•  

     FAQ

    In unseren FAQ finden Sie die häufigsten Fragen und Antworten.

    Für Begriffserklärungen können Sie unser Glossar nutzen.

    FAQ
  •  

     Kontaktformular

    Kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular.

    Servicezeiten: Montag bis Freitag von 08:30 Uhr bis 17:30 Uhr

    Kontaktformular
  •  

     E-Mail

    Kontaktieren Sie uns per E-Mail.

    wertpapiere@dzbank.de

    Mail schreiben
  •  

     Live-Chat

    Kontaktieren Sie uns über den Live-Chat.

    Servicezeiten: Montag bis Freitag von 08:30 Uhr bis 17:30 Uhr

    Chat
  •  

     Anruf

    Montags bis Freitags von 08:30 Uhr bis 17:30 Uhr sind wir unter der Nummer (069)-7447-7035 für Sie da.

    Anruf

Besser Traden mit System - Der Blog

  • Der Blog hilft Ihnen, immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. In Wochenberichten und Kommentaren berichtet TraderFox-CEO und Diplom-Volkswirt Simon Betschinger von aktuellen Geschehen an den Kapitalmärkten und lässt Sie auch an seinen persönlichen Einschätzungen teilhaben. Schauen Sie doch ab und zu mal vorbei, um immer up to date zu sein!


 

Liebe Leser,

manchmal kapiere ich Kursbewegungen nicht. Immer wenn eine neue Runde im Handelskonflikt zwischen USA und China eingeleitet wird, gehen die europäischen Aktienmärkte auf Talfahrt. Insbesondere auch der DAX. Die US-Märkte hingegen bleiben stark und lassen sich kaum beeindrucken. Ich habe hier ein Verständnisproblem. Es gibt Handelsströme zwischen Europa und den USA und zwischen Europa und China. Warum der Markt immer einen größeren Schaden für Europa antizipiert, wenn die Amerikaner neue Zölle gegen China erlassen wollen, hat sich mir noch nicht so richtig erschlossen. Mir ist klar, dass China weniger Vorleistungen aus Europa importieren muss, wenn die chinesische Exportwirtschaft insgesamt leidet. Aber warum der Schaden für Europa größer sein soll, gemessen an den Marktreaktionen, als für die USA, die direkt von den Gegenmaßnahmen der Chinesen betroffen sind, geht mir nicht in den Kopf. Wenn Sie hier die springende Erkenntnis haben, liebe Leser, dann schreiben Sie mir bitte.

Vor etwa einem Monat habe ich hier darüber philosophiert, ob es auch im Sommer 2018 als Trader nicht sinnvoll wäre, eine Auszeit zu nehmen, weil in den Sommermonaten in den letzten Jahren regelmäßig kaum etwas zu holen war. Das Ergebnis steht jetzt fest: Eine Trading-Auszeit am US-Markt hätte sehr viel Geld gekostet. Hier befinden sich viele Technologie-Aktien wie AMD oder Amazon immer noch in entfesselten Rallyläufen. Am deutschen Aktienmarkt hätte eine Trader-Auszeit über die Sommermonate auch dieses Jahr wieder gutgetan. Gute Storys waren Fehlanzeige. Die meisten Aktien dümpelten langsam nach unten.

Aktuell bin ich im realen 100.000 € Trading-Depot, das einem klaren Regelwerk folgt, sehr defensiv positioniert. Der Grund hierfür ist, dass die roten Marktampeln beim DAX und beim EuroStoxx50 neue Käufe verhindern. Wenn der Markt stärker fallen würde, käme mir das gelegen, denn ich halte hohe Cashbestände und nach einer starken Korrektur wäre ein neuer schöner Bullenlauf wahrscheinlicher. Aber ich möchte es nicht beschreien. Meine persönliche Zukunftseinschätzung ist, dass sich die USA mit China bald einigen werden ähnlich wie vollkommen überraschend zwischen Mexiko und USA ein neues Handelsabkommen geschlossen wurde. Das Überraschungspotenzial sehe ich also zu Gunsten der Bullen.

