zu spät. Ein Kurswechsel kann noch gelingen, aber es ist Zetsche vorzuwerfen, dass er nicht früh genug die Weichen gestellt hat. Aus meiner Sicht hätte der Anspruch von Daimler sein soll, die führenden Technologien für das Automobil der Zukunft im eigenen Haus zu entwickeln.

Was Daimler nicht hat, hat SAP. SAP entwickelt die Softwaretechnologien für die Anwendungsbereiche der Zukunft wie die digitale Fabrik oder das komplett digitalisierte Unternehmen. Und jetzt schauen Sie sich, liebe Leser, den Aktienkurs von SAP an und vergleichen ihn mit Daimler. Wer heutzutage Softwaretechnologien kontrolliert, verdient das Geld. Es ist gerade auffällig, dass am Markt überwiegend Technologieaktien gespielt werden. Das spiegelt sich nun auch in den Trendstabilitäts-Ranglisten wider.

Aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitätsranglisten die Aktie von Nemetschek, die sich mittlerweile auf Rang 3 der Gesamtauswahl vorgeschoben hat. Nemetschek ist ein typischer Profiteur des Digitalisierungstrends, da Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Gebäudemanager mit der Software von Nemetschek komplexe Bau- und Infrastrukturprojekte effizient planen und realisieren können. Dabei werden 3D-Planungsmodelle durch die Dimensionen Kosten (4D) und Zeit (5D) ergänzt, was vor allem bei Großprojekten nicht nur für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen, sondern auch für mehr Planungssicherheit sorgt. Nemetschek hat sich damit eine gute Ausgangsposition gesichert, um im Zukunftsmarkt für Building Information Modelling-Software eine führende Rolle zu übernehmen. Laut einer Erhebung der Experten von Zion Market Research dürfe der Markt für BIM-Software bis 2022 jährlich um durchschnittlich 19,45% wachsen. Nemetschek hat es in den vergangenen Jahren geschickt verstanden, seine Marktposition im Ausland durch zahlreiche Übernahmen auszubauen und gleichzeitig neue Geschäftsfelder zu erschließen. Zuletzt stieg man mit der Übernahme der belgischen MCS Solutions in den Markt mit Software-Lösungen für das Gebäude- und Facility-Management ein, was sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zum Kerngeschäft mit Bausoftware darstellt.

Mittlerweile auf Rang 5 der Gesamtauswahl der Trendstabilitätsrangliste ist die Aktie von Bechtle vorgerückt. Das IT-Systemhaus profitiert ebenfalls vom Trend zur Digitalisierung und bietet vor allem mittelständischen Unternehmen nicht nur die passende Soft- und Hardware rund um Zukunftsthemen wie Cloud- und Datacenter-Solutions, Virtualisierung oder IT-Security, sondern auch komplexe Outsourcing-Projekte und Managed Services. Gut in das strategische Gesamtkonzept passt die Übernahme des Wettbewerbers Inmac Wstore, mit der Bechtle zu einem der führenden Anbieter auf dem wichtigen französischen Markt aufsteigt. Zuletzt überzeugte Bechtle mit besser als erwarteten Halbjahreszahlen und hob im Anschluss seine Jahresprognose an. Die Experten von Warburg Research sehen bei Bechtle weiteres Aufwärtspotential und haben das Kursziel kürzlich von 93 auf 100 Euro angehoben und die Einstufung mit „Buy“ bestätigt.

Fazit: Aktien der New Economy haussieren. Aktien der Old Economy sind weiter schwach. Es ist ein komplett zweigeteilter Markt.
 

Viele Grüße
Simon Betschinger


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Liebe Leser,

wer hätte das gedacht. Die Amerikaner verhängen neue Zölle gegenüber China und der Aktienmarkt reagiert mit einer Erleichterungsrallye. Mir zeigt das, dass das Thema Handelskonflikt und die potenziell negativen Auswirkungen vom Aktienmarkt nun nahezu eingepreist wurden. Wieder einmal gilt: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Amerikanische Firmen scheinen von den US-Zöllen auf chinesische Importe in der Summe zu profitieren. Das große Handelsbilanzdefizit in Höhe von über 500 Mrd. USD hatte einen solchen Effekt fast angekündigt. Für europäische Konzerne sollten sich die US-Zölle gegenüber China-Importen eigentlich auch in Grenzen halten. Ich glaube, dass der Aktienmarkt hier mit der negativen Entwicklung in den letzten Monaten etwas überreagiert hat.

