Liebe Trader,
auf dzbank-derivate.de stellen wir Trendstabilitäts-Ranglisten bereit. Die Philosophie hinter unserem Trendfolge-Konzept ist, dass das trendstabile Verhalten von Aktien oft der Vorläufer einer guten Geschäftsentwicklung ist. Es lohnt sich für Trader aufmerksam zu verfolgen welche Titel in den Trendstabilitäts-Ranglisten nach oben klettern. In der Kolumne „Trendfolge-Radar“ schaue ich mir trendstabile Aktien an und gebe eine kurze Zusammenfassung der fundamentalen Entwicklung. Mir persönlich geht es so, dass ich immer verstehen möchte warum bestimmte Aktien stark oder schwach sind. Das hilft mir als Trader, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Auffällig stark präsentierte sich zuletzt die Aktie von Fraport, die mit einem Trendstabilitätswert von 12,90 auf Rang 4 der Gesamtauswahl zu finden ist. Hier stützten zuletzt starke Passagierzahlen für den Monat Januar. So wurde für den Flughafen Frankfurt ein deutliches Plus von 7,6% auf 4,55 Millionen Fluggäste ausgewiesen. Dies untermauert die These, dass Flughafenbetreiber wie Fraport vom weltweit anziehenden Reise- und Touristikverkehr überproportional stark profitieren. Auch mittelfristig bleiben die Aussichten für Fraport weiter vielversprechend. Laut einer Studie des deutschen Flughafenverbands dürfte das Passagieraufkommen in 2018 allein auf deutschen Flughäfen gegenüber dem Vorjahr um 4,2% zulegen. Die Experten von JPMorgan gehen davon aus, dass Fraport als Branchenprimus hier mit einem Zuwachs von 5% überproportional stark profitieren wird. Vor diesem Hintergrund wurde die Einstufung für Fraport mit "Overweight" bestätigt.
Ebenfalls stark zeigt sich auch die Aktie der Commerzbank, die aktuell mit einem Trendstabilitätswert von 9,8 auf Rang 8 der Rangliste zu finden ist. Das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut hat sich durch Sparmaßnahmen und Restrukturierungen wieder in die Gewinnzone vorgearbeitet. Interessant ist die Commerzbank aus meiner Sicht vor allem aufgrund der strategischen Initiativen, den Fokus auf margenstarke Geschäftsfelder zu legen. Ausgebaut werden soll vor allem das Ratenkredit-Segment, das angesichts der derzeitigen Niedrigzinsphase einen wahren Boom erlebt. Gleiches gilt für das gesamte Privatkundensegment, das seine Kundenbasis durch neue Initiativen und einem Ausbau des Produkt- und Serviceangebots bis 2020 auf 14 Millionen ausbauen will. Entsprechend positiv äußerten sich zuletzt die Experten von Mainfirst zur Commerzbank, die dank der Wachstumsinitiative im Neukundengeschäft bei Privat- und Firmenkunden ab der zweiten Jahreshälfte 2018 von deutlich anziehenden Erträgen bei der Commerzbank ausgehen. Entsprechend wurde die Einstufung von "Neutral" auf "Outperform" angehoben und das Kursziel mit 16,00 Euro bestätigt.
Eine der spannendsten Storys bietet aus meiner Sicht die Aktie von Jungheinrich. Derzeit ist der Wert mit einem Trendstabilitätswert von 9,50 auf Rang 9 zu finden. Jungheinrich ist Spezialist für Flurförderfahrzeuge und Warehouse-Management-Systeme. Damit lässt sich eine intelligente und vor allem effiziente und kostengünstige Steuerung der Logistikabläufe realisieren. Vor allem eCommerce-Unternehmen wie Zalando fragen diese verstärkt nach, um konkurrenzfähig zu bleiben und eine möglichst schnelle Bestellabwicklung (Same-Day-Delivery) zu gewährleisten. Aus dem gleichen Grund setzen auch Industrieunternehmen und andere Branchen verstärkt auf intelligente Intralogistik-Systeme, zumal diese auch in Zusammenhang mit der Umsetzung moderner Konzepte wie "Industrie 4.0" eine wichtige Rolle spielen. Stark positioniert ist Jungheinrich bei Flurförderfahrzeugen mit umweltfreundlichem Elektroantrieb - ein Markt der allein in 2017 Zuwachsraten von 13% vorzuweisen hatte. Hier bietet man Lösungen aus einer Hand, was dem Konzern Ende vergangenen Jahres einen Großauftrag über 1.000 Modelle mit Lithium-Ionen-Batterieantrieb beschert hatte.
Viele Grüße
Simon Betschinger