Aufgefallen ist mir beim Screening der Trendstabilitäts-Ranglisten die Aktie von SAP, die sich mittlerweile auf Rang 3 im DAX vorgearbeitet hat. Als Trader interessieren mich die fundamentalen Treiber bei der Aktie, weshalb ich mich näher mit dem Walldorfer Software-Unternehmen beschäftigt habe. Hier das Ergebnis: SAP ist bekanntlich einer der führenden Anbieter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Nun will CEO Bill McDermott auch in das Segment mit Kundenmanagement-Software-Lösungen einsteigen. Diesem Segment trauen die Experten der Societe Generale in den kommenden Jahren ein explosives Wachstum zu, da immer mehr Unternehmen auf so genannte CRM-Lösungen für mehr Effizienz im Vertrieb oder bei der Kundenbetreuung setzen. SAP will nun mit der neuen C/4HANA-Suite den Markt aufrollen und verzeichnete im zweiten Quartal nach Aussage von CFO Luka Mucic mit dieser neuen Produktfamilie bereits einen beachtlichen Umsatz von mehr als 300 Mio. Euro. Im Vergleich zu herkömmlicher CRM-Software, können die neuen CRM-Lösungen von SAP via Cloud auf beliebige andere Datensätze des Unternehmens zugreifen, was erhebliche Vorteile gegenüber den Stand-Alone-Lösungen der Konkurrenz verspricht. Damit wollen die Walldorfer mittelfristig Marktführer Salesforce vom Thron stoßen, der mit knapp 20% über deutlich mehr Marktanteile verfügt, als SAP (6,5%). Die Experten der Societe Generale haben kürzlich das Kursziel mit Verweis auf die starken Aussichten im CRM-Markt von 109 auf 117 Euro angehoben und die Einstufung mit „Buy“ bestätigt.

Adidas ist eine weitere Aktie, die sich in den Trendstabilitäts-Ranglisten nach vorne arbeitet. Mittlerweile hat sich der Wert auf Rang 7 im DAX30 gesetzt. Ein Grund mehr für mich, der Sache auf den Grund zu gehen. Zuletzt präsentierten die Herzogenauracher dank der Fußball-WM ein Rekordergebnis. Trotz hoher Werbeausgaben gelang es, den bereinigten operativen Gewinn um knapp 25% auf 590 Mio. Euro zu verbessern und damit die Konsenserwartungen deutlich zu übertreffen. Auch beim Konzernumsatz toppte man mit einem wechselkursbereinigten Plus von satten 10% auf 5,26 Mrd. Euro die Schätzungen. Profitieren konnte man erwartungsgemäß vom Rekordabsatz bei WM-Trikots und Fußballschuhen, aber auch von der Konsumlaune in Fernost. Mit einem Umsatzplus von 19% verzeichnete die Region Asien/Pazifik ein erneut ein kräftiges Plus, wobei China mit einem Umsatzanstieg von 27% herausstach. Adidas ist damit ein typischer Profiteur des Konsumhungers der sportbegeisterten Mittel- und Oberschicht im Reich der Mitte. Dank Preiserhöhungen und Kostensenkungsmaßnahmen konnte Adidas auch bei der Profitabilität eine Schippe drauflegen und sieht sich auf Kurs, die Jahresprognose, die ein wechselkursbereinigtes Umsatzplus von 10% sowie einen Anstieg beim Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 13 bis 17% vorsieht, zu erreichen. Die Experten von Mainfirst sehen bei Adidas daher weiteres Aufwärtspotential und haben kürzlich das Kursziel von 240 auf 260 Euro angehoben.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten

Liebe Trader,

was macht ein Trendfolge-System, wenn es so gut wie keine Trends gibt? Es bleibt weitgehend passiv. So ist auch die Situation in meinem realen 100.000 € Trading-Depot zu beschreiben. Ich habe lediglich 3 Depotpositionen: Ein Endlos Turbo Long Zertifikat auf TAG Immobilien, das mittlerweile bei +44 % steht. Einen Mini-Future auf die Aktie der Deutschen Börse AG mit einem Plus von aktuell +11 % und ein Discount-Zertifikat auf MTU, das knapp 1 % im Plus ist. Einen höheren Investitionsgrad verweigert unser Regelwerk, weil die Marktampeln beim EuroStoxx 50 und beim DAX rotes Licht zeigen.

