Liebe Leser,
wenn ich mir aktuell den DAX und den S&P 500 anschaue, beschleicht mich das Gefühl, dass der Handel wohl bald eingestellt wird. Ich sage das natürlich mit einer großen Portion Humor. Als ob die fairen Preise gefunden wäre, kriechen die großen Leitindizes bei geringer Volatilität nach oben. Viele Trader macht dieser eingeschlafene Handel nervös. In den Diskussionsforen streiten sie darüber, ob es die Ruhe vor dem Sturm ist. Mich hingegen machen niedrige Volatilitäten überhaupt nicht nervös. Ich genieße diese Phasen, in denen meine Aktiendepots bei geringen Schwankungen steigen.
Meine Philosophie als Trendfolge-Trader ist, dass ich der Spur des Erfolges folgen möchte. Erfolg bedingt weiteren Erfolg. Unternehmen, die ihre Branchenkonkurrenten bei Kapitalrendite und operative Gewinnmarge übertrumpfen, können in der Regel mehr Geld in die Expansion stecken und damit schneller wachsen. Marktführer bauen ihre Marktdominanz dadurch stetig weiter aus. Beispiele aus der heutigen Zeit sind Google, Amazon, Adobe, Microsoft oder Facebook. Die Konkurrenz hat kaum eine Chance gegen die gut geölten Maschinerien des Erfolges.
Die Idee eines regelbasierten Trendfolge-Systems ist, dass die Aktienkurse selbst die besten Hinweisgeber auf eine gut verlaufende Geschäftsentwicklung sind. Wenn Aktien über längere Zeit stabil steigen, hat das meist positive, fundamentale Ursachen. Wenn ich mir am Aktienmarkt die größten Gewinneraktien der letzten 5 bis 10 Jahre anschaue, sehe ich diese These bestätigt. Beispiel Netflix. Das Unternehmen befand sich 2012 in einer tiefen Krise. Das alte Geschäftsmodell mit dem DVD-Versand per Post funktionierte nicht mehr. Das neue Geschäft mit dem Streaming war erst in den Startlöchern. Auf einmal begann die Aktie Ende 2013 stabil zu steigen. Es baute sich Trendstärke auf und 2013 wurden dann die ersten beachtlichen Erfolge im neuen Streaming-Geschäft gemeldet. Seitdem konnte sich die Aktie fast vervierzigfachen.
In meinem Depot befindet sich die Lufthansa-Aktie (genauer: ein Discount-Zertifikat auf die Aktie). Ich eröffnete den Trade gemäß dem Regelwerk, weil der Titel die trendstabilste Aktie im DAX war. Seit meinem Kauf steigt die Lufthansa-Aktie fast täglich weiter. Am 11.10. kam über den Nachrichtenticker, dass die Anzahl der Passagiere im September um +17,8 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen war. Eine beachtliche Steigerung. Und wieder einmal wird die Philosophie meines Trendfolgekonzepts bestätigt. Indem ich auf trendstabile Aktie setze, möchte ich der Spur des wirtschaftlichen Erfolges systematisch folgen.
Ebenfalls gute Zahlen meldete mein Depotwert LVMH. Der Luxusgüterkonzern hat solche bekannten Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Moët im Portfolio. Im dritten Quartal konnte LVMH die Erlöse um 13,6 % auf 10,4 Milliarden Euro steigern. Von Kaufzurückhaltung war also keine Spur. Zahlreiche Banken belohnten das gute Zahlenwerk mit Kaufempfehlungen. Kepler Cheuvreux sieht als Kursziel 275 €. Die Berenberg-Bank empfiehlt die Aktie mit Kursziel 260 € zum Kauf. Ich bin im Trendfolge-Depot long und höre diese bullischen Aussagen natürlich gerne.
Viele Grüße
Ihr Simon Betschinger