Liebe Trendfolge-Trader,
am Montag war wieder einmal Umschichtungs-Termin für mein Trendfolge-Depot. Wie Sie wissen, liebe Leser, agiere ich nach einem klaren Regelwerk, das für mich die Entscheidung trifft, welche Aktien ins Depot kommen. Ich mag das mittlerweile, denn ich kann mich entspannt zurücklehnen und das System, dem ich vertraue, trifft die Entscheidungen.
Vorweg: Heute wandert wieder einmal eine Aktie ins Depot, die ich selbst als diskretionärer Trader nicht mehr kaufen würde, weil sie schon zu gut gelaufen ist. Ähnlich wie bei Wacker Chemie vor einigen Wochen ja auch, wo ich jetzt mit meinem Turbo etwa 60 % im Plus bin, aber wo ich bei Eingang des Trades ein mulmiges Gefühl habe. Das Regelwerk zwingt mich also in die zweittrendstabilste Aktie im MDAX einzusteigen und vermutlich ist das auch gut so.
Zunächst einmal ein Wort zu den neuen Umschichtungen. Maßgeblich für die neue Depotzusammensetzung sind die Trendstabilitäts-Ranglisten am Montag. Im DAX hat sich die Aktie der Allianz gerade einmal auf Ranglisten-Platz Nr. 3 gerettet. Sie bleibt damit im Depot. Im Euro Stoxx 50 ergibt sich ebenfalls keine Änderung. Meine Depotwerte Vinci und LVMH nehmen weiterhin die ersten beiden Ranglisten-Plätze in Beschlag. Lediglich im MDAX muss Ströer das Depot wieder verlassen und stattdessen wird Rheinmetall neu aufgenommen.
Ich tätigte gestern also bei meiner Volksbank folgende Transaktionen, um die Vorgaben des Regelwerks umzusetzen:
Wie oben schon geschrieben, kaufte ich Rheinmetall neu ins Depot. Ich habe dann gestern Abend Artikel und Nachrichten zur Rheinmetall-Aktie gelesen. Fundamentale Einschätzungen spielen absolut keine Rolle bei der Depotzusammensetzung. Ich informiere mich aus persönlicher Neugier.
Rheinmetall gilt, so finde ich heraus, als einer der großen Profiteure steigender Rüstungsausgaben vieler NATO-Staaten, die ihr Ausgabenbudget für den Verteidigungssektor mittelfristig auf 2% anheben wollen. Auch Deutschland soll den Verteidigungsetat nach dem Willen der Unions-Fraktionen in den kommenden Jahren auf dieses Niveau anheben. Rheinmetall als Haus- und Hoflieferant der Bundeswehr dürften damit in den kommenden Jahren weitere lukrative Großaufträge winken. Schon im vergangenen Jahr konnte man in diesem Zusammenhang einige bedeutende Ordereingänge, wie beispielsweise einen Großauftrag über die Lieferung von 2.300 LKW sowie die Modernisierung von Leopard-II-Pantern, verbuchen. Auch das Geschäft mit den ausländischen Partnern des NATO-Verteidigungsbündnisses sollte weiter anziehen, zumal Rheinmetall in vielen Segmenten zu den technologisch führenden Anbietern gehört. Unter anderem wurde man in diesem Zusammenhang mit der Lieferung von Luftabwehrsystemen sowie der Modernisierung von Kampfpanzern beauftragt.
Analysten billigen Rheinmetall vor dem Hintergrund der zu erwartenden dynamischen Auftragsentwicklung im Defense-Segment deutliches Kurspotential zu. Unter anderem meldeten sich heute die Experten der UBS mit einem Buy-Rating zu Rheinmetall zu Wort und hoben dabei das Kursziel von 105 deutlich auf 130 Euro an. Angesichts des deutlich gestiegenen Auftragseingangs im Defense-Segment (+52% in Q3) und dem positiven Umfeld für den gesamten Defense-Sektor sollte sich diese Entwicklung auch in den kommenden Quartalen weiter fortsetzen. Entsprechend sollte sich die Gewinnentwicklung bei Rheinmetall dynamischer gestalten, zumal der Konzern schon jetzt für das Fiskaljahr 2017 eine operative Marge leicht über dem bislang angepeilten Zielwert von 6,5% in Aussicht stellt.
Viele Grüße
Simon Betschinger
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