Der Teilsatz „wenn es so gut wie keine Trends gibt“, gilt ausschließlich für den europäischen Markt. In den USA verhält sich die Börse komplett anders. Der Bulle kennt am US-Markt gerade überhaupt keinen Halt mehr. Getrieben von der Trump-Steuerreform und neu ausgehandelten, bilateralen Handelsverträgen werden US-Aktien derzeit nahezu täglich auf neue Hochs getrieben.

Ich überlege mir ja für jeden Blog-Beitrag über welche Aktien ich schreiben soll. Ich gehe dann die Trendstabilitäts-Ranglisten durch und suche nach interessanten Storys. Wenn ich heute erneut über den Flugzeugsektor und konkret über Airbus und MTU berichte, dann erfolgt das erneute Aufgreifen dieser beiden Titel einzig und allein wegen der Tatsache, dass neue Aktien, die stabile Trends aufbauen, derzeit Fehlanzeige sind.

Beim Screening der Trendstabilitätsranglisten ist mir somit erneut Airbus positiv aufgefallen. Mittlerweile hat sich Airbus auf Rang 5 der Gesamtauswahl vorgeschoben. Die Story bei Airbus bleibt die starke Nachfrage im Passagierflugzeug-Segment, da der weltweite Touristik-Boom das weltweite Passagieraufkommen kontinuierlich steigen lässt und Airlines zwingt, ihre Kapazitäten auszubauen. Laut einer Studie von Boeing dürften in den kommenden zwei Dekaden weltweit mehr als 42.000 neue Maschinen in Dienst gestellt werden. Ein Großteil der Neubestellungen werden dabei auf Modelle mit geringem Treibstoffverbrauch entfallen, da Flugbenzin den mit Abstand größten Kostenblock einer Airline darstellt. Hier verfügt Airbus mit dem A320NEO und dem A321NEO im Mittelstreckensegment gegenüber dem Erzrivalen Boeing über bedeutende Vorteile. Beide NEO-Modelle verfügen über mehr Sitzplätze als die Boeing-Konkurrenzmodelle vom Typ 737MAX, und helfen, den Treibstoffverbrauch um 15% zu senken. Bei Großraumflugzeugen ist Airbus mit der neuen Generation des A330, der ebenfalls mit der NEO-Technologie ausgestattet ist, auf gutem Weg, dem Konkurrenzmodell Dreamliner von Boeing erfolgreich Konkurrenz zu machen. Erst kürzlich konnte man hier einen kleineren Auftrag über 8 Maschinen von BOC Airlines an Land ziehen. Beste Voraussetzungen also um Boeing weitere Marktanteile vor allem in wichtigen Volumenmärkten wie Asien abzujagen. Dank des schwelenden Handelsstreits zwischen China und den USA dürften die Franzosen ohnehin die besseren Karten bei der Vergabe von Großaufträgen der staatlich kontrollierten Airlines haben. Goldman Sachs sieht das Aufwärtspotential von Airbus daher noch lange nicht als ausgereizt an und hob das Kursziel kürzlich von 125 auf 127 Euro an und bestätigte mit „Buy“.

