Liebe Trader,
derzeit ist mein reales 100.000 € Trendfolge-Depot nur mit 3 von 6 möglichen Positionen bestückt. Am kommenden Montag könnte erstmals wieder ein vierter Wert in das Trendfolge-Depot aufgenommen werden, denn die Marktampel im MDAX zeigt seit heute wieder grünes Licht. Aktuell notiert der Index 0,1 % über dem gleitenden Durchschnitt (GD) 200. In den letzten Wochen hat mir die Marktampel gute Dienste erwiesen. Ich habe mich deshalb während der Korrekturbewegung nicht in neue Aktien eingekauft. Meine 3 verbleibenden Depotwerte sind im Depot geblieben, weil sie auf ihren jeweiligen Trendstabilitäts-Ranglisten auf den Plätzen 1 bis 3 notieren.
Für mich sind 2 Erkenntnisse wichtig. Erstens haben die trendstabilen Aktien, die schon vor 2 oder 3 Monaten trendstabil waren, ihr trendstabiles Kursverhalten beibehalten. Es ist schön zu sehen, dass hier in den Ranglisten eine gewisse Kontinuität besteht und dass die Aktien mit der höchsten Trendstabilität nicht wild fluktuieren. Zweitens – und das verdeutlicht das Funktionieren unserer Strategie – hatte im Falle von LVMH die Trendstabilität erneut eine Bedeutung. Das trendstabile Verhalten der Aktie war der Vorläufer einer außergewöhnlich guten Geschäftsentwicklung.
Ich berichte nun über das Zahlenwerk der LVMH-Aktie. Fundamentale Daten haben keine Bedeutung für unser Trendfolge-System. Die Kennzahl „Trendstabilität“, die letzten Endes über eine Depotaufnahme entscheidet, basiert rein auf Kursinformationen. Für mich ist es dennoch wichtig, die operative Entwicklung der Firmen zu verfolgen, weil es Rückschlüsse zulässt, ob unsere Trendfolge-Philosophie funktioniert. Unsere Philosophie hat den Ansatz, dass Aktien mit guter Geschäftsentwicklung, dies auch im Kursverhalten zeigen. Aktien von Firmen mit guten Zukunftsperspektiven und stabilen Geschäftsmodellen entwickeln sich erfahrungsgemäß weniger volatil als Aktien von hochspekulativen Gesellschaften. Indem wir gezielt auf trendstabile Aktien setzen, wollen wir Firmen mit einer guten, operativen Geschäftsentwicklung im Depot haben. Die Börse ist hierbei die Qualitätskontrolle, die die Spreu vom Weizen trennt.
Mit den am Montag nach Börsenschluss veröffentlichten Umsatzzahlen für das erste Quartal stellte LVMH zuletzt eindrucksvoll seine führende Marktposition im Luxussegment unter Beweis. So konnte LVMH im Auftaktquartal des Fiskaljahres mit einem organischen Umsatzplus von 13% auf knapp 11 Mrd. Euro aufwarten, womit die Konsenserwartungen übertroffen werden konnten. Maßgeblichen Anteil hatte dabei das starke Ergebnis im Bereich Uhren und Schmuck, wobei man hier einen organischen Umsatzanstieg von 20% erzielen konnte. Auch in anderen Produktkategorien wie Lederwaren und Fashion (+16%) sowie Parfumes & Cosmetics (+17%) gelang es LVMH, bei den Umsatzerlösen deutlich überproportional zuzulegen. Nachdem LVMH in 2017 auf Jahressicht ein organisches Umsatzplus von 12% bei einem Plus von 29% beim Nettoergebnis besser als erwartet abgeschnitten hatte, zeigen die jüngsten Umsatzzahlen, dass LVMH in 2018 gute Chancen hat, hier noch eine weitere Schippe draufzulegen.
Neben der robusten Absatzentwicklung in Kernmärkten wie den USA und Europa treibt bei LVMH vor allem die dynamisch wachsende Nachfrage im Luxusgütersegment in den Emerging Markets in der Region Asien/Pazifik. Gerade in China wächst die Mittel- und Oberschicht angesichts der boomenden Binnenkonjunktur rasant an, was die Nachfrage nach prestigeträchtigen und hochpreisigen Produkten weiter anheizt. Da LVMH in allen Kategorien über ein breites Portfolio mit bekannten Marken verfügt, wird der französische Branchenprimus hiervon überdurchschnittlich stark profitieren. Entsprechend hellen sich die Ertragsperspektiven für LVMH weiter auf, was nach den besser als erwartet ausgefallenen Q1-Umsatzzahlen auch von Analystenseite gewürdigt wird. So wurde das Kursziel von den Experten der UBS von 285 auf 305 Euro angehoben. Noch optimistischer meldete sich Goldman Sachs zu LVMH zu Wort, wobei das Kursziel von 303 auf 312 Euro erhöht wurde.
Fazit: Die Entwicklung meines Depotwertes LVMH bestätigt erneut, dass die Trendstabilität ein gutes Selektionskriterium für Aktien ist. Es lohnt sich daher, die Trendstabilitäts-Ranglisten regelmäßig zu verfolgen.
Viele Grüße
Simon Betschinger