Wenn ich diese Zeilen so schreibe, muss ich noch einmal dazu sagen, dass Außenhandel während meines VWL-Studiums einer meiner Schwerpunkte war. Ich bin ein absoluter Befürworter des freien Handels. Ich weiß, dass langfristig alle davon profitieren. Und darum ist es mir wichtig darauf hinzuweisen, dass der Handelskonflikt nur deswegen geführt werden muss, weil die chinesische Regierung den eigenen Markt so stark abschottet. Ausländische Firmen, die in China agieren, sind oft von staatlicher Willkür abhängig. Ich traf gestern in Frankfurt einen befreundeten Unternehmer, der mit seiner eigenen Firma in China gerade die ersten Erfahrungen gemacht hat. Es gibt in China eine gigantische Firewall, mit der die staatlichen Stellen das Internet kontrollieren. Ausländische Firmen-Websites können von einem Tag auf den anderen abgeschaltet werden, wenn Regierungsbeamte das wollen. Und davon wird reichlich Gebrauch gemacht.

Was gibt es Neues in den Trendstabilitäts-Ranglisten?

Aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie von Brenntag, die sich mittlerweile auf Rang 7 im MDAX befindet. Der Chemikalienhändler hat sich dank zahlreicher Übernahmen in den vergangenen Jahren vor allem in Asien und Europa verstärkt, was sich nun auszahlt. Im abgelaufenen zweiten Quartal profitierte Brenntag vor allem dank der kräftigen Nachfrage in diesen Schlüsselmärkten und übertraf mit einem Plus von knapp 5% beim bereinigten operativen Gewinn die Konsenserwartungen. Auch für das zweite Halbjahr zeigte man sich optimistisch und bestätigte trotz Gegenwind von der Währungsseite die Jahresprognose. Neben einer soliden Absatzentwicklung in den Kernmärkten sollen auch Kosteneinsparungen die Profitabilität weiter verbessern, was derzeit am Markt gut ankommt. Entsprechend optimistisch zeigte sich die UBS, die kürzlich die Einstufung von "Neutral" auf "Buy" nach oben revidierte und das Kursziel von 50 auf 60 Euro erhöhte.

Beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten fiel mir zudem die Aktie von Linde auf, die sich mittlerweile auf Rang 2 im DAX30 vorgearbeitet hat. Aktuell steht der Industriegashersteller vor dem Zusammenschluss mit dem US-Wettbewerber Praxair. Nachdem die US-Wettbewerbshüter nach zähen Verhandlungen die Fusion wohl ohne größere Auflagen durchwinken werden, steht der Fusion zum weltweit führenden Industriegashersteller wohl nichts mehr im Wege. Operativ läuft es bei Linde prächtig, was ein Blick auf die letzten Halbjahreszahlen belegt. Mit einem deutlichen Plus beim Nettogewinn von 50% übertraf Linde die Konsenserwartungen und sieht sich auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen. Neben der robusten Entwicklung im Kerngeschäft mit Industriegasen präsentierte sich die Sparte Anlagenbau dank Kosteneinsparungen mit einem unerwartet deutlichen Anstieg beim Segmentergebnis. Entsprechend optimistisch zeigten sich zuletzt die Experten von JP Morgan, wobei man in einer kürzlich veröffentlichten Studie die Einstufung mit "Overweight" bestätigte und weiterhin ein Kursziel von 230 Euro sieht.

Fazit: Die positive Marktreaktion auf die Erhöhung von US-Importzöllen für viele chinesische Produkte deutet darauf hin, dass das Thema Handelskonflikt, das uns seit mittlerweile mehr als einem halben Jahr beschäftigt, mittlerweile in den Kursen drin sein dürfte.

Viele Grüße
Simon Betschinger


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