Ebenfalls weiter im Steigflug befindet sich mein neuer Depotwert MTU Aero Engines, der mittlerweile auf Rang 2 der Gesamtauswahl der Trendstabilitätsrangliste vorgerückt ist. Als Zulieferer für Branchengrößen wie Airbus und Boeing profitiert MTU unmittelbar von der boomenden Flugzeugnachfrage. Da MTU Aero Engines mit Hochleistungs-Turbinen wie der PW1000G-Serie über besonders spritsparende Modelle verfügt, ist die Technologie des Unternehmens gefragter denn je. Dies belegen die besser als erwartet ausgefallenen Q2-Zahlen. Die steigende Zahl der installierten Triebwerkslösungen machen sich auch langfristig für MTU bezahlt, denn damit steigt der Anteil der margenstarken Service- und Wartungsumsätze. Entsprechend optimistisch meldete sich zuletzt die Commerzbank zu MTU zu Wort und hob das Kursziel für den MDAX-Konzern von 187 auf 198 Euro an.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten

Liebe Trendfolge-Trader,

unglaublich. Ich habe gerade meinen Augen nicht getraut. Die Marktampeln im DAX und EuroStoxx 50 stehen tatsächlich weiterhin auf Rot. Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, weil ich derzeit sehr aktiv am US-Markt handle. Dort spielt die Musik. US-Aktien wie AMD befinden sich im entfesselten Rally-Modus und erklimmen nahezu täglich neue Hochs. In Europa und am deutschen Markt spielt die Musik derzeit definitiv nicht, es herrscht eher eine Totenstille. Die beiden Leitindizes notieren unter ihren 200er gleitenden Durchschnitten.

Es gibt drei Änderungen in meinem realen 100.000 € Trading-Depot. AMSL und der Discounter auf Rocket Internet werden gemäß unserem Regelwerk verkauft, weil die Aktien nicht mehr auf den vorderen 3 Plätzen der Trendstabilitäts-Ranglisten verweilen. MTU steigt als Basiswert neu ins Depot auf, weil die Aktie im MDAX den zweiten Ranglisten-Platz erobert hat. Der MDAX ist der einzige der 3 Indizes, die eine grüne Marktampel vorweisen können. Ich habe diesen Trade über ein Discount-Zertifikat (WKN DDE905) abgebildet, das mir einen Nachlass in Höhe von etwa 3 % auf den aktuellen Kurs gibt. Das Cap bei 225 € lässt genügend Luft nach oben. Liebe Leser, wie Sie sicher gemerkt haben, habe ich mich mit den Transaktionen dieses Mal 2 Tage später als üblich gemeldet. Das liegt daran, dass ich im Urlaub bin und auf Tagesausflügen war. Ich schreibe diesen Text gerade von der Terrasse meine Suite, die sich nur etwa 100 Meter von der spanischen Atlantikküste entfernt befindet. Mich stört die Arbeit im Urlaub nicht. Das Schreiben gefällt mir sogar. Ich denke viel eher darüber nach wie ich eine so entspannende und inspirierende Kulisse während der Arbeit dauerhaft haben kann…Ich könnte hier ganze Romane schreiben.

Hier ist das Orderbuch meiner Volksbank

Was gibt es sonst noch für spannende Entwicklungen in den Trendstabilitäts-Ranglisten?

Beim Screening der Trendstabilitätsranglisten sind mir vor allem Ölwerte aufgefallen. So haben sich zuletzt TOTAL und ENI auf Rang 2 und 3 im EuroStoxx 50 nach vorne gearbeitet. Ein Blick auf die Entwicklung der Ölpreisnotierungen der vergangenen Monate macht klar, warum das so ist. Der Ölpreis kann seit mehr als zwei Jahren deutlich zulegen und konsolidiert seit einigen Monaten im Bereich seines Jahreshochs Dies beschert Schwergewichten wie der französischen TOTAL hohe Gewinnzuwächse. Im abgelaufenen Q2 konnten die Franzosen mit einem Plus von 44% beim bereinigten Nettogewinn auf 3,6 Mrd. USD überzeugen. Mit zum unerwartet starken Ergebnisanstieg beigetragen hatte neben höheren Ölpreisen auch höhere Fördermengen. Dank der Erschließung neuer Öllagerstädten und Zukäufen gelang es, die Ölproduktion um 8,7% zu steigern. Für das Gesamtjahr peilt TOTAL ebenfalls eine deutliche Steigerung der Fördermenge an. Die Aktionäre werden von der starken Erholung der Ölpreise profitieren. Bis 2020 will TOTAL seine Dividendenausschüttungen jährlich um 10% erhöhen und gleichzeitig eigene Aktien im Wert von bis zu 5 Mrd. USD zurückkaufen. Mit 4,1% weist TOTAL ohnehin eine attraktive Dividendenrendite auf und ist mit einem KGV (18(e) von 13,4 außerdem moderat bewertet.

In der Trendstabilitätsauswahl-Rangliste im DAX hat sich mein Realgelddepotwert Deutsche Börse an die Spitze vorgearbeitet. Ich bin über einen Mini-Future (WKN DGQ7TE) long. 6 % beträgt nun das Plus. Einer der fundamentalen Treiber bleiben die Aussichten im Euro-Clearing-Segment, da ein ungeregeltes Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union immer wahrscheinlicher wird. Bei einem „harten Brexit“ wäre London als zentraler Standort für das Euro-Clearing nicht mehr zu halten. Damit ist Frankfurt als führender Finanzplatz in der Eurozone der Favorit für die Clearing-Abwicklung von Euro-Wertpapieren. Das würde der Deutsche Börse-Tochter Eurex-Clearing einen signifikanten Anstieg des täglichen Clearing-Volumens von derzeit rund 40 Mrd. Euro auf etwa 250 Mrd. Euro bescheren, so die internen Schätzungen. Auch sonst bleiben die Aussichten für die Deutsche Börse vielversprechend. Denn die vom neuen CEO Weimer implementierte neue Wachstumsstrategie trägt Früchte, was die zuletzt besser als erwartet ausgefallenen Q2-Zahlen belegen. Die UBS sieht bei der Deutschen Börse weiteres Aufwärtspotential und hat das Kursziel für die Aktie mit 130 Euro bestätigt.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten

Liebe Trendfolge-Trader,

der amerikanische Aktienmarkt bewegt sich auf einer Welle des Erfolges. Nach der allgemein gängigen Definition von Hausse- und Baissephasen befindet sich der US-Aktienmarkt nun sogar in der längsten Hausse der gesamten Börsengeschichte. Ein Bullenmarkt beginnt dann, wenn die Kurse um mindestens 20% vom letzten Tief gestiegen sind. Ein Bärenmarkt würde beginnen, wenn die Kurse gegenüber dem letzten Hoch um 20% eingebrochen sind. Seit nunmehr 3453 Tagen gab es keinen Bärenmarkt mehr. Der Bulle galoppiert immer weiter und weiter. Dass die jüngste Outperformance der US-Märkte gegenüber den europäischen Märkten vermutlich auf die Wirtschaftspolitik von Donald Trump zurückzuführen ist, wird hier in Deutschland nicht gerne gehört. Die Vorstellung liberalisierter Märkte und niedriger Steuern ist hierzulande unpopulär.

Unter Wirtschaftsexperten wird hitzig darüber diskutiert, ob die großen amerikanischen Technologiekonzerne mittlerweile eine Bubble-Bewertung erreicht haben. Ich selbst habe das Platzen der Internetblase miterlebt und halte die heutige Situation nicht ansatzweise mit der Situation im Jahr 2000 für vergleichbar. Damals wurden Firmen gehypt, die tiefrote Zahlen schrieben. Heute sind die Technologiekonzerne hoch profitabel und die Bewertungen sind hoch, aber nicht übertrieben hoch. Microsoft hat ein KGV19e von 25, Apple von 18 und Alphabet von 25. Eine Bubble sieht anders aus. Die Hausse ist nach meiner Interpretation viel eher die Anerkennung der neuen Realität, die so aussieht, dass die großen amerikanischen Technologiekonzerne eine Vormachtstellung erreicht haben, die in den nächsten 20 Jahren kaum angreifbar sein sollte.

In meinem realen 100.000 € Trendfolge-Depot handele ich gemäß dem Regelwerk nur die Märkte DAX, MDAX und EURO STOXX 50. Leider spielt in diesen Märkten derzeit nicht die Musik. Immobilienwerte gehören weiterhin zu den trendstabilsten Aktien der Auswahlrangliste. Neben TAG Immobilien, die in der Gesamtauswahl weiterhin auf Rang 1 rangiert und mit einem Plus von 35% auch im Realgeld-Depot den Spitzenplatz einnimmt, fiel mir beim Screening die Aktie von Grand City Properties auf. Der im MDAX notierte Wohnimmobilienkonzern unterscheidet sich von anderen Konkurrenten dadurch, dass man sich konsequent auf Immobilien in hochpreisigen Lagen konzentriert. Neben Ballungszentren wie Berlin, Dresden, Leipzig, Halle oder in NRW ist man auch in Metropolen wie London präsent und hat hier die Präsenz zuletzt weiter ausgebaut. Dies macht Sinn, da die Mietpreise in exklusiven Lagen deutlich stärker steigen als im Marktdurchschnitt. So gelang es, den bereinigten operativen Gewinn (FFO I) im ersten Halbjahr um 16% auf 99 Mio. Euro zu verbessern. Die Deutsche Bank hat die Einstufung nach den besser als erwartet ausgefallenen Halbjahreszahlen mit "Buy" und einem Kursziel von 24,50 Euro bestätigt.

Bei der Durchsicht der Trendstabilitäts-Ranglisten ist mir auch die Aktie von L`Oréal aufgefallen, die mittlerweile auf Rang 5 im EURO STOXX 50 rangiert. Der Kosmetikkonzern profitiert wie alle führenden europäischen Luxus- und Konsumgüterhersteller vom unstillbaren Konsumhunger der schnell wachsenden Mittel- und Oberschicht in Asien. Allein im ersten Halbjahr konnte man in der Region Asien/Pazifik die Umsatzerlöse um 22% steigern. Als cleverer Schachzug könnte sich hier die Übernahme des Beauty-App-Spezialisten ModiFace erweisen. Vor allem bei der jüngeren asiatischen Käuferschicht dürfte die neue virtuelle und interaktive App, die dem Nutzer Styling-und Beauty-Tipps via Smartphone offeriert, gut ankommen. Mittels Augmented Reality lassen sich neue Make-ups oder Haar-Colorationen direkt auf dem Smartphone-Display ausprobieren. Über Deep-Learning-Verfahren schlägt die Software passende Stylings aus den verschiedenen L´Oréal-Produktlinien vor. Die mit der neuen Beauty-App entstandenen Bilder und Kurzvideos lassen sich direkt via Facebook-Account an Freunde und Bekannte verschicken. L´Oréal hat die Zeichen der Zeit erkannt und schlägt damit ein neues Kapitel bei der Vermarktung von Beauty und Kosmetik-Produkten auf, Kürzlich hatten sich die Experten von JP Morgan Chase in einer Studie optimistisch zu den weiteren Aussichten des französischen Beauty-Konzerns zu Wort gemeldet und die Einstufung mit "Buy" und einem Kursziel von 215 Euro bekräftigt.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten

Liebe Trendfolge-Trader,

es ist kein schöner Börsensommer. Es gibt zwar immer wieder ein paar Trends, die sich andeuten und die anlaufen, aber es gibt keine großen Bewegungen, die so richtig nach oben durchziehen. Global gesehen gab es dieses Jahr die schönsten Rallybewegungen im amerikanischen Technologiesektor, aber auch hier wurde der Höhepunkt bei den Wachstumsraten meiner Meinung nun erreicht. Bei Facebook hat man diese Abflachung des Wachstums im letzten Quartal gesehen und gestern nach Börsenschluss meldete auch der Börsen-Highflyer NVIDIA die Rückkehr zu einem normalen und stabilen Geschäft, aber ohne die Fortschreibung der astronomisch hohen Wachstumszahlen.

Persönlich ist meine Markteinschätzung, dass in den nächsten Monaten am US-Markt wohl am ehesten wieder Value-Titel gut laufen werden. Ich habe mir heute Morgen zum Beispiel den Pharma-Giganten Pfizer angeschaut, weil die Aktie nach den letzten Quartalszahlen Momentum aufgebaut hat. Der US-Riese wird mit einem KGV18e von nur 14 bewertet. Während im Technologiesektor die Bewertungen durch die Decke geschossen sind, wurden andere Sektoren lange Zeit links liegen gelassen. Nachdem nun bei Tech-Aktien die Wachstumsraten abflachen, könnte es an der US-Börse zu einem großen Favoritenwechsel und zur Rückbesinnung auf Value-Aktien kommen.

Am deutschen Aktienmarkt gibt es eigentlich nur einen Trend, der in den letzten Wochen und Monaten so richtig überzeugen konnte: Immobilienaktien. Mit TAG Immobilien befindet sich eine Position aus dem Sektor auch in meinem realen 100.000 € Trendfolge-Depot. Hier passt der Börsentrend perfekt zur derzeitigen Realität in Deutschland, dass es zu wenig Wohnungen gibt. Firmen, die einen großen Bestand an Wohnimmobilien besitzen, sitzen auf einer Goldgrube.

Ein bisschen traurig macht mich der Bedeutungsverlust des deutschen Aktienmarktes. Wenn ich das mit meinen ersten Jahren als Trader vergleiche als am Neuen Markt der große Aufbruch in nahezu Trend-Branchen gespielt wurde, dann ist davon nichts mehr übriggeblieben. Die neuesten Technologien und alles was gerade cool ist, wird überwiegend von amerikanischen Firmen abgedeckt. Na ja, vielleicht ist es aber lediglich die derzeit vorherrschende Sommer-Tristesse, die mein Denken und Empfinden hier ergreift. Eine Sache, die ich in den letzten 20 Jahren gelernt habt, ist: Nach jeder traurigen Börsenphase kommt irgendwann die nächste Party und dann werden die Karten neu gemischt.

Was gibt es Neues in den Trendstabilitäts-Ranglisten?

LVMH überzeugt schon seit Monaten mit einem trendstabilen Verhalten. Die Aktie des Luxusgüterkonzerns rangiert nun sogar wieder auf Rang 1 der Auswahlrangliste im EuroStoxx50. Haupttreiber bleibt der unstillbare Appetit der schnell wachsenden Mittel- und Oberschicht in China nach europäischen Luxuslabels und Markenartikeln. Dieser Sektor-Trend passt gut zu meiner Argumentation im letzten Blog-Beitrag. Ich hatte darin begründet warum vor allem der steigende Konsum in Asien die treibende Kraft für die Weltwirtschaft in den nächsten 20 bis 30 Jahren sein wird.

Für uns Deutsche sind viele Luxusartikel langweilig geworden beziehungsweise wir erkennen nicht immer den Sinn darin. Für Asiaten, die sich dank Einkommenszuwächsen zum ersten Mal im Leben überhaupt solche Konsumartikel leisten können, ist dieser Luxus noch neu und spannend. Laut einer Erhebung der Boston Consulting Group zählen vor allem junge, gutverdienende Chinesen zum Kundenkreis von Firmen wie LVMH, wobei hier durchschnittlich mehr als 20% des Jahreseinkommens für Fashion und Accessoires ausgegeben werden. LVMH hat sich mit neuen Produktlinien perfekt auf diese neue Klientel eingestellt. So gehören trendige Sneakers oder Luxus-iPhone-Cases aus dem Hause LVMH zu den Rennern auf dem chinesischen Markt. Im ersten Halbjahr trugen diese neuen Produktlinien maßgeblich zum kräftigen Umsatzplus von 25% im Segment Fashion und Lederwaren bei. Die Experten von Exane BNP sehen hier weiteres Aufwärtspotential und haben das Kursziel von 306 auf 348 Euro angehoben und die Einstufung mit „Outperfom“ bestätigt.

Viele Grüße
Simon Betschinger


     Systematisch investieren mit unseren Themenwelten